Berliner Start-ups bekommen über die Hälfte des deutschen Venture-Kapitals

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Brandenburger Tor (Bild: Peter Marwan)

2013 wurden in Deutschland insgesamt 254,8 Millionen Euro Wagniskapital in Start-ups aus der IT- und Internetbranche investiert. Das sind 15 Millionen Euro oder 6 Prozent mehr als 2012, wie aus diese Woche vorgelegten Zahlen des Bitkom und des Bundesverbands Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) hervorgeht. Erfasst werden dabei die tatsächlich geflossenen Mittel von Investoren an Unternehmen, nicht die Finanzierungszusagen.

In Deutschland haben IT- und Web-Firmen 2013 laut Bitkom und BVK insgesamt 254,8 Millionen Euro Venture Capital bekommen.

Dem Bericht zufolge konnte Berlin seine Position als weiter ausbauen. Mit 136,2 Millionen Euro floss ebenso wie schon 2012 über die Hälfte des Wagniskapitals an Start-ups in der Bundeshauptstadt. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Anstieg um 10 Prozent oder knapp 13 Millionen Euro.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 262 IT-Unternehmen mit Wagniskapital finanziert, sieben weniger als 2012. Der Löwenanteil der Mittel entfiel auf Start-ups aus den Bereichen Internet und Software, an Hardware-Start-ups gingen insgesamt nur 17,4 Millionen Euro.

Berlin liegt mit 136,2 Millionen Euro in 73 Start-ups im Vergleich der Bundesländer deutlich vor Bayern mit 45,7 Millionen Euro für 41 Unternehmen. Allerdings konnten bayerische Start-ups ihre Investitionen verglichen mit 2012 von damals 34,2 Millionen Euro um rund ein Drittel (34 Prozent) steigern. Hamburg (13,3 Millionen Euro für 18 Start-ups) liegt auf dem dritten Platz vor Nordrhein-Westfalen (12,1 Millionen Euro für 20 Start-ups). Deutlich zurückgefallen ist Baden-Württemberg. Hier wurden 8,6 Millionen Euro in 11 junge Unternehmen investiert. Im Vorjahr waren es noch 23,7 Millionen Euro gewesen.

“Es ist erfreulich, dass 2013 wieder mehr Risikokapital in die deutsche Start-up-Szene geflossen ist, von einem Finanzierungsboom kann man allerdings nicht sprechen”, sagt Bitkom-Vizepräsident Ulrich Dietz. In anderen Ländern wie den USA oder Israel stehe ein Vielfaches an Venture Capital für Gründer zur Verfügung. Deutschland müsse aufpassen, nicht den Anschluss zu verlieren.

“Schwierig ist nach wie vor auch die Wachstumsfinanzierung. Um schneller zu expandieren und stärker zu wachsen, sind deutlich größere Finanzierungsrunden notwendig”, so Dietz weiter. “Ein Grund dafür ist sicher auch, dass kein großer US-Investor ein Büro in Deutschland hat. Deutsche Start-ups sind immer noch zu wenig auf dem internationalen Radar der Geldgeber. Hier müssen Wirtschaft und Politik gemeinsam für mehr Aufmerksamkeit sorgen.”

BVK-Geschäftsführerin Ulrike Hinrichs sieht einen ersten Schritt dazu schon getan: “Es freut uns, dass im Koalitionsvertrag Verbesserungen bei den Rahmenbedingungen für Venture Capital angekündigt wurden. Das Umfeld muss attraktiver werden. Zum Beispiel brauchen internationale und deutsche Investoren steuerliche Anreize, damit diese in deutsche Fonds investieren.” Es reiche aber nicht, nur davon zu sprechen, mahnt Hinrichs an.

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Insgesamt sind die Venture-Capital-Investitionen in deutsche Start-ups 2013 leicht gestiegen (Grafik: Bitkom).

[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]

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