Facebook kauft Messaging-Dienst WhatsApp

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WhatsApp ist Facebook 19 Milliarden Dollar wert.
WhatsApp ist Facebook 19 Milliarden Dollar wert.

Facebook hat eine Übernahmevereinbarung mit dem Messaging-Dienst WhatsApp unterzeichnet. Vom Kaufpreis von insgesamt 19 Milliarden Dollar werden vier Milliarden Dollar in bar beglichen. Außerdem erhält WhatsApp Facebook-Aktien im Wert von zwölf Milliarden Dollar und nach Abschluss der Transaktion wird Facebook eigene Aktien im Wert von rund drei Milliarden Dollar an die WhatsApp-Gründer und ihre rund 50 Mitarbeiter ausgeben. Das Soziale Netzwerk erwirbt damit seinen Bezug auf die Nutzerzahlen größten Konkurrenten zu übernehmen.

Facebook zufolge hat WhatsApp derzeit 450 Millionen Nutzer. 70 Prozent davon verwendeten den Messaging-Dienst täglich, jeden Tag käme rund eine Million neuer Nutzer hinzu. Ähnlich wie es das nach der Übernahme von Instagram getan hat, will Facebook auch WhatsApp als eigenständiges Unternehmen weiterführen.

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WhatsApp hat in den ersten vier Jahren seines Bestehens ein rascheres Wachstum hingelegt als Facebook, Twitter und Skype dies vermochten (Grafik: Facebook).

Rechnerisch zahlt Facebook für jeden WhatsApp-Nutzer etwa 42 Dollar. WhatsApp ist in lediglich fünf Jahren auf ein Drittel der Größe von Facebook gewachsen. Es bietet Nutzern bessere Möglichkeiten die Kontaktpflege zu kontrollieren. Die geschlossenen Gruppenchats sind vor allem bei jungen Menschen außerhalb der USA beliebt.

Laut WhatsApp-Gründer und CEO Jan Koum , der im Rahmen der Transaktion einen Sitz im Facebook-Aufsichtsrat erhält, werde auch künftig in der WhatsApp-Anwendung keine Werbung angezeigt. Der Dienst finanziert sich bisher durch eine nach einer Gratis-Testphase anfallenden Jahresnutzungsgebühr von rund einem Euro.

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Der Kauf von WhatsApp ist für Facebook auch ein Schritt, um die junge Zielgruppe nicht aus den Augen zu verlieren: Einer Erhebung zur Anzahl der Facebook-Nutzer in den USA zufolge ist die Zahl der aktiven 13- bis 17-Jährigen in den vergangenen drei Jahren um 25 Prozent zurückgegangen, von den 18- bis 24-Jährigen haben sich 8 Prozent von dem Netzwerk abgewandt (Grafik: Statista).

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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