Auch G Data drängt zum Abschied von Windows XP
G Data hat Nutzer zum Abschied von Windows XP aufgerufen. Der Umstieg auf ein neueres Betriebssystem ist nach Ansicht des Anbieters für die Sicherheit enorm wichtig. Anlass ist einerseits Microsofts Januar-Patchday, zu dem der Konzern wahrscheinlich eines der letzten Sicherheitsupdates für das Betriebssystem herausgegeben hat. Andererseits rückt das für 8. April angesetzte Support-Ende für das Betriebssystem näher. Auch für Office 2003 wird es danach dann keine Updates, Patches und Fixes mehr geben.
“Cyber-Kriminelle warten aktuell darauf, dass ihnen ab dem 8. April 2014 eine sehr große Zahl von Nutzern leicht zum Opfer fallen wird. Sobald jemand nach dem 8. April 2014 Informationen über neue [Anmerkung der Redaktion: soll heißen: neu entdeckte] Sicherheitslücken in Windows XP, Office 2003 oder Software anderer Hersteller für Windows XP veröffentlicht, was ohne Zweifel eintreten wird, bleiben diese Sicherheitslücken bestehen und können weiterhin ausgenutzt werden“, teilt G Data mit. Das Unternehmen empfiehlt daher allen Nutzern von Windows XP und Office 2003 auf ein neueres Betriebssysteme beziehungsweise eine neuere Programmversion zu wechseln.
Im Firmen-Blog weist G Data zudem darauf hin, dass sich auch Windows-XP-Nutzer, die eine aktuelle Antiviren-Software nutzen, nicht in Sicherheit wiegen sollen. Viele Anbieter achteten zwar darauf, dass ihre Produkte auch einige Zeit nach Ablauf des Supportzeitraums zu Windows XP kompatibel bleiben um sicherzustellen, dass Anwender, die ihr Betriebssystem verspätet modernisieren, nicht ganz ohne Virenschutz dastehen. Vertraute Virenschutzsoftware funktioniere daher auch weiterhin auf diesen Systemen.
„Die Kompatibilität des Antivirusprodukts bedeutet nicht, dass der Computer völlig geschützt ist! In diesem Fall ist der Schutz nur die halbe Wahrheit! Systemintegrität und Sicherheit sind Sachverhalte, bei denen viele wechselseitige Faktoren mitspielen, und Windows XP sowie Office 2003 werden zu schwachen Gliedern der Sicherheitskette. Eine einzige Lücke reicht aus, um das gesamte System zu gefährden“, so G Data.
Microsoft selbst hat bereits Ende Oktober erklärt, dass “Cyberkriminelle auf das Windows-XP-Support-Ende lauern”. Den aus leicht nachvollziehbaren Gründen gegebenen Hinweis belegt der Konzern mit einem Beispiel aus der Vergangenheit: Für Windows XP mit Service Pack 2 (SP2) sei die Malwareinfizierung zwei Jahre nach Support-Ende im Vergleich zu Windows XP mit Service Pack 3 (SP3) um 66 Prozent höher. Aus einem Bericht des Unternehmens von Ende Oktober 2013 geht außerdem hervor, dass “XP-Rechner sechsmal häufiger als jene mit Windows 8 infiziert wurden, obwohl deren Nutzer mit einer jeweils ähnlichen Rate an Malware in Berührung kamen.”
Auch Kaspersky Lab hält die nach wie vor hohe Anzahl von Windows-XP-Nutzern für problematisch und argumentiert dabei ähnlich wie G Data. Zudem erwartet das Unternehmen, dass mit dem Ende des Supports für Windows XP auch andere Softwareanbieter die Unterstützung für das Betriebssystem beenden.
“Nicht nur das Betriebssystem wird zunehmend ‘löchriger’, auch andere eingesetzte Programme werden ohne die aus Sicherheitsperspektive wichtigen Updates zunehmend anfälliger für Cyberkriminalität, da neue Schwachstellen nicht mehr geschlossen werden”, so Kaspersky weiter.
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