Markt für 3D-Drucker legt 2013 um rund 50 Prozent zu
Das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Gartner hat neue Zahlen zum Markt für 3D-Drucker vorgelegt. Die Analysten betrachten dabei das Segment der Geräte zu Preisen unter 100.000 Dollar – wobei höherpreisige zumindest bei den Stückzahlen ohnehin kaum ins Gewicht fallen dürften. Zwar konstatieren auch die Gartner-Experten ein großes Wachstum – allerdings fallen die absoluten Zahlen angesichts der enormen Aufmerksamkeit, die das Thema derzeit erfährt, dann doch noch recht bescheiden aus.
Der Gartner-Studie zufolge werden 2013 weltweit fast 50 Prozent mehr 3D-Drucker abgesetzt als noch 2012. Das entspricht dann rund 56.000 Stück. Für 2014 prognostiziert Gartner 2014 einen Zuwachs von 75 Prozent auf gut 98.000 Stück. Auf Westeuropa entfallen davon 2013 rund 14.000 Stück, 2014 sollen es dann etwa 25.000 sein. Damit liegt die Region dieses Jahr beim Wachstum etwas unter dem weltweiten Durchschnitt, hat aber bis 2014 dazu aufgeschlossen.
Den Umsatz mit 3D-Druckern schätzt Gartner für dieses Jahr auf 412 Millionen Dollar, 43 Prozent mehr als 2012. Firmen tragen mit ihren Käufen dazu rund 325 Million bei, das vielbeachtete Consumer-Segment kommt erst auf 87 Millionen Dollar. Interessant ist, dass der Umsatz nach Ansicht von Gartner 2014 stärker wachsen soll, als die abgesetzten Stückzahlen: Die Marktforscher rechnen für das kommende Jahr mit Gesamtausgaben von 669 Millionen Dollar, wovon voraussichtlich 536 Millionen auf Firmen und 133 Millionen auf Verbraucher entfallen.
“Der Markt für 3D-Drucker hat einen entscheidenden Wendepunkt erreicht”, glaubt Pete Basiliere, Research Director bei Gartner. “Obwohl es sich immer noch um einen Markt in einem sehr frühen Stadium handelt, in dem der Hype die technische Realität bei weitem übertrifft, zwingen die rasche Entwicklung und die starke Zunahme des Käuferinteresses Anbieter von Software und Diensten dazu, einfacher zu bedienende Tools bereitzustellen, mit denen sich stetig Resultate von hoher Qualität erzielen lassen.”
“Da die Produkte schnell eine größere Reife erreichen, werden auch Firmen die Möglichkeiten des 3D-Drucks in ihren Forschungsabteilungen, bei Produktentwicklung und der Produktion für, sich entdecken”, so Basiliere weiter. “In den kommenden 18 Monaten erwarten wir, dass Verbraucher, die derzeit die Technologie lediglich mit Neugier betrachten, Gründe für die Anschaffung finden werden, da Preispunkte, Anwendungen und Funktionsumfang attraktiver werden.”
Die Freude an der Technologie wird nach Meinung von Basiliere bei den Verbrauchern allerdings nur Bastler und Enthusiasten dazu bringen, sich einen 3D-Drucker anzuschaffen. “Allerdings erwarten wir eine ansprechende Consumer-Anwendung – etwas, das zuhaue nur mit einem 3D-Drucker getan werden kann 3D – circa 2016 auf den Markt kommt.” Nach Ansicht des Analysten wird das etwas sein, was seinen Anfang bei den Bastlern genommen hat und von großen Herstellern aufgegriffen wird, die ihm den Bastelcharakter weitgehend nehmen, indem sie das Gesamtkonzept als “Plug-and-Play-Paket anbieten.
Man wird sich das ähnlich wie die Entwicklung bei Trinkwassersprudlern vorstellen können, die inzwischen in vielen Haushalten Einzug gehalten haben und eine zuvor teure und aufwändige Sache (Kohlenstoffdioxid in Wasser pressen) für jedermann möglich und trotz nicht zu vernachlässigender Kosten finanziell attraktiv gemacht haben, wenn man es mit gekauftem Marken-Mineralwasser vergleicht, sowie zugleich durch verschiedene Sirups die Möglichkeit eröffnet hat, bis dahin nur schwer zu findende Getränke nach Bedarf herzustellen oder sogar neue selbst zu kreieren.
Im gewerblichen Umfeld rechnet Basiliere mit fortschreitender Reife der 3D-Drucker, -Scanner, -Designwerkzeuge und Verbrauchsmaterialen mit der fortschreitenden Adaption im Umfeld von Architekten, bei Militärtechnologie, medizinischen Produkten und Schmuckdesign sowie ähnlichen oder verwandten Feldern.
Bildergalerie: 3D-Druck auf der Messe Make Munich 2013