Test: Samsung Chromebook Serie 3 (XE30C12)

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Mit seinem kleinen Chromebook der Serie 3 will Samsung zeigen, was ein ultradünnes Notebook für 299 Euro US-Dollar zu leisten imstande ist.  In den USA war es zuvor für knapp 250 Dollar zu haben; der Preis ist vor allem wegen der Steuern in Deutschland etwas höher. In England war es bereits im August erhältlich – günstiger als in deutschen Landen. Bei Samsung UK wurde es allerdings nur unter der Kategorie “PC-Peripherals” geführt – was zeigt, dass selbst Samsung das Chromebook nicht als Erstrechner, sondern nur als sinnvolle Ergänzung einstuft.

Der neue ChromeOS-Rechner von Samsung ist ultraschlank – kann aber mit den noch dünneren Ultrabooks nicht unbedingt mithalten (Bild: cnet)

Während in den USA vor allem die einfache Version mit WLAN für unter 250 Dollar verkauft wird und die 3G-Variante mit UMTS/HSPA-Verbindung knapp 330 Dollar kostet, findet sich bei Samsung England nur die UMTS-Variante. Die deutsche UMTS-Version XE303C12-H01DE  kostet 349 Euro.

Weil es mit dem Google-Betriebssystem ChromeOS auf Linux-Basis eher auf den Gebrauch mit Web-Applikationen zugeschnitten ist als auf die “wolkenlose” Nutzung mit herkömmlicher lokaler Software, muss sich ein Test des Klapprechners denn auch eher mit Netbooks als Notebooks messen.

Vor allem Googles eigene Apps sind als Icons in ChromeOS vorinstalliert – dies zeigt auch, dass mit Chromebooks vor allem Rechenpower aus dem Netz genutzt werden soll und lokal an sich nicht mehr so viel nötig ist. (Bild: cnet)

Die Leistung ist dementsprechend schwach: Der verwendete ARM-Prozessor Exynos 52150 (1,7 GHz, 1 MByte Level-2-Cache) und die Speicher-Ausstattung mit 2 GByte DDR3-RAM ordnen sich demnach auch ins “Zwielicht” zwischen den Net- und Notebooks ein. Einen eigenen Grafikspeicher hat der Rechner nicht: Das “Shared Memory” verlangsamt natürlich den Aufbau der Seiten. Immerhin reicht der Dual-Core-Prozessor, um die gängigsten Aufgaben zu erfüllen.

Auch bei der lokalen Datenspeicherung ist das System schwach: Es arbeitet mit einem fest verbauten 16 GByte e.MMC-iNAND-Flash-Speicher. Keine Festplatte und kein austauschbares SSD-Laufwerk sind enthalten. Kein Wunder: Google legt vor allem Wert auf Nutzer, die auf seine Cloud-Anwendungen wie Google Docs, Google Drive und GMail zugreifen. Google spendiert Käufern des Samsung Chromebook immerhin 100 GByte Online-Speicher, die für die ersten zwei Jahre kostenlos sind – und danach wahlweise für 5 Dollar pro Monat gebucht werden können.

Träge Performance

Zwar ist das Serie3-Chromebook mit seinem 11,6-Zoll-Bildschirm kleiner, leichter und dünner als frühere Modelle und verbraucht dank Exynos-CPU in ARMs Cortex-A15-Design weniger Strom als vergleichbare Intel-Modelle, doch Tests mit mehreren offenen Browser-Tabs, Scrolling in langen Google-Docs-Dateien, Abspielen von YouTube-Videos oder Blättern in Twitter-Feeds per TweetDeck Web-App bringen das Gerät zum Stottern.

Beim Initiieren eines neuen Tweets braucht das Chromebook oft fünf bis sechs Sekunden bevor das Fenster erscheint, in dem man tippen kann. Ernsthafte Bild- und Videobearbeitung ist damit kaum vorstellbar.

Gute Seiten, schlechte Seiten bei der Eingabe

Tasten und Trackpad des Samsung/Google-Rechners überzeugen zunächst, doch kleine Tücken trüben das zuerst positive Gesamtbild. (Bild:. cnet)

Zwar überrascht die relativ ordentliche Tastatur durch gutes Tippgefühl trotz der kleinen Ausmaße des 11,6-Zoll-Notebooks und auch das relativ große Touchpad begeistert. Doch Mängel wie die nicht anpassbare Tastaturwiederholrate, die zu lange Anschlagsverzögerung und das Fehlen einer CapsLock-Taste (an ihrer Stelle findet sich eine Google-Such-Taste) trüben den Eindruck.

Fazit

Die kompakte Lösung ist tatsächlich ihren Preis wert – aber nur, wenn sie vor allem für die Online-Arbeit genutzt wird. Als Zweitrechner, um schnell mal eben ins Internet zu schauen, ist das Gerät ausgezeichnet, zumal es sehr schnell bootet. Wer den Rechner als Notebook-Ersatz verwenden will, sollte sich aber zweimal überlegen, ob er sich diesen Klappcomputer zulegt – zumal zum reinen Web-Surfen schon zahlreiche günstigere Tablets auf dem Markt sind.

Den viel ausführlicheren Testbericht gibt es bei der ITEspresso-Schwestersite CNET.de

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