AVG-Studie: Facebook am Arbeitsplatz

JobsKarriereMarketingSicherheitSoziale Netzwerke

Das Softwarehaus AVG ist hauptsächlich durch Security-Software bekannt. Genau in diesem Zusammenhang beschäftigt sich das Unternehmen aber auch mit den Social Media. Eine von AVG beauftragte Studie untersucht die Nutzung von Social Media am Arbeitsplatz und inwieweit dadurch die berufliche Privatsphäre der Mitarbeiter beeinträchtigt wird.

Sollte man mit Arbeitskollegen via Facebook befreundet sein? Wer hat im sozialen Netzwerk schon einmal Mobbing durch Kollegen erleben müssen? Um diese und andere Fragen zu klären wurden in der von AVG in Auftrag gegebenen Studie insgesamt 4000 Arbeitnehmer in zehn Ländern befragt.

Cybermobbing via Facebook

Tatsächlich haben elf Prozent der Befragten schon einmal einen peinlichen Moment erlebt, weil Fotos oder Videos von einer Firmenveranstaltung im sozialen Netzwerk auftauchten.

Fast jeder zehnte aus der Umfrage musste schon einmal mit erleben, wie ein Firmenmanager Informationen, die er aus den Social Media gewonnen hatte, gegen ihn oder einen Kollegen verwendete. In den USA wurden sogar 15 Prozent schon einmal von einem Kollegen im sozialen Netzwerk beleidigt oder angegriffen.

Falsche Freunde im Netzwerk

Als typische Schikane gelten für 82 Prozent der Befragten diffamierende Äußerungen im sozialen Netzwerk über Kollegen und für 79 Prozent “negative Kommentare über das Auftreten von Kollegen auf Geschäftsterminen”.

Das Dilemma beginnt damit, dass fast ein Drittel der Befragten schon einmal das Freundschaftsangebot eines Kollegen in den Social Media akzeptiert haben, obwohl sie die Freundschaft gar nicht wollten.

Nur 5 Prozent der Deutschen (rote Ellipse) wurden schon einmal in eine peinliche Lage gebracht, weil ein Foto von einer internen Firmenveranstaltung auf Facebook gepostet wurde – im weltweiten Durchschnitt sind dies immerhin elf Prozent. (Grafik: AVG)
Nur 5 Prozent der Deutschen (rote Ellipse) wurden schon einmal in eine peinliche Lage gebracht, weil ein Foto von einer internen Firmenveranstaltung auf Facebook gepostet wurde – im weltweiten Durchschnitt sind dies immerhin elf Prozent. (Grafik: AVG)

Deutschland hat weniger Probleme

Das erste Fazit daraus lautet: Die Vermischung von Beruf und Freizeit im sozialen Netzwerk und vor allem der gedankenlose Umgang kann in vielen Fällen zu Problemen mit den Kollegen führen. So fühlen sich in den USA und in Großbritannien fast zwei Drittel durch Social Media gestört oder beeinträchtigt, im weltweiten Durchschnitt sind es sogar 53 Prozent.

Gleichzeitig hält die AVG-Studie aber eine interessante Pointe bereit. Gerade im sonst so kritischen Deutschland sehen nur 38 Prozent der Arbeitnehmer berufliche Probleme durch die Verquickung von Social Media und Job heraufziehen.

Das liegt vielleicht daran, dass viele Mitarbeiter in Deutschland bereits Konsequenzen gezogen haben. 49 Prozent wollen in Zukunft vorsichtiger sein, wenn sie auf Facebook und Co. etwas posten. Und satte 37 Prozent der Deutschen wollen Social Media-Aktivitäten am Arbeitsplatz komplett einstellen. In Frankreich planen dies 40 Prozent.

Den Mittelweg zu gehen, also die Aktivitäten auf Facebook einschränken, wollen in Deutschland dagegen nur 13 Prozent – laut Studie ist das die niedrigste Zahl aller Länder.

Lesen Sie auch :