Mega wegen großen Nutzerandrangs anfangs kaum erreichbar
Ein Jahr nachdem das FBI den Filesharing-Dienst Megaupload in dei Knie gewzungen hat, gab dessen Gründer Kim Schmitz alias Kim Dotcom gestern den Startschuss für den Nachfolger “Mega”. Der Dienst läuft unter Mega.co.nz. Die offenbar geplante Adresse Me.ga scheiterte am Widerstand Gabuns. Das afrikanische Land, dem die Top-Level-Domain .ga gehört, beugte sich nach Bekanntwerden von Schmitz´ Plänen offenbar internationalem Druck.
Der in Neuseeland gehostete Dienst Mega war in den ersten Stunden nach dem Start teilweise nur schwer zu erreichen. “Die Site ist extrem ausgelastet. Aktuell Tausende Nutzerregistrierungen PRO MINUTE”, erklärte Schmitz die Probleme in seinem Twitter-Account.
Schmitz hatte am Donnerstag vergangener Woche angekündigt, dass jeder Mega-Nutzer 50 GByte kostenlosen Speicherplatz erhält. Zudem arbeiteten seine Anwälte daran, früheren Megaupload-Premiumkunden auch auf der neuen Site einen Premiumstatus einzuräumen.
Neben kostenlosem Speicherplatz bietet Mega drei Preismodelle mit zusätzlicher Kapazität und Bandbreite an. Die Presie dafür liegen zwischen 9,99 und 29,99 Euro pro Monat. Der grundlegende Unterschied zu Megaupload besteht darin, dass die von den Nutzern hochgeladenen Dateien verschlüsselt sind.
Die Verschlüsselung soll transparent im Browser und ohne vorhergehende Installation einer speziellen Software erfolgen. Selbst die Betreiber des Speicherdienstes sollen keinen Zugriff zu ihnen haben und somit in keiner Weise für die Inhalte verantwortlich sein.
Mit dem Aufbau eines neuen Cloudspeicherdiensts verstößt Schmitz nach Ansicht der US-Strafverfolger gegen seine Kautionsauflagen. Um auf Kaution freizukommen, hatte er nach Gerichtsunterlagen unter Eid versichert, während des laufenden Auslieferungsverfahrens weder Megaupload.com reaktivieren noch eine ähnliche Unternehmung aufbauen zu wollen. Seine Anwälte argumentieren hingegen, dass die beeidigte Erklärung ein von Grund auf neu konzipiertes Technologieunternehmen wie Mega nicht umfasse.
“Es gibt Firmen wie Dropbox und Google mit Drive, die im Wesentlichen gleichartige Techniken nutzen”, sagte Schmitz’ Anwalt Ira Rothken gegenüber Ars Technica. “Sie sind im Geschäft und sie florieren – und Mega fügt Verschlüsselung hinzu.”
[mit Material von Edward Moyer, News.com]