Zahl der offenen Stellen für IT-Experten nimmt zu

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In der deutschen Wirtschaft gibt es aktuell rund 43.000 offene Stellen für IT-Experten. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der freien Arbeitsplätze um 5000 angestiegen. Das entspricht einem Zuwachs von 13 Prozent.

Laut Bitkom sind 2012 noch einmal 5000 Stellen für IT-Experten mehr offen, als 2011 (Grafik: Bitkom).

Binnen drei Jahren hat sich die Zahl der unbesetzten Stellen mehr als verdoppelt. Das ist das Ergebnis einer Studie (PDF) zum Arbeitsmarkt für IT-Fachkräfte, die der Bitkom in Berlin vorgestellt hat. “Der Bedarf an IT-Fachkräften ist erneut kräftig gestiegen”, sagte Bitkom-Präsident Dieter Kempf. “Die etwas eingetrübten Wachstumsaussichten der Gesamtwirtschaft haben noch keine Auswirkungen auf den IT-Arbeitsmarkt.”

Für dei Studie wurden vom Meinungsforschungsinstitut Aris 1500 Geschäftsführer und Personalverantwortliche von Unternehmen aller Branchen befragt. Rund 18.000 der unbesetzten Stellen gibt es in der ITK-Branche selbst, 15.000 davon bei Anbietern von Software und IT-Dienstleistungen. Weitere 2400 IT-Experten werden von Hardwareherstellern und Produzenten von Unterhaltungselektronik gesucht, 600 von Anbietern von TK-Dienstleistungen.

Diese Verteilung spiegelt sich auch in den gesuchten Qualifikationsprofilen wider: Drei Viertel (75 Prozent) der ITK-Unternehmen mit freien Stellen suchen Softwareentwickler. Mit deutlichem Abstand folgen IT-Berater (24 Prozent), Marketing- und Vertriebsspezialisten (23 Prozent), Anwendungsbetreuer und Administratoren (20 Prozent). Ebenfalls häufig gesucht werden Projektmanager (8 Prozent) und Experten für IT-Sicherheits (7 Prozent).

Erstmals wurde in der Umfrage untersucht, für welche Aufgabenbereiche die IT-Spezialisten benötigt werden. Ganz oben stehen mit 31 Prozent betriebswirtschaftliche Anwendungen. Dicht dahinter folgen IT-Sicherheit mit 28 Prozent und Cloud Computing mit 27 Prozent. Ebenfalls eine kräftige Nachfrage gibt es bei den Themen Social Media mit 13 Prozent sowie Programmierung von mobilen Webseiten und Apps mit 12 Prozent. Der Boom bei Tablets und die Absatzrekorde bei Smartphones schlagen hier laut Bitkom unmittelbar auf den Arbeitsmarkt durch.

Weitere 25.000 unbesetzte Stellen gibt es bei Anwendern von ITK-Lösungen in den übrigen Branchen. Fast acht von zehn Unternehmen (79 Prozent), die freie IT-Stellen haben, suchen Administratoren und Anwendungsbetreuer. Mit deutlichem Abstand folgen IT-Berater mit 24 Prozent sowie Software-Entwickler mit 11 Prozent. Auch bei den Anwendern wurde erstmals gefragt, für welche Aufgabenbereiche IT-Spezialisten gesucht werden. 62 Prozent suchen IT-Experten für betriebswirtschaftliche Anwendungen. Mit großem Abstand folgen die Themen IT-Sicherheit (30 Prozent) und Cloud Computing (12 Prozent).

2012 gibt es allein in der ITK-Branche 18.000 offene Stellen für IT-Fachkräfte (Grafik: Bitkom).

Die Gehälter in der ITK-Branche sind im Branchenvergleich außerordentlich gut, wie eine Auswertung von Daten des Statistischen Bundesamtes zeigt. Im Jahr 2011 erhielten Vollzeitbeschäftigte in der ITK-Wirtschaft ein Bruttojahresgehalt von durchschnittlich rund 59.000 Euro. Damit liegt die Hightech-Branche rund 5000 Euro vor dem Fahrzeugbau, 6000 Euro vor der chemischen Industrie und sogar etwa 8000 Euro vor dem Maschinenbau. Nur in der Energieversorgung, die allerdings anders als die mittelständisch geprägte ITK-Branche von großen Konzernen dominiert wird, wird mit 60.850 Euro etwas mehr gezahlt.

“Unsere Untersuchung belegt, wie dynamisch der IT-Arbeitsmarkt in Deutschland ist und welche Bedeutung er für Wachstum und Wohlstand hat”, sagte Kempf. “Die Beschäftigtenzahl in der Branche könnte noch viel höher sein, wenn mehr Fachkräfte vorhanden wären, um den Bedarf der Unternehmen zu decken.” Jede zweite befragte Firma (50 Prozent) gibt an, dass aktuell ein Mangel an IT-Spezialisten herrscht. Das sind zwar etwas weniger als im Vorjahr (58 Prozent), allerdings erwartet auch jedes zweite Unternehmen (50 Prozent), dass sich in Zukunft der Fachkräftemangel weiter verschärft. Nur acht Prozent meinen, dass der Fachkräftemangel künftig eine geringere Rolle spielen wird.

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