Mozilla hat Firefox mit nativer Benutzeroberfläche für Android freigegeben

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Mozilla hat die finale Version von Firefox für Android (Codename Fennec) mit nativer Benutzeroberfläche freigegeben. Sie ist für Mozilla von großer strategischer Bedeutung: Das Google-OS ist die einzige Möglichkeit für das Unternehmen, seinen Browser auf Mobilgeräte zu bringen, weil Apple und Microsoft Firefox bisher nicht für ihre Plattformen iOS und Windows Phone zugelassen haben.

Die finale Version von Firefox für Android soll deutlich schneller starten und weniger Speicher verbrauchen als die bisherigen Versionen des Mobilbrowsers, die auf der Technik XUL (XML User Interface Language) basieren. Neu ist die Unterstützung für Drittanbieter-Plug-ins wie Adobe Flash.

Das native User Interface verbessert auch die Leistung beim Verschieben und Zoomen von Fensterinhalten. Generell soll der Mobilbrowser spürbar schneller auf Eingaben reagieren, wie es im Mozilla-Blog heißt.

Alle Bereiche der neuen Oberfläche sind native Android-Widgets. Das gilt sowohl für die Adressleiste als auch für das Fenster mit den Webinhalten, die Gecko in eine native Ansicht rendert. Dennoch kommt im Hintergrund weiterhin in großem Umfang JavaScript zum Einsatz, um die Verbindung zur Rendering-Engine herzustellen.

Durch die Änderungen werden XUL-basierte Add-ons für Firefox für Android nicht mehr unterstützt. Mozilla hat mit einem Interface namens NativeWindow aber einen neuen Ansatz für Firefox-Erweiterungen unter Android entwickelt. Dadurch stehen Funktionen wie Firefox Sync zum Abgleichen von Lesezeichen, Passwörtern und offenen Tabs zwischen verschiedenen Versionen des Browsers auch weiterhin zur Verfügung.

Weitere Neuerungen sind ein überarbeiteter Startbildschirm mit “Top Sites” sowie ein verbesserter “Awesome Screen”, der schnellen Zugriff auf Browserverlauf, Lesezeichen, Passwörter, Formulardaten und geöffnete Reiter erlaubt. Texte sollen durch Anpassung der Schriftgröße nun deutlich besser lesbar sein. Die integrierte Google-Suche nutzt neuerdings standardmäßig HTTPS. Auf Wunsch lässt sich in den Optionen ein Tracking-Schutz (“Do Not Track”) aktivieren und ein Masterpasswort festlegen.

Entwicklern stehen ab sofort die Pointer Lock API und eine weitere Programmierschnittstelle zur Verfügung, mit der sich verhindern lässt, dass sich der Bildschirm des Mobilgeräts ausschaltet.

Auch in der finalen Version 14 stecken noch einige Fehler. So kann es zu Problemen mit Firefox Sync kommen, wenn mehrere Firefox-Channel auf einem Gerät installiert sind. Auf Smartphones mit Android 2.3 (Gingerbread) und Tegra-2-CPU wird Flash noch nicht unterstützt. Support für Android-Tablets soll erst in der nächsten Version folgen, ebenso wie Textauswahl und eine Volltextsuche für Webseiten. Eine Liste aller Änderungen und bekannten Fehler findet sich in den Release Notes.

Firefox für Android 14 kann ab sofort aus Google Play heruntergeladen werden. Der Browser setzt mindestens Android 2.2 (Froyo) voraus.

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