Woodmark macht BI als Touchchscreen-Anwendung verständlich

Software

Das deutsche Unternehmen Woodmark ist vor allem ein Consulting-Unternehmen: Mit beliebigen Datenbanken und BI-Systemen etwa von IBM wie DB2 und Cognos, aber auch Oracle-Datenbanken und OpenSource-BI-Systemen wie Talend, erwecken die Berater Zahlen zum Leben.

Derzeit besuchen die 35 Berater Woodmarks reihenweise große Unternehmen, um Beispiele anhand des neuen Multitouch-Systems zu demonstrieren: Die Zahlenwerke werden in Kooperation mit den Unternehmen in grafische Darstellungen gewandelt, die dann einfach mit den Fingern verändert werden können.

Als Beispiel nennt Woodmark-Prokurist Rainer Unsöld Zahlentreiber wie die Ölpreise – einmal den Preis mit der Hand auf der kapazitiven Touchscreen-Oberfläche »hochgeschoben«, sieht das Management sofort auf einen Blick die Auswirkungen auf Betriebskosten oder den möglichen Umsatzausfall – je nach Datenmodell, das dahintersteckt.

Mehrere Manager können gemeinsam um den Touch-Tisch herumstehen und am gleichen Datenmodell arbeiten. Auch eine Anbindung von Tablets sei möglich, um die etwas entfernteren Teilnehmer mit in die gemeinsame Datenanalyse einzubeziehen. Die Daten und Grafiken werden dann per WLAN oder UMTS übertragen.

Die Kosten, eine entsprechende Oberfläche aufzubauen, machten laut Unsöld gerade mal zwei Prozent der Gesamtkosten aus – Woodmark baue sie entweder in Flash oder WPF (eine Windows 7-Funktion), auf Wunsch sei auch HTML5 möglich. Woodmark verkauft die Softwarelizenzen mit, wenn nötig – oder baut auf vorhandenen Systemen auf. Der Großteil der Arbeit liege jedoch in den Datenmodellen, ihrer Umsetzung in den BI-Tools und der vorherigen Konzeption.

Die Anbindung prediktiver Analysetools wie SPSS oder Datenlieferanten wie SAP BO sei kein Problem und würde mit dem jeweiligen Unternehmen besprochen werden. Das Projektmanagement erfolge auf SCRUM-Basis – also schnell und ohne zeitraubendes Abwarten von Plänen und Berichten einzelner Abteilungen. »Die wissen oft selbst nicht, welche Daten nötig sind«, sagt Unsöld – man veranstalte mit ihnen daher Workshops, um gemeinsam zum richtigen BI-Datenmodell zu kommen.

In einem Video zeigt Woodmark etwa Multitouch-Reporting:

Das Unternehmen arbeitet derzeit gemeinsam mit der Fachhochschue München an einem großen runden Touchscreen – das Modell nannte es bezeichnend »Camelot« – damit sich die Manager, die herumstehen, auch als Ritter der Tafelrunde fühlen können.

ITespresso.de wird demnächst über weitere Beispiele und Hintergründe zu diesem vielseitigen Projekt berichten.

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