IDC: 365 Millionen Mobiltelefone verkauft

Der Markt für Mobiltelefone ist im zweiten Quartal 2011 um 11,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal gewachsen. Das berichtet das Marktforschungsunternehmen IDC.
Insgesamt wurden im zweiten Quartal weltweit 365,4 Millionen Handys verkauft. Im zweiten Quartal 2010 waren es 328,4 Millionen Stück.
Smartphones verdrängen Handys
Der Anstieg ist vor allem auf den Verkaufserfolg der Smartphones zurückzuführen. Vor allem in so genannten »reifen Märkten« wie USA, Japan oder Westeuropa beginnen die Smartphones die konventionellen Handys immer mehr zu verdrängen. Der Verkauf der klassischen Handys ging gegenüber dem Vorjahresquartal um vier Prozent zurück.
Nicht ganz so stark ist das Marktwachstum in Westeuropa ausgefallen. Gegenüber dem ersten Quartal 2011 wurden nicht nur weniger Handys verkauft, auch der Zuwachs bei den Smartphones war gebremst.

Der Trend zu den Smartphones ist zwar nicht wirklich neu, wie auch IDCs Senior Research Analyst Ramon Llamas eingesteht, doch mittlerweile ist tatsächlich so etwas wie ein Wendepunkt erreicht, an dem das klassische Handy gegenüber dem voll ausgestatteten Smartphone immer mehr ins Hintertreffen gerät. Nach Einschätzung der IDC-Analysten wird sich das auch in den nächsten Jahren nicht mehr ändern.
Die Zuwachsraten bei den einfachen Handys werden nur noch etwas mehr als ein Prozent pro Jahr ausmachen, glaubt IDC. Das stellt vor allem für Hersteller wie Nokia ein Problem dar, die im klassischen Handy-Segment Marktanteile an Billiganbieter verlieren.
Nokias Schicksal hängt von Windows Phone 7 ab
Die Nummer eins der Mobiltelefon-Hersteller ist nach wie vor Nokia. Das Unternehmen hat im zweiten Quartal 2011 weltweit 88,5 Millionen Mobiltelefone verkauft und damit einen Marktanteil von gut 24 Prozent erzielt.
Die Zahlen klingen gut, doch wer die Entwicklung bei Mobiltelefonen in den letzten Jahren verfolgt hat, weiß auch, dass die Marktanteile von Nokia kontinuierlich zurückgehen. Im ersten Quartal 2010 hatte Nokia noch gut 111 Millionen Telefone verkauft und einen Marktanteil von fast 34 Prozent erzielt. Gegenüber diesem Quartal hat Nokia jetzt 20,3 Prozent verloren.
Nach Einschätzung von IDC hängt das Schicksal des finnischen Mobiltelefon-Riesen wesentlich davon ab, wie gut sich die angekündigten Geräte mit Windows Phone 7 behaupten können. Allerdings ist im Moment noch nicht klar, wann die ersten Modell mit dem Microsoft-Betriebssystem in den Handel kommen werden.
Während Nokia mit sinkenden Umsätzen und einer ungewissen Zukunft kämpft, sieht es bei der Nummer zwei auf dem Mobilfunkmarkt, Samsung, schon wesentlich besser aus. Gegenüber dem Vorjahresquartal ist ein Wachstum von zehn Prozent zu verzeichnen, der Marktanteil beträgt derzeit knapp 20 Prozent. Über 70 Millionen Mobiltelefone mit dem Samsung-Logo gingen im zweiten Quartal 2011 über den Ladentisch.
Vor allem die Galaxy-Smartphones auf Android-Basis waren ein Renner.

LG Optimus verkauft sich glänzend
Mit großem Abstand auf Platz drei der mobilen Telefon-Hersteller folgt LG Electronics, das sich vor allem über den Erfolg seiner Optimus-Telefone freuen kann. Das südkoreanische Unternehmen hat im vergangenen Quartal 24,8 Millionen Mobiltelefone verkauft und besitzt einen Marktanteil von 6,8 Prozent.
Nur knapp dahinter liegt Apple, das Unternehmen, das nach wie vor die größten Zuwachsraten verzeichnet. Das iPhone bescherte Apple einen Marktanteil von 5,6 Prozent, insgesamt wurden im zweiten Quartal 2011 weltweit 20,3 Million iPhones verkauft.
Android führt bei Betriebssystemen
Bei den Betriebssystemen hat Googles Android schon seit Monaten die Nase vorn. Das Marktforschungsunternehmen Gartner hat im Mai, also noch im ersten Quartal 2011, einen Marktanteil von satten 36 Prozent für Android-Geräte ausgerechnet.
Gegenüber dem Vorjahresquartal ist das ein gewaltiger Sprung nach vorne. Damals hatte Android noch 9,6 Prozent Marktanteil und Symbian noch 44,2. Jetzt hat Symbian nur noch 27,4 Prozent, ein deutliches Zeichen dafür, dass das als veraltet geltende Betriebssystem wohl keine große Zukunft mehr hat.
Microsofts Windows Phone liegt derzeit mit einem Marktanteil von 3,6 Prozent noch auf den hinteren Rängen, doch Analysten vermuten, dass Microsoft mit Windows Phone 7 in den nächsten zwei Jahren aufholen wird. Nicht zuletzt deshalb, weil mit Nokia ein zwar schwächelnder, aber immer noch sehr umsatzstarker Partner zur Verfügung steht.