Satellitenfirma sendet Android-Smartphones ins Weltall

Die Forscher der Surrey Satellite Technology Limited wollen moderne Smartphones auf ihren Einsatz im Weltraum prüfen – und Entwickler von Android-Apps dafür gewinnen, Anwendungen für die Weltraumforschung zu schreiben.
Ziel ist es, die Millionen-Investitionen in Satellitensysteme auf den Preis eines Mittelklasse-Wagens herunterzudrücken – inklusive Satellit selbst. Weil die Geräte eine Menge Komponenten auf kleinstem Raum unterbringen könnten, aber nur einen Bruchteil der gegenwärtigen Satellitensysteme kosten, so Forschungsleiter Dr. Chris Bridges, wolle man erst einmal prüfen, ob sie den harten Anforderungen des Weltalls gerecht würden.
Noch irgendwann in diesem Jahr soll der Satellit »Strand-1« mit einem Android-System in die Erdumlaufbahn geschossen werden. Ein noch herkömmlicher Computer soll die Statistikdaten des »Android in Space« aufzeichnen und feststellen, welche Bestandteile ganz nomal laufen und welche im All auf Schwierigkeiten stoßen.
Auch Bilder und Nachrichten sollen über das Handy »ganz normal« an die Erde übertragen werden – dem ist zu entnehmen, dass die Umlaufbahn wohl eine niedrige sein wird.
Wenn alle Tests beendet sind, soll die herkömmliche Computersteuerung des Satelliten abgeschaltet werden und das Android-Handy übernehmen.
Der Satellit ist ein ganz kleiner: er wiegt nur vier Kilogramm und steuert sich selbst über Plasma-Schübe. Navigation und andere Kontrollsysteme nutzen GPS-Signale und eine eigene Software – die derzeit auf Android portiert wird. Die Steuerung samt Smartphone koste gerade 300 britische Pfund, der gesamte Satellit »weniger als ein normales Familienauto«, erklärt das Forschungsteam.
Wenn sich dann zeigt, dass die Technik im All funktioniert, öffnet es eine komplett neue Welt für Weltraum-Apps, die sich bisher keiner leisten kann. Bridges: »Das wird die Spielregeln ändern«.