LTE-Lizenzen auch von E-Plus, Telekom und Vodafone ersteigert
Zugegeben, O2 war in seiner Pressearbeit schneller und effektier – wir berichteten gestern – doch kurz danach feuerten die Mitbewerber von Telekom , E-Plus und Vodafone ihre Meldungen in die Öffentlichkeit, Motto: »Wir sind auch dabei«.
Vergangene Woche noch meldete Verizon USA, in Boston das erste Highspeed-Netz mit LTE zu errichten, Marktforscher sehen zwar USA und Asien vorne, doch wie immer kommt Deutschland spät, aber effektiv. Die Bundesnetzagentur meldete das Ende der Frequenz-Auktion schneller als erwartet.
Nachdem O2 meldete, noch dieses Jahr das erste Mobil Hochgeschwindigkeits-Internet mit der neun Technik in Betrieb zu nehmen, meldete die Deutsche Telekom, 1,3 Milliarden Euro investiert zu haben und alle erwarteten Frequenzbereiche zum Ausbau des eigenen Netzes ergattert zu haben. Zuerst wolle man die weißen Fleckend der Netzabdeckung in ländlichen Gebieten stopfen – auf Termine legt sich die Telekom jedoch nicht fest.
E-Plus wiederum nennt die Einzelheiten der erworbenen Funkspektren und der bezahlten Preise genauer: Im Zuge der Auktion habe man zwei 1,8 GHz-Blöcke a 2×5 MHz: für 43,1 Mio Euro erworben, zwei 2.0-GHz-Blöck a 2x5MHz für 187,4 Millionen, zwei 2,6 GHz-Blöcke a 1×5 MHz: für 53,2 Mio Euro, summa summarum also 283,6 Millionen Euro. Damit erreiche man eine »Verdoppelung gegenüber dem aktuell von der E-Plus Gruppe genutzten Spektrum «. Guido Heitmann, verantwortlich für die Unternehmenskommunikation, spricht in populären Worten, das mache »die mobile Datenautobahn breiter und schneller«.
Auch er nennt keine konkreten Termine oder geplanten Preise, doch immerhin sei der Ausbau des Netzes durch die enge Zusammenarbeit mit Partnern sehr preiswert und schnell möglich.
Vodafone meldet ebenfalls Vollzugt: »Mit den ersteigerten 20 MHz im gepaarten 2,6 GHz-Band garantiert Vodafone Spitzengeschwindigkeiten bei der Zukunftstechnologie LTE in den Städten« – hier gibt man sich also nicht gleich den populären Worten zu weißen Flecken auf der Deutschlandkarte hin, sondern mault eher: Ja, man werde »die Auktionsauflagen erfüllen und die nicht versorgten Regionen mit schnellem Internet über Funk erschließen«. Lieber denkt Vodafone international: Man habe »ausreichend Spektrum ersteigert, um die auch in China und Indien zur Einführung vorbereitete Technologie für Deutschland im ungepaarten 2,6 GHz-Band nutzbar zu machen«. Vodafone hat die Technik anderswo also schon am Laufen.
Doch wer wann welche Hochgeschwindigkeitsverbindungen anbieten kann, muss sich noch zeigen. (Manfred Kohlen)