Mausefalle Internet: IBM warnt vor dem Reintreten
Mal einfach im Netz surfen und sich durchklicken – das ist das Gegenteil von dem, was IBMs aktueller Sicherheitsreport empfiehlt. Die Zahl schädlicher Internet-Links sei um mehr als 500 Prozent gestiegen, die Schwachstellen im Netz würden immer raffinierter ausgenutzt. Das komplexe Zusammenspiel von Web-Clients, Servern und Content-Threats würde das Web in eine Risikofalle verwandeln.

Im Report des X-Force Teams für die erste Hälfte 2009 meldet IBM die Steigerung der schädlichen Internetlinks um ganze 508 Prozent. Dieses Problem beschränke sich nicht mehr nur auf schädliche Domains (wie bei Symantecs gestriger Meldung zum »virtuellen Gruselkabinett«, die sich vor allem auf Domains bezog). Auch auf gesicherten Webseiten wie »beispielsweise häufig genutzten Suchmaschinen, Blogs, Bulletin Boards, privaten Internetseiten, Online-Magazinen oder allgemeinen Informations- und Nachrichtenseiten« sei die Gefahr massiv angestiegen.
SQL-Injection Attacks und Manipulation von Codes seriöser Webseiten mit dem Ziel, deren Nutzer zu infizieren, stieg von Q4 2008 zu Q1 2009 um fünfzig Prozent, meldet IBMs Security-Tochter. Von Q1 zu Q2 2009 hätten sich derartige Angiffe sogar verdoppelt. Kris Lamb, Leiter der IBM X-Force, spricht von einer Art wildem Westen, die hier entstanden sei.
Rund 50 Prozent der Ergebnisse würden im Kasseler Labor des IBM X-Force Teams ermittelt, erklärt IBM Deutschland. Das deutsche Team sei verantwortlich für die Analysen der Bedrohung durch Webseiten-Inhalte, von Pishing-Angriffen und Spams.
Die Cyberkriminellen hätten bei alledem vor allem ein Ziel: Den Zugriff auf Systeme, um deren Daten zu manipulieren. Besonders die Menge der versteckten (und immer geschickteren) Internet-Angriffe habe »einen neuen Höhepunkt erreicht«.
Eine gute Zusammenfassung aller weiteren Ergebnisse in Stivvhpunktform hat IBM am Ende seiner Pressemeldung zum Thema zusammengestellt, den kompletten Report gibt es auf der internationalen X-force-Website. Er gibt System-Administratoren gezielte Hinweise, wovor sie ihre User schützen müssen. (Manfred Kohlen)