Microsoft baut Marktplatz für Open Source
Als »Krebsgeschwür« hatte Microsoft-Chef Steve Ballmer Linux vor einigen Jahren noch bezeichnet. Die Zeiten haben sich geändert. Ballmer ist nach dem Abgang von Bill Gates alleiniger Chef von Microsoft und in puncto Open Source probt das Unternehmen schon seit einigen Jahren die schrittweise Annäherung.
Make web not war
Die neue Devise heißt »Make web not war«. Damit will Microsoft jetzt endgültig den Open-Source-Markt aufmischen. Das schöne Zitat stammt von Lauren Cooney, der zuständigen Produktmanagerin für Web-Plattformen und Standards.
Auf der Konferenz MIX09 hat Microsoft eine Reihe von Applikationen, Servern und Frameworks veröffentlicht, die zum Aufbau eines Online-Marktplatzes für Open-Source-Software dienen sollen. Das berichtet die eWEEK.com, die US-amerikanische »Mutter« von eWEEK europe.
Nahtlose Zusammenarbeit mit Open-Source-Tools
Die Tools sollen nahtlos mit Open-Source-Applikationen zusammenarbeiten. Als Basisprodukt dient der Web Platform Installer 2.0 Beta. Die Software soll Installation und Update von Microsofts Web-Software und anderen Gratis-Komponenten erleichtern. Windows Web Application Gallery ist für Entwickler gedacht, die neue Applikationen downloaden und ausprobieren wollen, bevor sie damit eigene Web-Applikationen aufbauen.
Marketing und Distribution auf dem Online-Marktplatz
Die Entwickler können auch selbst eigene Software in die Gallery hochladen. Microsoft hofft, dass sich damit Windows- und Open-Source-Entwickler in einer Community zusammenfinden.
Lauren Cooney und ihr Team wollen die Web-Plattform zu einem Marktplatz ausbauen, bei dem die Entwickler nicht nur ihre Software austauschen, sondern auch als Instrument für Marketing und Distribution nutzen.
Mehr Details des Plans hat Cooney auf einem Blog veröffentlicht.
(Mehmet Toprak)