CES: AMD startet Phenom II und Dragon-Plattform

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Die AMD-Fans warten schon seit dem Verkaufstart der Shanghai-Opterons auf die ersten K10-Desktop-Modelle, Codename: Deneb. Erste Benchmarks des Phenom II X4 940 und des X4 920 zeigen, dass die Spitzen-Phenoms Anschluß finden an Intels Mittelklasse Quadcores, den Core 2 Quad mit Penryn-Kern. Die Nehalem-Generation von Intels neuen Prozessoren der Core i7-Reihe bleiben hingegen die x86-Spitzenklasse mit einem Vorsprung von circa 25 Prozent bei gleichem Takt.

 

Bezogen auf den eigenen Vorgänger Phenom (Codename Agena) hat AMD in allen Bereichen dezent bis ordentlich zugelegt. Vor allem beim Strombedarf kommt der kleine x86-Riese auf Schlagdistanz zu Intels Core 2 (Codename Penryn) heran. Der neue AMD-Prozessor geht sogar deutlich vor dem älteren Phenom in Führung, denn der neue Chip konsumiert circa 30 Prozent weniger Strom. AMD bietet nun wieder so etwas wie eine echte Mittelklasse im PC-Markt an.

 

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Eines bleibt gleich: AMD nutzt weiterhin die AMD 700-Chipsatzserie. Diese Chipsatzfamilie bietet vergleichsweise hohe Grafikleistung bei den integrierten Chipsätzen und der Strombedarf bleibt vergleichsweise gering. Die Spider-Plattform mit dem AMD 700 Chipsatz, ATI-Grafikkarte und Phenom-Prozessor der ersten Generation wird nun abgelöst von der Dragon-Plattform. Diese neue Plattform startet mit den ATI Karten der 4000-Serie und vor allem mit den noch kommenden DDR3-Mainboards. AMD plant, dass alle Phenom II für Sockel AM3 auch im AM2 und AM2+ Sockel laufen werden.

In Anbetracht der neuen Anlaufs positioniert der Intel-Konkurrent die neuen Chips in die 200-Euro-Preisklasse. Dort musste AMD die letzten Jahre schmerzlich die Marge pro Prozessor drücken, während Intel die Marge pro Prozessor auf bis zuletzt circa 50 Prozent steigern konnte.

In Anbetracht der düsteren Weltkonjunktur könnte AMDs zweiter Phenom-Versuch dennoch etwas zu spät für eine wirtschaftliche Erholung kommen. Der x86-Riese Intel zwar das gleiche Problem mit der Wirtschaftsentwicklung, aber der Intel-Markenname ist den meisten Menschen bekannt und der Konzern hat mit dem Atom einen ausgesprochenen Hartz-IV-Prozessor im Programm. Der ist zwar billig, aber auch sehr kostengünstig zu produzieren.

Möglicherweise hilft AMD jedoch die Ausgliederung der Halbleiterproduktion, um den Konjunktur-Winden zu trotzen? Seit dem 6. Januar hat AMD dafür die offizielle Freigabe des Ausschusses für Auslandsinvestitionen in den Vereinigten Staaten (Committee on Foreign Investment in the United States, CFIUS). (Martin Bobowsky)

Diskutieren sie mit uns im neuen Forum. Erscheint der Phenom II noch rechtzeitig, um AMD in die Gewinnzone zu bringen?

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