Mitarbeiterrebellion bei Google

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Schon in den Neunzigern taten sich IT-Firmen mit Kinderkrippen und Ganztagsbetreuung hervor. Damals ging es der Branche gut, also war der Service manchmal sogar kostenfrei für die Mitarbeiter. Internetkonzern Google, stets auf der Suche nach kreativen Ideen, griff das alte Modell auf, verlangte allerdings Zuzahlungen für die Kinderbetreuung. Zuerst moderate Summen, die dann aber vorigen Oktober auf monatlich 1.116 Dollar (rund 711 Euro) und mittlerweile auf sagenhafte 1.710 Dollar (rund 1.090 Euro) Monatsbeitrag empfindlich erhöht wurden. Begründung: Dadurch könne der Konzern das Platzangebot um 150 Prozent steigern. Bei den horrenden Preisen dürfte die Krippe eine der wenigen Google-Abteilungen mit ordendlicher Kapitalrendite sein.

Zahlreiche Google-Eltern finden das gar nicht komisch und reagierten ziemlich sauer auf ihren Arbeitgeber. So wandten sie sich an die Presse (u.a. New York Times) und werfen dem Management auch online vor, nur noch dem inneren Zirkel rund um die Unternehmensgründer Vorteile zu verschaffen. “Es mag übertrieben sein, zwischen dem Fiasko bei der Kinderbetreuung und dem Absturz des Aktienkurses (von 747 auf 412 Dollar im März) einen Zusammenhang zu sehen”, schrieb Finanzkolumnist Joseph Nocera. “Aber vielleicht auch nicht.” (Ralf Müller)

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