Microsoft-Yahoo-Kampf heizt sich auf

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Am Freitag wurde bekannt, dass die Microsoft-Aktionäre ihr Angebot an Yahoo angesichts eines immer schwierigeren Marktes noch einmal überdenken wollen – ob das Internet-Unternehmen wirklich so viel wert ist wie geboten, scheint einigen MS-Aktionären nicht mehr ganz geheuer zu sein.

Kaum wurden die Überlegungen aus Redmond bekannt, fiel auch schon der Wert der Yahoo-Aktien um 5 Prozent. Damit war das Such-Unternehmen noch weniger wert als am Tag vor Microsofts Angebot, das die Yahoo-Aktienkurse bisher hoch trieb.

Der Website TG Daily zufolge berief Yahoo am Wochenende ein Notfall-Meeting des Aufsichtsrates ein; die öffentliche Meldung wurde aber am Montag wieder zurückgezogen – Yahoo hatte vielleicht ein paar Kritikpunkte an dem Online-Artikel. Unter der selben Artikel-ID steht nun Microsofts neuer Streich: Am Samstag veröffentlichte Microsoft einen offenen Brief an Yahoo, um den Druck zu erhöhen. Nachdem keine erfolgreichen Gespräche stattgefunden hätten, werde man, wenn nicht bald eine offizielle Reaktion von Yahoo käme, einen Wechsel im Aufsichtsrat der Internet-Firma forcieren. Dazu setzte Microsoft eine neue Frist.

Durch die feindliche Übernahme von einigen Yahoo-Anteilen hat Microsoft inzwischen genügend Aktionärsrechte, um Änderungen im Aufsichtsrat erreichen zu können. Und wenn dies nicht fruchtet, so im aktuellen Brief der Redmonder, werde man eben am Aufsichtsrat vorbei mit direkten Angeboten an die Yahoo-Aktionäre kämpfen.

Ob Yahoos neue Werbeplattform AMP, die heute vorgestellt wurde, noch Boden gutmachen kann, ist eine andere Frage. AMP soll Werbern und Vermarktern den Ein- und Verkauf von Onlinewerbung deutlich vereinfachen. Die Online-Plattform soll Yahoo zufolge verschiedene Werbeformen wie Suchmaschinen-Textwerbung, lokale Kampagnen, Handy-Werbung und Videoanzeigen abdecken. Eine einheitliche Oberfläche soll die Buchung und Kontrolle von Werbungen nicht nur bei Yahoo erlauben. So solle für Werber nun das Telefonieren mit vielen Website-Betreibern und das Abschließen von zu vielen Einzelverträgen vorbei sein – mit wenigen Mausklicks habe man seine Kampagnen komplett im Griff. (mk)

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