Verfallsdatum für das Internet?
Viktor Mayer-Schönberger, von der US- Universität Harvard hat auf dem Ars Electronica Festival in Linz seine Meinung über das Internet ausgedrückt. Laut Mayer-Schönberger ist das ewige und umfassende Gedächtnis des www hinderlich. Das was ihn stört ist weit außerhalb jeglicher Diskussionen um Datenschutz und Privatsphäre. Er fordert, dass sämtliche Daten im Netz mit einem Zeitcode versiegelt werden. Dieser soll dafür sorgen, dass sie sich nach einiger Zeit im Nichts auflösen. Laut einem Bericht der Welt soll das die einzige Möglichkeit sein einen Kontrollverlust zu verhindern.
Die Menschen seien seit Jahrtausenden darauf programmiert, das meiste zu vergessen. Durch diese natürliche Selektion von Informationen wirke gerade Erlebtes wichtiger und Vergangenes unwichtiger. Das Internet ist jedoch ein Medium, das gegen die menschliche Natur verstößt, so Mayer-Schönberger. Jedes noch so winzige Detail lässt sich im Internet auch nach Jahren noch wieder finden. “Google weiß mehr über uns, als wir selber”, warnt der Experte.
So führt Mayer-Schönberger einige Beispiele für den Kontrollverlust im Internet an: Einer angehenden Lehrerin in den USA wurde das Diplom verweigert, da die Universität im Internet ein Foto von ihr im Piratenkostüm mit einem Glas in der Hand entdeckte. Dies sollte laut der Universität ihre Vorbildstellung gefährden. (mr)