Mobilgeräte: Kleine Technik-Änderungen bringen großes Geschäft
Smartphones werden reif für den Unternehmenseinsatz

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Smartphone-Speicher geben Gas!

Mobilgeräte: Kleine Technik-Änderungen bringen großes Geschäft

Derzeit vollzieht sich eine leise Revolution, die Mobilgeräte und deren Verwendung in Unternehmen stark verändern könnte: Statt nur Consumer-Erweiterungen für viel Buntes und Lautes kommen nun die Feinarbeiten für geschäftskritisches Arbeiten hinzu.

Wie kürzlich berichtet, hat der Chiphersteller Spansion eine neue Sorte von Flash-Speichern entwickelt, von denen er behauptet, dass sie die Vorteile von NOR- und NAND-Systemen, den beiden wesentlichsten Technologien für Flash-Speicher, in sich vereinigen.

Mit NOR Flash ist jeder Speicherort direkt adressierbar, genauso wie mit üblichen RAM-bausteinen. Somit kann er kleine Mengen an Code enthalten, die direkt vom Chip ausgeführt werden können, ähnlich wie die BIOS-Firmware in einem PC.

NAND- Flash funktioniert eher wie eine Festplatte: Die Daten können nur in einem vollständigen Block geschrieben oder gelesen werden, wovon jeder etwa 2 KByte fasst. Damit kann eine größere Speicherdichte erreicht werden – es bedeutet aber, dass Code von Flash in dynamisches RAM kopiert werden muss, bevor er ausgeführt werden kann.

Die High-End Geräte benötigen Bootstrap Code in NOR, um das Betriebssystem aus den Dateien, die in NAND existieren und in RAM transportiert werden müssen auszuühren. Das führt zu einer Verzögerung, ezwa wenn das Telefon aus seinem abgeschalteten Zustand aktiviert werden soll.

Laut Spansion unterstützt sein neuer “MirrorBit Eclipse”-Speicher die Ausführung des Codes an Ort und Stelle, aber seine Zugriffsgeschwindigkeit und Speicherdichte ist vergleichbar mit NAND Flash. Ein einziger Eclipse-Chip kann deshalb die kombination aus NOR und NAND ersetzen, was Kosten und Aktivierungszeit spart.

Auch Symbian OS beschleunigt den Speicherzugriff

Mobilgeräte: Kleine Technik-Änderungen bringen großes Geschäft

Zwischenzeitlich hatte Symbian den Schleier über die Veränderungen in seinem Betriebssystem für Smartphones gelüftet: Durch die Erweiterungen wird der Speicher ebenfalls effizienter genutzt. Symbian OS 9.5 führt das “Demand Paging” ein, das nur diejenigen Fragmente von Code in den Speicher lädt, die zur Arbeit erforderlich sind. Und es kommt mit einer RAM-Defragmentierung zur Optimierung der Echtzeitnutzung des Speichers.

Insgesamt bedeuten all diese “kleinen” Entwicklungen, dass Handsets bald einen Leistungsschub erfahren sollten und zudem billiger in der Herstellung werden. Sie werden die gleichen Aufgaben mit weniger Speicher erfüllen oder das gleiche Speicherprofil beibehalten und mehr Anwendungen und Daten hineinpacken.

Das OS 9.5 von Symbian führt auch eine SQL-Datenbank in Abstimmung mit dem häufig genutzten Posix-Programmier-Interface ein, wodurch es leichter wird, mobile Anwendungen zu gestalten. Das neue Windows Mobile 6 von Microsoft hat ähnliche Fähigkeiten, ebenfalls eine mobile Version des SQL-Servers und unterstützt sein eigenes .Net Compact Framework.

Es wird eine Weile dauern, bis diese Veränderungen greifen – aber es sieht so aus, als würden Smartphones und Handhelds sehr bald viel besser dafür gerüstet sein, als mobile Clients für Unternehmen zu fungieren. Man darf also auf eine neue Welle von Geräten gespannt sein, die mehr Daten speichern und anspruchsvolle Anwendungen realisieren können.

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