Interview mit Toshiba-Manager Thomas Teckentrup
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Interview
Interview mit Toshiba-Manager Thomas Teckentrup
PC Professionell: Herr Teckentrup, warum unternimmt Toshiba einen derart großen Aufwand und entwickelt über zwei Jahre lang ein Feature wie das von Windows Vista genutzte Außendisplay für Notebooks?
Teckentrup: Weil es einfach nicht genügt, ein Produkt zu verkaufen, das allen anderen Mitbewerberprodukten gleicht. Es gibt schon seit Jahren kaum noch die Möglichkeit, sich zu differenzieren. Wir haben aber schnell gemerkt, dass Kunden Innovation zu schätzen wissen und haben insofern alles daran gesetzt, das erwähnte Display zusammen mit Microsoft zu entwickeln. Es gab dabei eine Menge Probleme zu lösen und Sie können mir glauben, dass die Entwicklung eine Stange Geld gekostet hat.
Wie lösen Sie das Problem, dass das Notebook nicht ganz herunter gefahren werden kann, wenn das Außendisplay genutzt werden soll? Die Stand-by-Zeit dürfte hierunter extrem leiden.
Teckentrup: Wir haben das UMTS-/HSDPA-Modul so weiter entwickelt, dass es das Notebook aufwecken kann, wenn eine neue Mail oder ein sonstiges Ereignis eintritt. Das heißt, dass nur das 3G-Modul mit Energie versorgt wird, die übrigen Komponenten aber ruhen. Eine genaue Stand-by-Zeit kann ich Ihnen aber nicht nennen. Und es klappt auch nicht, wenn die Internetverbindung über WLAN aufgebaut ist. Dann sind alle Komponenten bis auf das 12-Zoll-Display aktiv.
Meinen Sie, dass Sie die vor einigen Jahren verlorenen Marktanteile auch wegen innovativer Produkte teilweise zurück erobert haben?
Teckentrup: Ja, das mit Sicherheit. Kundenbefragungen machen das mehr als deutlich. Wir werden auch weiterhin investieren, um uns von den ewig gleichen Mitbewerbern abzusetzen. Ein weiteres Thema, dieses Ziel zu erreichen, ist gutes oder besonderes Design. Unser Portégé R400 wird sicherlich viele Gegner finden, denen das Design zu gewagt ist. Aber gerade Toshiba kann neue Kunden vertragen, die auf Design wert legen.
Im Consumer-Umfeld kommen Sie mit solchen kostspieligen Entwicklungen aber nicht weit. Und hier haben Sie ja Marktanteile verloren.
Teckentrup: Das stimmt. Der Consumermarkt ist riesig und honoriert keine technischen Experimente. Aber wir werden es analog zur Autoindustrie halten und Innovationen erst in den Profiserien einführen und dann nach und nach in die günstigeren Produkte integrieren.