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Wer sich viel als Blogger betätigt, erzeugt in der Regel in relativ hoher Frequenz Daten, die auf den Blog-Server übertragen und ins dortige System integriert werden. Dies kann recht passabel mit den vom jeweiligen Anbieter zur Verfügung gestellten, meist Browser-basierten Editoren umgesetzt werden. Doch mit der Häufigkeit des Bloggens und der Menge der damit erzeugten Daten steigen auch die Ansprüche – und hier wird es mit den einfachen Online-Lösungen etwas schwieriger, da sich aufwendige Vorgänge lästig in den Vordergrund schieben und manche beliebte Zusatzfunktion schmerzlich vermisst wird.

Offline mit mehr Komfor

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Sollen beispielsweise Bilder eingebunden werden, stellt sich die Frage, in welcher Größe, in welchem Format und wo der Blogger diese am besten ablegt, und ob eventuell auch Korrekturen nötig sind. Bei umfangreichen Texten kommt es auf eine saubere Formatierung an, ebenso möchte der Anwender heute nicht gern auf die Vorteile einer Rechtschreibkorrektur verzichten.

Sollten Sie gar mehrere Blogs gleichzeitig füttern wollen, ist es sicherlich leichter, alle Einträge in einer einheitlichen Oberfläche anzulegen und diese dann auf die verschiedenen Blog-Server zu verteilen – selbst wenn es sich um unterschiedliche Systeme handelt. Weblog-Editoren können Ihnen daher einiges an Arbeit abnehmen und das Bloggen damit deutlich erleichtern. Funktionen zur Bildverarbeitung skalieren Bilder automatisch, legen Thumbnails an, verlinken die Bilder dann und übertragen sie zum Schluss auf den gewünschten Server. Textbausteine erleichtern den Einsatz immer wiederkehrender Elemente, die Text-Formatierung wird HTML-konform umgesetzt, Links können eingefügt oder auch selbst definierte Tags per Klick im Eintrag abgelegt werden. Zum Übertragen und Veröffentlichen der Seiten genügt häufig ein Mausklick, ebenso lassen sich vorhandene Blog-Einträge vom Server herunterladen und editieren.

Das Testfeld

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Das Hauptmerkmal der getesteten Blog-Editoren soll es ermöglichen, gut strukturierte Blogs auch ohne HTML- und Netzwerk-Kenntnisse umzusetzen – die Konzentration auf den Inhalt ist das Ziel. Die Liste der Vorteile solcher Blog-Editoren ist lang, und so gibt es viele Ausprägungen dieser Spezialisten am Markt. Daher hat sich Internet Professionell für Sie umgesehen und folgende fünf Test-Kandidaten in die Auswahl genommen: Blogdesk, Blogjet, Ecto, SharpMT und W.bloggar.

Letzterer erfreut sich in der Blogger Community einer hohen Beliebtheit. Allerdings ist die aktuelle Version 4 zum Zeitpunkt des Tests im Internet zunächst einmal nicht aufzutreiben. Die Website des Autors war schon seit Längerem offline gewesen. Erst kurz vor Redaktionsschluss sind die Website des Autors und damit die neueste Version wieder online zu erreichen, was auch erklärt, warum keine Hilfe und keine FAQ verfügbar sind.

Zwei Programme im Testfeld sind kostenpflichtig, die anderen drei kostenlos, gleichwohl sich die Programm-Autoren über unterstützende Spenden freuen. Außer Konkurrenz läuft noch die Beta-Version von Windows Live Writer am Rande mit, wird aber nicht in die Bewertung einbezogen, da sich Funktionsumfang und Stabilität noch verändern können.

Blog-Anbindung

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Um die Daten eines Blogs auf dem Server lokal verwalten zu können, muss natürlich eine Schnittstelle vorhanden sein. Dafür existiert auf dem jeweiligen System normalerweise eine API (Application Programming Interface). Hierüber lassen sich die notwendigen Funktionen auf dem Server aufrufen.

Leider gibt es keinen Standard für das Bloggen, so dass mehrere APIs in unterschiedlichen Ausprägungen existieren. Dadurch ist eine breite Unterstützung unterschiedlicher Blog-Systeme immer mit einem Mehraufwand bei der Implementierung der jeweils eingesetzten API verbunden – das bietet nicht jeder Client, daher sollten Sie im Vorfeld prüfen, ob die von Ihnen genutzte Blog-Software auch vom Editor korrekt angesprochen werden kann. Im Großen und Ganzen sind die Programme im Einsatz recht unproblematisch. Für den Test besonders wichtig sind daher Kriterien wie Bedienbarkeit, Einfachheit der Anbindung an den Server und der Funktionsumfang. Blog-typische Details wie die Verarbeitung von Trackbacks oder Ping-URLs, das Verwalten von Kategorien, Drafts und ähnlichen Elementen geht nicht so stark in den Test ein. Auch das Übertragen der Daten im korrekten Format – besonders das Problem der Umlaute – ist im Zeitalter von Unicode kein besonderes Kriterium mehr. Wenn der Blog-Account auf UTF8 eingestellt ist, treten in der Regel keine Probleme auf.

Fazit

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Das Testfeld unterscheidet sich von der Philosophie des Blog-Editierens stark – für Einsteiger ist Blogdesk eindeutig der Wunschkandidat. Aber auch Blogjet ist hierfür durchaus geeignet. Wer HTML nicht scheut, kann auch zu W.bloggar greifen. Geht es mehr ums Organisatorische und wird die Zahl der Blogs zudem unübersichtlich, lässt sich Ecto in die engere Wahl ziehen.

SharpMT hingegen dürfte nur jene interessieren, die einen Movable-Type-kompatiblen Blog-Service wie beispielsweise Typepad nutzen, dessen API auch korrekt angesprochen wird, und die echten HTML-Code bearbeiten möchten.

Windows Live Writer – das neue Produkt von Microsoft – wird allerdings in Zukunft auch für Bewegung sorgen, denn je nach Endausstattung und Preis kann dieser viel versprechende Weblog-Editor die anderen Kandidaten arg in Bedrängnis bringen.

Blogdesk

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Blogdesk sieht auf den ersten Blick wie ein Text-Editor aus. Der multilinguale Blog-Editor hat aber einiges zu bieten. Das Programm unterstützt zehn Blog-Systeme, die vorkonfiguriert sind. Vorhandene Blog-Einträge lassen sich bearbeiten oder löschen, das Übertragen und Publizieren neuer Einträge ist so einfach wie das Speichern einer Datei.

Die Oberfläche bedient sich intuitiv. Alles, was die Tester für das Formatieren eines Postings benötigen, lässt sich über die Toolbar erreichen. Das Einfügen von Bildern, Links oder eigenem HTML-Code ist komfortabel. Sehr komfortabel ist der Image Wizard zum Einfügen von Bildern. Neben Größenanpassung und Formatkonvertierung stehen verschiedene Funktionen und Effekte zur Verfügung, die in vielen Fällen für das Anpassen von Bildern ausreichen. Die Rechtschreibprüfung unterstützt mehrere Wörterbücher, daneben bringt die Software einige weitere nützliche Extras mit. So hilft der Notizblock, Textschnipsel zu sammeln, bevor sie in den eigentlichen Beitrag wandern. Die Textbausteine vermeiden Tipparbeit, sollten aber besser mittels Tastencodes statt per Maus in den Editor eingefügt werden. Eher witzig ist der Technorati-Tags-Generator, der eine Verschlagwortung automatisiert.

Fazit. Wer unbeschwert loslegen möchte, sollte zum kostenlosen Blogdesk greifen. Schon der Image Wizard ist für das Posten von Bildern eine große Hilfe.

Ranking: 79 Prozent
Hersteller: Johannes Oppermann
Preis: kostenlos

W.bloggar

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Die Oberfläche des Blog-Clients verspricht eine Fülle an Funktionen – und das Versprechen wird grundsätzlich auch gehalten. Die Anbindung an unterschiedlichste Systeme gibt keinen Grund zum Klagen. Das Konzept des Editors weicht aber von denen der Mitbewerber deutlich ab. Ein Blog-Eintrag wird nicht als Vorschau-Seite bearbeitet, sondern man schreibt reinrassigen HTML-Code. Zum Glück allerdings recht komfortabel. Denn sehr viele Funktionen, vom Formatieren des Textes bis hin zum Einfügen von Bildern, Links oder gar Javascript, kann der Anwender per Mausklick oder Tastenkürzel aufrufen – die resultierenden HTML-Tags werden eingefügt und hervorgehoben.

Daher sind auch sehr viele Tags v
orbereitet als Buttons zu finden, eigene lassen sich aber ebenfalls definieren. Bildfunktionen werden vermisst, wie sie etliche andere Editoren mitbringen. Ebenso ist das Vorlagen-Handling etwas hakelig. Es ist zwar ein Vorteil, dass man auch die Templates, die auf dem Blog-Server liegen, offline editieren kann. Nur bei der Vorschau hätten die Tester diese dann auch gern im Einsatz gesehen.

Das Hauptaugenmerk hat der Entwickler eindeutig auf die Formatierungsfunktionen gelegt. Mancher würde sich dafür an anderer Stelle mehr Möglichkeiten wünschen.

Fazit. Wer lieber HTML-Code editiert, kommt mit W.bloggar durchaus auf seine Kosten. Allerdings vermissen die Prüfer einige Funktionen, die bei anderen Blog-Clients zum Standard gehören.

Ranking: 72 Prozent
Hersteller: Marcelo Cabral
Preis: kostenlos

Blogjet

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Der Blog-Client aus Russland tritt mit einer schlichten Oberfläche an und ist kontaktfreudig.

Die einfache Oberfläche ist echtes Understatement ? denn auch mit dieser Software lassen sich Blogs gut verwalten. Das Programm kann 14 schon vorbereitete Blog-Systeme ansprechen. Mehrere Blogs lassen sich ebenfalls füttern.

Der Erfolg stellt sich schnell ein – im Editor lassen sich in gewohnter Manier Text, Links, Bilder und sogar Sound oder Emoticons unterbringen. Bilder und andere anzuhängende Dateien lassen sich optional per FTP auf einem weiteren Server platzieren, diese werden dann als Links im Blog abgelegt. Witzig ist die Integration einer Flickr-Schnittstelle. Hier lassen sich dann ohne weiteres Gefummel Bilder vom eigenen Account verlinken.

Die Funktionalität ist ausreichend, eine mehrsprachige Rechtschreibprüfung inklusive Auto-Replace-Funktion bewahrt vor Fehlern. Hier fällt im Test aber ein Problem auf ? die Software kommt intern nicht mit Sonderzeichen klar. Konfiguriert man automatisch einzufügende Elemente mit Umlauten, landen diese als Fragezeichen im Text oder werden bei der automatischen Ersetzung von Kürzeln gar nicht erkannt. Die Umlaute im Code hingegen werden korrekt übertragen ? hier läuft alles auf Unicode-Basis.

Fazit. Für Einsteiger ist Blogjet auch bei dem geforderten Preis durchaus geeignet. Die Bedienung ist eingängig und die Funktionalität in Ordnung, einzig das Sonderzeichen-Problem stört.

Ranking: 70 Prozent
Hersteller: Difolders Software
Preis: circa 40 Dollar

Ecto

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Der kommerzielle Blog-Editor Ecto zielt stark auf das Verwalten mehrerer Blogs ab. Das Anlegen der Blog-Profile geschieht per Assistent, allerdings liegen keine umfassenden Presets vor. Es sind einige Systeme und APIs zur Auswahl voreingestellt.

Im Hauptfenster sehen Sie alle eingetragenen Blogs als Baumstruktur. In einem zweiten Bereich sind dann alle Posts des gerade selektierten Blogs dargestellt, und ein weiterer zeigt die Vorschau des gewählten Blogs an. Diese Darstellung erinnert an Outlook und weckt Begehrlichkeiten – aber Einträge zwischen einzelnen Blogs per Drag and Drop hin- und her zu schieben ist leider noch nicht implementiert.

Zum Bearbeiten oder Anlegen eines Eintrags öffnet sich das separate Editor-Fenster im typischen Office-Look-and-Feel, wobei die Oberfläche dabei aber eine höhere Funktionalität vorgaukelt. Trotzdem ist alles vorhanden, was Sie zum Editieren eines Posts benötigen. Es stehen die üblichen Formatierfunktionen, das Einfügen von Bildern, Dateianhängen oder Links zur Verfügung. Auch Funktionen für den Upload von Bildern wie Größenanpassungen, Formate, Thumbnails et cetera sind vorhanden. Mit einem Amazon-Tool können Sie andere auf Bücher, DVDs und Ähnliches hinweisen, und per Plug-in lassen sich auch gerade abgespielte Medien in einem Post eintragen.

Fazit. Ecto hat ein schönes Konzept, das aber besonders in Sachen Stabilität und Benutzerführung noch nicht ganz ausgereift ist.

Ranking: 66 Prozent
Hersteller: Kula
Preis: circa 15 Euro

SharpMT

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SharpMT fällt etwas aus der Reihe: Wie das Kürzel MT im Namen schon sagt, ist hier als Schnittstelle die Movable-Type-API das System der Wahl. Das schränkt den Kreis der Blog-Systeme stark ein. Für die Einrichtung des Blog-Accounts ? SharpMT kann genau ein Konto verwalten – müssen die Parameter alle genau bekannt sein, Voreinstellungen für mehrere Anbieter gibt es nicht. Ist die Anbindung gelungen, gibt es manchmal weitere Probleme. So bricht das Programm beim Herunterladen eines Blog-Eintrags mit einer API-Fehlermeldung ab – hier gibt es deutlichen Aufholbedarf.

Der Editor gibt sich extrem spartanisch, denn der Blog-Eintrag wird auch nur mit karger Anzeige auf HTML-Source-Ebene editiert. HTML-Einsteiger müssen hier passen. Es gibt zwar ein Preview-Fenster, aber selbst hier heißt es, erst die Template-Datei anzupassen – editieren kann man in diesem Modus nichts. Formatierungsfunktionen existieren nur in Form von Tags, die in oder um den markierten Text geschrieben werden, das Einbinden von Bildern erledigt der Anwender von Hand. Ebenso sollten die Bilder bereits angepasst auf dem gewünschten Server untergebracht werden. Die offene Plug-in-Schnittstelle bietet noch einige Möglichkeiten der Erweiterung.

Fazit. Für HTML-Puristen mag SharpMT das Programm der Wahl sein. Doch auf Grund der kargen Benutzerführung und der eingeschränkten Anbindung hat SharpMT es schwer, sich im Testfeld zu behaupten.

Ranking: 37 Prozent
Hersteller: Randyrants.com
Preis: kostenlos

Windows Live Writer

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Obwohl hier nur außerhalb der Wertung geführt, wirft die Beta-Version des Blog-Clients von Microsoft ihren Schatten voraus. In erster Linie zielt der Blog-Editor auf das hauseigene Angebot Windows Live Spaces, aber mit den üblichen anderen Bloggern kommt er auch sehr gut klar.

Nach der Installation hilft der obligate Wizard, die Einstellungen für die Blog-Anbindung zu finden. Und hier gibt es ein echtes Novum: Die Software eruiert nach Eingabe von URL und Account-Daten selbst, was alles einzustellen ist – benutzerfreundlicher geht es nicht. Sollte das System nicht zu analysieren sein, lassen sich die Einstellungen dann, wie sonst üblich, manuell vornehmen.

Die Möglichkeiten des Editors bieten das Übliche: Formatierungen, Einfügen von Links oder Bildern samt der notwendigen Rechtschreibprüfung. Sehr nett sind die Bildfunktionen, die neben sinnvollen Grundfunktionen auch einige Effekte und ein Wasserzeichen-Tool mitbringen.Als kleines Bonbon gibt es noch eine Anbindung an Virtual Earth. Zusammen mit der Plug-in-Schnittstelle macht die Software daher schon im Beta-Stadium einen guten und flexiblen Eindruck.

Ein nützliches Feature ist das Importieren der Templates, so dass Sie einen neuen Eintrag so editieren, wie er auf dem Server aussehen wird. Das ist echtes Wysiwyg.

Fazit. Windows Live Writer dürfte die Welt der Blog-Editoren aufmischen. Das Ziel, Blogs ohne technische Kenntnisse zu pflegen, wird hier gut erreicht.

Ranking: außer Konkurrenz
Hersteller: Microsoft
Preis: kostenlose Beta-Version

Testsieger

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Blogdesk

Der kostenlose Blog-Editor macht eindeutig das Rennen – auch wenn die anderen Kandidaten manchmal Features aufweisen, die ihm fehlen. Trotzdem ist das Konzept eingängig, die Anbindung an den Blog-Server einfach, und es werden viele Systeme unterstützt. Die mehrsprachige, aufgeräumte Oberfläche ist leicht z
u bedienen. So werden sich auch Anfänger gut zurechtfinden. Dank integrierter Tools wie des Image Wizards gelingt es auch HMTL-Novizen, in kurzer Zeit ansehnliche Blogs zu gestalten.

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