Karlsruher Forscher entwickeln Nano-Transistor aus einem Atom

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“Der Einzelatom-Transistor funktioniert durch die kontrollierte Umlagerung eines einzigen Silberatoms”, erklärt Thomas Schimmel, Leiter der Arbeitsgruppe am DFG-Zentrum für funktionelle Nanostrukturen der Universität Karlsruhe. “Bei der Entwicklung haben wir einen neuen Ansatz realisiert”, so Schimmel. Dies sei ein Meilenstein auf dem Weg zur atomaren Elektronik.

Der Einzelatom-Transistor funktioniert wie ein Schalter, wobei ein Atom die winzige Lücke zwischen zwei polaren Metallelektronen schließt und damit einen Stromfluss ermöglicht. “Dieses Atom lassen wir dann hin- und herklappen, um den Stromkreis zu öffnen oder zu schließen”, erläutert Schimmel. Die Steuerspannung einer unabhängigen dritten Elektrode kontrolliert, wie beim jedem herkömmlichen Transistor, von außen die Lage des Atoms und somit den Stromfluss. Zudem sei der Prozess verlustfrei. Weil nur ein Atom verwendet wird, entstehe keine Wärme.

“Aufgrund der Tatsache, dass das einzige bewegliche Teil in diesem Modell das “Brücken-Atom” ist, kann das neu entwickelte System – im Gegensatz zu herkömmlichen Technologien – darüber hinaus auch bei extrem hohen Frequenzen arbeiten und dabei, mit nur wenigen Millivolt benötigter Spannung, sogar Strom sparen”, meint Schimmel.

Die praktische Anwendbarkeit der Entwicklung sieht Schimmel in der Kombination des atomaren Transistors mit Bauteilen aus der Makrotechnik. “Es ist entscheidend, dass sich diese beiden Welten mithilfe von Schnittstellen verbinden lassen. So können beispielsweise mit dem Strom, der durch ein einzelnes Transistor-Atom fließt, über einen konventionellen Verstärker elektrische Geräte angeschlossen werden”. (uk/mk)
( – testticker.de)

Erst vor Kurzem hatte das IBM-Forschungslabor in der Schweiz ebenfalls einen Durchbruch in der Nanotechnik gemeldet: sie können die Moleküle nun als Speicher verwenden.

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