Bertelsmann will alle Musikaktivitäten abstoßen

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Die Geschäfte im Musikbusiness florieren nicht. Doch das sei nicht der ausschlaggebende Grund für die strategische Entscheidung von Bertelsmann gewesen, hieß es am Wochenende in den Medien. Vor allem wolle man den eigenen Konzern verschlanken, um so den drohenden Börsengang zu verhindern. Der Konzern war stets nur in Hand der Familie Mohn.

Zur Vorgeschichte: Der belgische Investor Albert Frère überließ Bertelsmann seine RTL-Beteiligung und erhielt dafür 25,1 Prozent vom Medienkonzern. Nun hat er das Recht, nach der heutigen Hauptversammlung seine Beteiligung an die Börse zu bringen. Das will die Familie Mohn verhindern, braucht dafür aber geschätzte 5 Milliarden Euro, um Frères Anteil zurückzukaufen.

Deshalb also sollen Unternehmensanteile verkauft werden, darunter der Musikverlag BMG Music Publishing – als potentielle Käufer werden Universal Music, Sony Music und Viacom genannt – und der 50prozentige Anteil am Musikkonzern Sony BMG. Selbst vom Hamburger Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr könnte man sich lösen, wird gemunkelt.

Alles zusammen würde rund 2,5 Milliarden erbringen, spekulierte gestern die FAZ. Der Rest müsste durch Schulden aufgebracht werden. Genaueres dürfte aber erst nach der heutigen (Krisen-)Sitzung bekannt werden. (rm/dd)

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