“Digicam-Forensik” soll Kinderporno-Produzenten enttarnen
Die Universität Binghamton im US-Bundesstaat New York arbeitet an der Zuordnung digitaler Bilder zur Kamera, mit denen sie geschossen wurden. So, wie heute Kugeln zu einzelnen Waffen oder genetische Muster bestimmten Personen zugeordnet werden können, sollen die “Fingerabdrücke” einer Kamera genauestens ermittelt werden.
Professorin Jessica Fridrich und ihr Team überprüfen ein für jede Kamera typisches Rauschmuster, das ihre Technik in den Bildern hinterlässt – unsichtbar fürs menschliche uge, aber zu finden mit schlauen Algorithmen. Sobald mehrere Bilder einer Kamera vorliegen, lässt sich dieser schnell herausfinden, so die Professorin.
Liegen mehrere Bilder und eine Kamera vor, lassen sich die digitalen Dateien der Kamera zuordnen. Um dies zu beweisen, haben die Forscher etwa 2700 Bilde analysiert – und kamen schließlich nach ausgiebigem Finetuning der Berechnungen auf überzeugende 100 Prozent Treffergenauigkeit.
Die Technik ist bereits zum Patent angemeldet – und soll künftig auch auf Scanner und Videokameras ausgeweitet werden. Die US-Airforce finanziert die Studien – natürlich mit anderen Hintergründen als sie derzeit in den Medien gehandelt werden. Aber weil die Geldspritze bis Dezember 2008 reiht, hat die Professorin genügend Zeit, ihre Forschungsergebnisse auch an militärische Zwecke anzupassen. (mk)