IP-Adressen für Denunzianten
Strafen für Spammer treffen auch Unschuldige

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Keine Chance für Spammer?

IP-Adressen für Denunzianten

Es sieht so aus als wären die Tage von anonymen Emails vorbei. Google und Hotmail werden vom Anti-Spam-Dienst SpamCop unter die Lupe genommen und AOL erhebt eine Gebühr für jede Massen-E-Mail; die Kosten sind nicht gering.

So will der Betreiber seine hochrangigen Kunden vor Spam schützen. Aber wenn das so läuft, was passiert dann mit den Hinweisgebern? Keine leichte Frage.

Das Problem ist, dass anonyme Mitteilungen eine Waffe für den Mobber, aber auch ein Kanal für den Hinweisgeber sind. Man nehme nur das Beispiel eines Angestellten im öffentlichen Dienst, der beschuldigt wurde, einen Untergebenen aus rassistischen Motiven gemobbt zu haben. In Wahrheit war dieser Angestellte West-Indischer Abstammung und arbeite in einem Büro für einen rassistischen indischen Chef.
Der Chef wollte ihn loswerden, indem er einen Kumpan dazu verleitete, einen Streit zum Eskalieren zu bringen – was aber anonym ablaufen sollte.

Somit basierte der Streit – um eine nichtige Sache – auf einem Angriff durch den anonymen Hinweisgeber. Dem Angestellten wurde mitgeteilt, dass der Anzeige “nachgegangen” werden würde und kurz darauf wurde die Beschwerde eingereicht.

Mobbing per Klick

IP-Adressen für Denunzianten

Als Nächstes sollte er ein Entschuldigungsschreiben aufsetzen – und wahrscheinlich hätte er dies auch getan, wenn er nicht ein geheimes Exemplar eines internen Berichts über den Vorfall gesehen hätte, das ihn völlig entlastete.

Dieses Entschuldigungsschreiben wäre ein Entlassungsgrund gewesen, hätte er es denn geschrieben. Weil er aber seinem Boss gegenüber die Stirn gezeigt hatte, der ursächlich die anonyme Beschwerde losgetreten hatte, gewann er eine beträchtliche Abfindung für eine durch unzumutbares Verhalten des AGs ausgelöste Kündigung – sowie ein sauberes Zeugnis.

Mobbing… es gibt so viele Mittel dagegen. Und in allen Fällen bedarf es eines Opfers, das keine Angst hat, sich dem Mobber entgegen zu stellen. Wie ein Opfer berichtete: ” es ist schön und gut zu sagen ‘wehre dich!’ – aber wenn ich das könnte, würde ich nicht gemobbt!”

IP-Adressen verstecken – Vor- und Nachteile

IP-Adressen für Denunzianten

Die Datensammelei durch Regierungen ist nicht weniger ernst als alle anderen Formen der Tyrannei; und zurzeit ist es fast unmöglich, E-Mails zu verschicken, ohne dass diese zurückverfolgt werden können – außer man kann einen Google- oder Hotmail-Account einrichten, wo die IP Adresse verdeckt wird.

SpamCop-Systeme versuchen nun, die Mail-Anbieter zu zwingen, diese IP-Adressen offen zu legen.

Keiner von uns will eine Welt, in der Menschenrechtsverletzungen nur über ein Medium gemeldet werden können, das von denen, die den Missbrauch betreiben, kontrolliert wird. Aber wie öffnet man einen Kanal für die Opfer, ohne eine ungerechte Situation herbeizuführen, die es anonymen Denunzianten erlaubt, unschuldige Menschen zu verleumden?

Vielleicht sollte man den Opfern raten, an abuse@mailnator.com zu schreiben?

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