Internet Browser IE7
Neue Features von gestern

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Wenig Spielraum für innovative Features

Internet Browser IE7

Nicht nur die zunehmende Verbreitung des IE-Konkurrenten Firefox dürfte Microsoft dazu veranlasst haben, dem Internet Explorer eine Neuauflage zu gönnen: Der IE war in Bedienung und Sicherheit nicht mehr zeitgemäß. Seit Mitte Februar bietet Microsoft unter www.microsoft.com/windows/ie/ie7 die Beta 2 Preview zum neuen IE7 an. Die Final-Version wird mit dem Windows-XP-Nachfolger Vista für den Sommer 2006 erwartet.

Microsoft preist die neuen Funktionen vollmundig mit Meldungen und einem aufwändigen Flash-Intro auf der Download-Seite an. Doch die Funktionalität aktueller Browser ist mittlerweile extrem ausgereizt: Es finden sich kaum Ansatzpunkte, wie das Browsen im Web für die breite Masse an Anwendern noch komfortabler zu gestalten sein könnte, von Design-Spielereien abgesehen. Völlig neue Features kann es also gar nicht geben. Was bleibt, ist der Blick auf die (Open-Source-)Konkurrenz, die sich in den letzten Jahren weiterentwickelt hat und die Komfort- und Funktionalitäts-Messlatte in puncto Webbrowsing darstellt.

Die IE7-Beta bietet also nichts, was es nicht schon bei Firefox, Opera & Co. zu sehen gäbe. Beispiel Tabbed Browsing, also das Öffnen mehrerer Webseiten in einem Browser-Fenster mit verschiedenen Reitern: Daran sind Firefox- wie auch Opera-Anwender seit Jahren gewöhnt; auch künftige IE7-Anwender werden diesen Komfort sicher zu schätzen wissen. Eine Vorschaufunktion für die Tabs wird ebenfalls im IE7 implementiert, und ist bei Microsoft recht schön gelöst. Just dieses Feature zählt bei der norwegischen Konkurrenz Opera 9 jedoch ebenfalls zum Standard und deren Final-Version wird deutlich früher fertig als die des IE7.

Installierter Phishing-Filter

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Für mehr Sicherheit beim Browsen mit dem IE7 soll unter anderem ein integrierter Phishing-Filter sorgen. Dieser ermittelt anhand einer von Microsoft geführten Datenbank, ob die aktuelle Seite bereits auffällig geworden ist. Wie gut er funktioniert, wird sich erst mit der fertigen Version zeigen, wenn der Browser auf möglichst vielen Rechnern installiert ist. Denn sobald eine Phishing-Seiten-URL im Netz bekannt wird, dauert es meist nur Stunden, bis sie wieder offline genommen wird.

Aber auch der Phishing-Schutz ist nicht neu: Unternehmen, unter deren Flagge Phisher besonders gern auf Datenfang gehen, wehren sich oft selbst gegen Phishing-Versuche: eBay beispielsweise bietet in seiner Toolbar bereits seit langem die Funktion »Sicherheitscheck«, die vor potenziell unseriösen Webseiten warnt. Dieses eBay-Plug-in läuft auch auf den Internet-Explorer-Versionen 5.01, 5.5, und 6.0.

RSS-Feeds

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Weitere Neuerungen sind die Möglichkeit, per Browser mit RSS-Feeds (Really Simple Syndication) Teile einer (News-)Website zu abonnieren sowie das Suchfeld an beliebige Suchmaschinen anzupassen. Diese Funktionen wurden von Internet-Explorer-Fans bereits seit Version 5.x von Microsoft zumindest als Plug-in für den IE gefordert. Bekommen haben Sie es schon im September 2004 mit der Firefox-Version 1.0 Pre.

Punkten kann Microsoft im IE7 also zunächst mit mehr Sicherheit: Dazu zählt einerseits der genannte Phishing-Schutz, aber auch ein Tracking-Modul, das den Web-Zugriff überwacht und vor unerwünschtem und schädlichem Inhalt schützt. Gespannt darf man sein, was von wem dann als wie unerwünscht eingestuft wird.

Ein Füllhorn an Neuheiten ist der IE7 unterm Strich nicht. Vielleicht kann er im Zusammenspiel mit Windows Vista ja mit Neuerungen aufwarten.

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