Polymerelektronik statt Silizium
Klaus Schröter, Chef des österreichischen Polymerelektronik-Pioniers Nanoident AG in Linz, sagt der konventionellen Silizium-Elektronik den Kampf an. Er lässt gerade eine Fabrik für hochkomplexe Fotosensoren aus organischen Halbleitern bauen – angeblich die Größte ihrer Art weltweit.
Die Herstellung von Polymer-Schaltkreisen in drucktechnischen Verfahren ist sehr viel preiswerter als alle Verfahren rund um Silizium-Chips. Auch die Polymer-Fabriken selbst kosten viel weniger als ihre Gegenspieler, nämlich “im niedrigen zweistelligen Millionen-Bereich” statt der sonst üblichen Milliarden. Zudem sei der Ausstoß höher, so der Nachrichtendienst für Elektronikingenieure Eetimes.de.
Nanoident startet mit den Fotodioden in einer absoluten Nische, glaubt aber, schon bald in andere Bereiche der Polymerelektronik expandieren zu können.
Die Fotodioden lassen sich in Pixelgrößen von 50 x 50 Mikron bis 50 x 50 Zentimeter herstellen. Die Fertigung erfolgt in Inkjet-Technologie. Das Halbleitermaterial wird wie beim Tintenstrahldrucker auf ein Substrat gesprüht; durch das Übereinanderschichten von Layern ergeben sich die erforderlichen Halbleiter-Übergänge. Drucktechnologien mit Strukturbreiten im Nanometerbereich befinden sich bereits in der Evaluierung. (rm/ds)