Freenet & United Internet bieten der Telekom 700 Millionen Euro an
Nachdem United Internet der Deutschen Telekom angeboten hatte, in den Ausbau des schnellen Glasfasernetzes zu investieren, will nun auch der Internet-Zugangsdienst Freenet das Projekt unterstützen, berichtet das Handelsblatt.
“Entsprechend unseres Marktanteils sind wir bereit, uns mit rund 200 Millionen Euro an den Investitionskosten zu beteiligen”, erklärte Freenet-Vorstandsvorsitzender Eckhard Spoerr in der Samstags-Ausgabe der FAZ. Kurz zuvor hatte United-Internet-Chef Ralph Dommermuth seine Bereitschaft zur Beteiligung an den Investitionskosten des 3 Mrd. Euro teuren Hochgeschwindigkeitsnetzes (VDSL) signalisiert: “Bei unserem Marktanteil ergäben sich rechnerisch rund 500 Millionen Euro.”
Warum die Freigiebigkeit? Allein in 2006 werde United Internet Vorleistungen für 400 Millionen Euro von der Telekom einkaufen. “Diese laufenden Kosten würden sich durch die Direktinvestition deutlich verringern”, begründete Dommermuth seinen Vorstoß.
Die Telekom übt derweil Zurückhaltung: “So lange kein formelles, ausgestaltetes Angebot vorliegt, können wir es nicht bewerten”, meinte ein Sprecher. Falls die Telekom das Ansinnen abweist, könnte es auch zu einem Joint-Venture zwischen alternativen DSL-Anbietern und damit zum Aufbau eines gemeinsamen DSL-Netzes kommen. Dies geht aus einem gestrigen Artikel in der Welt am Sonntag (WamS) hervor. Laut Ralph Dommermuth hätten bereits vier Internet-Unternehmen bei United Internet angefragt, das selbst noch die Marken 1&1 und GMX vertritt. “Für die Telekom wäre das sicherlich kein Vergnügen”, droht er mit einem T-Com-Konkurrenz-Netz.
Die Telekom will das Kupferkabelnetz in den 50 größten deutschen Städten mit Glasfaser zum VDSL-Netz aufrüsten, das bis zu 50 Mbit/s ermögliche. Die Bundesnetzagentur prüft derzeit, ob es sich bei dem Netz um eine neue Technologie handele, die von einer Regulierung freigestellt werden könnte. Das hatte die Telekom unbedingt gefordert. (rm/mk)