Weblog WordPress als CMS
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Der einfache Weg
Weblog WordPress als CMS
Weblogs sind heute ein wirkungsvolles Mittel in der Unternehmenskommunikation. Content-Management-Systeme werden deshalb immer öfter um Blog-Funktionen erweitert. Dieser Artikel beschreitet den umgekehrten Weg. Internet Professionell zeigt, wie Sie die Blogsoftware WordPress als CMS einsetzen.
Die Zahl freier CMS-Lösungen ist in der letzten Zeit erfreulicherweise stark gewachsen. Die meist kostenlos angebotenen Lösungen passen auch in die Budgets kleiner und mittelständischer Unternehmen. Für viele unter ihnen dürften Lösungen wie Typo 3, Mambo oder Zope aber zu umfangreich und schwierig in der Installation und Anpassung sein. Die Systeme sind zwar frei, setzen aber eine tiefe Einarbeitung voraus, bis ein an die eigenen Bedürfnisse angepasster Internet-Auftritt gestartet werden kann. Eine Alternative kann die Blog-Software WordPress sein, die in der aktuellen Version alles enthält, was ein einfaches CMS ausmacht:
– Die Erfassung von Texten erfolgt in einem einfach zu bedienenden Editor.
– Das Rechtesystem erlaubt einen Workflow nach dem Vier-Augen-Prinzip.
– WordPress basiert auf Templates. Layout und Inhalte sind strikt voneinander getrennt.
– Die Software gibt valides XHTML aus.
– Neben dynamischen Inhalten können auch statische Seiten angelegt und gepflegt werden.
WordPress ist weit verbreitet und erfreut sich großer Beliebtheit. Eine fast unüberschaubar gewordene Zahl einfach zu installierender Erweiterungen rüsten Funktionalitäten nach, so dass das System mit den Ansprüchen seiner Nutzer mitwachsen kann.
Neuer Look: Template anpassen
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Alle frischen Installationen von WordPress präsentieren sich im gleichen Layout. Kubrick von Michael Heilemann ist zeitlos und funktional, passt aber nur in den seltensten Fällen wirklich zum Erscheinungsbild des eigenen Unternehmens. Da WordPress auf Templates basiert, ist ein Layout-Tausch unkompliziert erledigt. Auf den Seiten des Projekts finden Sie unter wordpress.org/extend/themes eine kleine Auswahl an Vorlagen.
Die Installation eines neuen Templates klappt sehr einfach. Sie laden sich die gewünschte Vorlagendatei auf Ihren Rechner. Entpacken Sie das Archiv lokal und achten Sie darauf, dass die Verzeichnisstruktur beim Entpacken erhalten bleibt. Übertragen Sie den Inhalt des Archivs per FTP in das Verzeichnis /wp-content/themes Ihrer WordPress-Installation. Loggen Sie sich mit Administrationsrechten in Ihr Blog ein und wechseln Sie dort in den Bereich Themes. Dort werden Ihnen in einer Tabelle alle auf dem Server vorliegenden Vorlagen angezeigt. Klicken Sie auf den Link Auswählen in der gewünschten Zeile der Tabelle. Damit wird das Theme aktiviert.
Weitere optische Anpassungen
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Wer weitergehende Anpassungen an der Optik der Site vornehmen möchte, kommt aber doch nicht ganz ohne rudimentäre HTML- und sehr gute CSS-Kenntnisse aus. Die Änderungen am Stylesheet und den notwendigen PHP-Dateien können online im so genannten Theme-Editor vorgenommen werden. Der Nachteil dieses Weges besteht darin, dass Änderungen nach dem Speichern sofort wirksam werden. Wer einen wichtigen Teil aus einer PHP-Datei eliminiert hat, sieht sich dann gezwungen, das Theme komplett neu aufzuspielen. Besser ist es, zunächst die Originaldateien zu sichern, um mit lokalen Kopien zu arbeiten.
Den Theme-Editor finden Sie im Abschnitt Themes Ihrer WordPress-Installation. Im rechten Teil des Fensters werden Ihnen alle zum Theme gehörenden Dateien angezeigt. Mit einem Mausklick öffnen Sie die Datei dann im Editor. Um vorgenommene Änderungen zu übernehmen, drücken Sie einmal auf den Schalter Datei aktualisieren.
Statische Seiten anlegen
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Beim Aufruf von WordPress auf dem Server wird eine Schleife durchlaufen, die gemäß den Voreinstellungen die aktuellen Beiträge aus der Datenbank sammelt und anzeigt. Diese Zusammenstellung wird dynamisch aufbereitet. In WordPress hat mit der Version 1.5 erstmals die Möglichkeit Einzug gehalten, statische Seiten anzulegen. Diese werden wie Artikel mit dem integrierten Editor bearbeitet und dynamisch erzeugt. Im Gegensatz zu den anderen Bereichen des Blogs, etwa den Archiven oder der Startseite, sind die Inhalte aber statisch.
Um eine neue Seite anzulegen, loggen Sie sich in WordPress ein und wechseln in den Bereich Schreiben. Sie finden dort den Unterpunkt Seite schreiben. Im Editor legen Sie nun die Inhalte für diese Seite an. Achten Sie darauf, Kommentare für die Seite zu deaktivieren.
Eine Seite kann eine Unterseite einer bereits angelegten Seite sein. Solche Unterseiten werden in der Navigation beim Standard-Layout von WordPress etwas eingerückt dargestellt. Möchten Sie eine Unterseite anlegen, wählen Sie die übergeordnete Seite aus dem Listenfeld Übergeordnete Seite aus.
Direkt unterhalb des Eingabebereichs sind die weiteren Optionen zu einer Seite angebracht. Dabei ist ein Feld in diesem Zusammenhang von Interesse: Über die Eingabe eines Wertes in das Feld Reihenfolge legen Sie die Reihenfolge von einander gleichberechtigten Seiten fest. Über diese Option passen Sie die Darstellung der Seiten an Ihre Bedürfnisse an. Die erste Seite in einem Seitenstapel trägt immer die Seitennummer 0.
Legen Sie nun ganz bequem alle Seiten an, die Sie für die neue Website benötigen. Sind Seiten in der Datenbank gespeichert, stellt WordPress diese automatisch dar. Unter Umständen müssen Sie im eingesetzten Template die eingestellten Überschriften (Seiten oder Pages) durch einen anderen Begriff (Navigation) ersetzen.
Spezielle Homepage
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Auf der Startseite Ihres Blogs platziert WordPress normalerweise die aktuellsten Artikel. Wenn Sie WordPress jedoch als CMS nutzen, ist dieses Verhalten möglicherweise nicht gewünscht. Dank einiger verfügbarer Plug-ins kann auch eine Ihrer statischen Seiten als Homepage dienen. Ein solches Plug-in können Sie schnell selbst schreiben:
Plugin Name: Page to Front
Version: 1.0
Plugin URI: http://Wordpress.org/
Description: Choose a page from the DB to display as the front page of your weblog.
Author: Ryan Boren
Author URI: http://boren.nu
*/
// Put the id of the page you want to display
// here. To find the page id, go to Manage->
// Pages in // the admin UI and look at the
// ID column.
$ptf_front_page = 1;
function ptf_front_page($query_string) {
global $ptf_front_page;
$query = new WP_Query();
$query->parse_query($query_string);
if ($query->is_home) {
$query_string = add_query_arg('page_id', $ptf_front_page, $query_string);
}
return $query_string
;
}
add_filter('query_string', 'ptf_front_page');
?>
Sie finden diesen Quelltext auch im Wiki von WordPress, wenn Sie nach dem Begriff »pages« suchen. Speichern Sie den Quelltext unter dem Namen page-to-front.php ab. Der Eintrag $ptf_front_page = 1; legt fest, welche laufende Nummer die Seite tragen soll, die zur Homepage gemacht wird. Die laufende Nummer wird Ihnen in der Übersicht Ihrer angelegten Seiten als erster Eintrag einer jeden Zeile innerhalb des Administrationsbereichs dargestellt. Ändern Sie den Wert Ihren Wünschen entsprechend im Skript, um die Startseite festzulegen.
Haben Sie die Datei angepasst, kopieren Sie sie per FTP in das Verzeichnis plugins im Ordner wp-content Ihrer Installation. Ein solches Plug-in muss immer erst durch den Administrator aktiviert werden, bevor es seine Aufgabe erfüllen kann. Wechseln Sie dazu in den Bereich Plugins und klicken Sie auf den Link neben dem Listeneintrag des gewünschten Plug-ins. Wenn Sie nach der Aktivierung Ihr Blog aufrufen, präsentiert Ihnen WordPress die eingestellte Seite als Homepage.
Kontaktformular: Kanal offen!
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Als Blog-Software bietet WordPress mit der Kommentarfunktion den Besuchern der Seiten eine unkomplizierte Möglichkeit, mit dem Betreiber in Kontakt zu treten. Kommentare sind aber öffentlich und beziehen sich auf einen bestimmten Beitrag oder eine gewisse Seite. Es fehlt ein klassisches Kontaktformular, das es dem Besucher erlaubt, eine private Nachricht an den Betreiber zu schicken. Eine solche Funktion rüsten Sie mit dem Plug-in Contact Form von Ryan Duff leicht nach. Zur Installation und Anpassung gehen Sie so vor: Laden Sie sich zunächst das ZIP-Archiv auf Ihren Rechner herunter und entpacken Sie es. In dem Archiv sind zwei PHP-Dateien enthalten, die Sie in das Verzeichnis plugins in Ordner wp-content Ihrer Installation kopieren. Nun loggen Sie sich in WordPress ein und aktivieren das Plug-in im gleichnamigen Bereich.
Das Formular selbst kennt einige Optionen. Wechseln Sie in WordPress in den Programmbereich Options und klicken dort auf den Eintrag Contact Form. In der nachfolgenden Bildschirmseite legen Sie die E-Mail-Adresse fest, an die ausgefüllte Formulare verschickt werden sollen. Außerdem können Sie individuelle Nachrichten für das erfolgreiche Absetzen des Formulars definieren. Mit einem Klick auf Update Options übernehmen Sie die Änderungen.
Das Kontaktformular kann in jedem Beitrag oder auf jeder beliebigen Seite erscheinen. Der Entwickler hat dafür gesorgt, dass Sie innerhalb des Editors eine neue Schaltfläche zum Einfügen des entsprechenden Codes vorfinden. Legen Sie eine neue statische Seite an und platzieren Sie darin mit einem Klick auf Contact Form den entsprechenden Code. Wird die neue Seite aufgerufen, blicken Sie auf Ihr Kontaktformular, das aber noch einen kleinen Schönheitsfehler hat.
Es ist komplett in englischer Sprache gehalten. Wer intensiver mit WordPress und seinen Plug-ins arbeitet, wird diese Erfahrung häufiger machen. Oft müssen an den PHP-Dateien einige kleinere Anpassungen durchgeführt werden. So auch in diesem Fall.
Öffnen Sie mit einem Text-Editor die Datei wp-contactform.php. Dort suchen Sie nach der Zeichenkette: