Clear Cube PC Blades
Zentrale Personal Computer
Testbericht
Clear Cube PC Blades
Die PC-Blades des amerikanischen Herstellers Clear Cube sollen als vollwertiger Ersatz für übliche Office-PCs dienen. Im Wesentlichen besteht das Clear-Cube-System aus einem Cage, den PC-Blades und C/Ports. Der Cage wird im 19-Zoll-Serverschrank eingebaut und nimmt bis zu acht Blade-Rechner auf. Bei diesen handelt es sich wenn man von der speziellen Bauform absieht um ganz normale Arbeitsplatzrechner mit Pentium-4-CPU, 3,5-Zoll-Festplatte und integrierter Grafik.
Im Test ist die Performance der von vergleichbar ausgestatteten Office-Rechnern herkömmlicher Bauweise absolut ebenbürtig. Ihre Vorteile spielt die zentrale Bladelösung vor allem dort aus, wo ein normaler PC am Arbeitsplatz nicht erwünscht ist. Das können Reinräume in Krankenhäusern sein oder auch extrem schmutzige Umgebungen, wie sie zum Beispiel in der Produktion gang und gäbe sind.
Benutzerschnittstelle C/Port
Clear Cube PC Blades
Angebunden sind die lokalen Arbeitsplätze über C/Ports. Hieran wird die Peripherie über USB und PS/2 angeschlossen. Lüfter benötigt der C/Port nicht. Somit entsteht am Arbeitsplatz anders als bei normalen PCs keinerlei Lärmbelästigung. Dafür ist der Cage kein Leisetreter: Vier ungeregelte Lüfter sorgen beim Test für frischen Wind im PCpro-Labor und für eine knackige Geräuschkulisse. In der Praxis gehört der Cage in den Serverraum, wo Lärm keine Rolle spielt. Die Verbindung zwischen C/Port und Blade wird über CAT5-Kabel (maximal 200 m) hergestellt.
Es handelt sich nicht um eine klassische Netzwerkverbindung, sondern eher um einen aufgebohrten KVM-Extender. Der Benutzer hat am C/Port vollen Zugriff auf den Blade bis hinunter auf die Bios-Ebene. Über mitgelieferte Management-Software kann der Administrator den Zugriff für Endbenutzer beliebig einschränken. So lässt sich etwa der USB-Port für Massenspeicher deativieren, damit keine externen Festplatten an den C/Port angeschlossen werden können. Anders als die verbreiteten Terminal-Lösungen beispielsweise von Citrix können PC-Blades jede installierbare Software nutzen.
Installation und Konfiguration
Clear Cube PC Blades
Wer seine PCs ansonsten über CD-ROM oder DVD aufsetzt, muss bei Clear Cube umdenken. Weder Blades noch C/Port haben optische Laufwerke. Gebootet wird über USB oder im Netzwerk über PXE. Die Tester bevorzugen den Einsatz eines bootfähigen USB-Sticks. Wenn mehrere Blades gleichzeitig installiert werden sollen, sind Images die bessere Wahl. Traditionalisten können mit etwas Bastelei auch ATAPI-Laufwerke an die Blades anschließen. Im Test zeigt sich, dass der USB-Anschluss am C-Port für die Installation weniger gut geeignet ist. Anders als die USB-2.0-Schnittstelle am Blade unterstützt der C/Port nur das langsame USB 1.1.
Bei der Grafik zweiter Sieger
Die analoge Weiterleitung der VGA-Signale fordert ihren Tribut bei der Signalqualität. Maximal kann die Auflösung 1280 x 1024 Pixel mit 75 Hertz dargestellt werden, bei 60 Hertz sind es immerhin noch 1200 x 1600 Pixel. Für CRT-Monitore im Grafikbereich ist das zu knapp, für Office-PCs mit TFT-Display genügt es hingegen völlig.
Das zentrale Management der Blades hat unbestreitbar Vorteile gegenüber klassischen PCs. Mit 2400 Euro pro Arbeitsplatz bei acht Clients ist es allerdings auch sehr teuer.
Testergebnis
Clear Cube PC Blades
Anbieter: Clear Cube
Produktname: Clear Cube PC Blades R1200
Internet: Clear Cube Homepage
Preis: 1900 Euro (R1200 mit XP), 250 Euro (C/Port), 1800 Euro (Cage) (Stand 10/05. Aktuelle Preise im Preisvergleich)
Technische Daten
Prozessor: Intel Pentium 4 – 3 GHz
Speicher: 2 x 128 MByte DDR2-400
Festplatte : 80 GByte/Seagate
Messwerte
Cinebench Single-CPU: 300 Punkte
Cinebench X-CPU: 349 Punkte
Fazit
Als Ersatz für herkömmliche Office-PCs sind PC-Blades eine gute Wahl. Die Mehrkosten lohnen sich allerdings nur in Sonderfällen.
Gesamtwertung: befriedigend
Leistung (35%): gut
Ausstattung (35%): ausreichend
Bedienung (20%): gut
Service (10%): ausreichend