Deutsche Informatiker begraben ihre Illusionen

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Das Berliner “Trendence Institut für Personalmarketing” legte gestern eine Studie vor, aus der hervorgeht: Die deutschen IT-Absolventen von heute sind desillusioniert und haben die hohen Erwartungen der Dotcom-Zeit definitiv ins Reich der Träume abgelegt.

Die meisten Informatiker im Hauptstudium blicken nicht mehr durchgehend optimistisch in die Zukunft, viele sind um ihre berufliche Zukunft besorgt. Sie äußern immer öfter ihre Bereitschaft, für eine Karriere Einschnitte im Privatleben in Kauf zu nehmen. Die Gehaltsvorstellungen sind im Vergleich zu 2004 von durchschnittlich 43 900 auf 43 000 Euro pro Jahr gesunken. Mehr als die Hälfte der Befragten glaubt, dass man im Studium außergewöhnliche Leistungen erbringen muss, um später einen guten Job zu erhalten. Die Mehrzahl rechnet damit, dass es in diesem Jahr schwer sein wird, eine Arbeitsstelle zu bekommen.

Seltsam ist dies, wenn man bedenkt, dass zwei Drittel der Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr mit einer Umsatzsteigerung rechnen – wie ebenfalls aus einer Studie von Trendence hervorgeht. Vor allem in diesem Jahr seien vor allem Hochschulabsolventen stärker gefragt.

Von den Hochschulabgängern würden die meisten am liebsten bei Siemens arbeiten – schon im Vorjahr stand der Konzern an der Spitze der Beliebtheitsskala. Auf Platz 2 und 3 folgen IBM Deutschland und SAP. Ein Brancheninsider höhnt über dieses ‘Namedropping’: “Wie unsere Politiker sind offenbar auch die Studenten trotz Desillusionierung noch in den Welten ihrer Eltern gefangen – aber gut dass wir darüber geredet haben!”. (mk)

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