Freenet-Verschmelzung mit Mobilcom: Aktionäre stimmen zu, Beschäftigte wollen klagen
Die Hauptversammlung der Freenet.de AG beschloss gestern Abend, der vorgeschlagenen Verschmelzung mit der Konzernmutter Mobilcom zuzustimmen. Auch die Hauptversammlung des Mobilfunkbetreibers hatte, ebenfalls mit großer Mehrheit, am Tag zuvor das Fusionsvorhaben unterstützt. Das Unternehmen, das aus der Fusion hervorgeht, soll seinen Sitz in Büdelsdorf, Schleswig-Holstein, haben. Mobilcom und Freenet sollen zunächst zur Telunico Holding verschmolzen werden und später als “Mobilcom-Freenet AG” firmieren.
Rund 300 Mobilcom-Beschäftigte wollen gegen die Entscheidung eine Anfechtungsklage einreichen, erklärte nun deren Anwalt Christof Hettich der Berliner Morgenpost. Man wolle dem Aufsichtsrat Falschaussagen nachweisen.
Bei der Verschmelzungsplanung sei es nicht mit rechten Dingen zugegangen: Die Fusions-Entscheidung sei erst nach Absprachen zwischen dem Management und dem Großaktionär Texas Pacific Group (TPG) über die Zahlung einer Sonderdividende gefallen. Damit könnte das Unternehmen ausbluten, befürchten die Kritiker der Fusion: Eine Ausschüttung von bis zu einer Milliarde Euro an die Aktionäre würde im Zuge der Verschmelzung möglich gemacht und gefährde Tausende Arbeitsplätze.
Der Fusion seien aber bislang nur die Schranken geöffnet wordeen, heißt es in der Morgenpost. Ob sie umgesetzt werde, sei noch offen. (mk)