iPod mini, H10 & Zen micro
MP3-Player Messwerte

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Die Messungen

iPod mini, H10 & Zen micro

Zur Beurteilung von Audiogeräten ist neben einem aufwendigen Messgerätepark auch viel Know-how über die Wirkungen des Schalls auf das menschliche Gehör nötig. Gilt es zum Beispiel die Qualität der Kopfhörer zu bewerten, reicht selbst der Einsatz eines Kunstkopfs nicht aus. Unser Partnerlabor AVTop korrigiert deshalb die ermittelten Daten fachgerecht durch eine so genannte Diffusfeldentzerrung. Hört man nämlich Musik über Kopfhörer, werden bestimmte Frequenzen durch einen Druckstau vor der Hörermembrane lauter wahrgenommen als zum Beispiel in einem Konzertsaal. Diese Verzerrung muss zu den Messwerten hinzuaddiert und einer theoretischen Wiedergabe in einem diffus beschallten Raum angeglichen werden. Gute Kopfhörer haben einen zum Gehör spiegelbildlich gestalteten Frequenzgang, der die nichtlinearen Gewichtungen des Ohrs möglichst exakt neutralisiert. Charakteristisch dafür ist eine Delle im Bereich um 2000 Hz.
Das Beispiel zeigt die Messkurve des Sennheiser-Kopfhörers, der dem Iriver H10 beiliegt. Die schwarze Linie entspricht der physikalisch gemessenen Lautstärke über das Frequenzspektrum von 20 Hz bis 20 000 Hz. Die mit der Formel für die Diffusfeldentzerrung errechnete, tatsächlich empfundene Lautstärke zeigt die violette Linie.

Bild:
Diffusfeldentzerrung: Mit physikalischen Messwerten des Kopfhörers wird der reale Höreindruck errechnet.

Frequenzgang iPod

iPod mini, H10 & Zen micro

Von allen Testkandidaten leistete sich der iPod mini bei der Messung des Frequenzgangs am Kopfhörerausgang die gravierendste Schwäche. Wird der Ausgang mit 24 Ohm Last betrieben (der Impedanz eines handelsüblichen Kopfhörers), bricht der Bassbereich deutlich ein und erreicht bei 20 Hz inakzeptable 9 dB(A) Pegelabweichung. Die Abweichung der Konkurrenten beträgt demgegenüber nur circa 4,4 dB(A). Werden die Geräte an einen üblicherweise hochohmigen Line-in-Eingang einer Audioanlage angeschlossen, liefern alle drei Kandidaten einschließlich des iPod nahezu perfekt lineare Frequenzgänge.

Bild:
iPod mini: Der Frequenzgang zeigt unter einer Belastung mit 24 Ohm (der üblichen Impedanz von Kopfhörern) mit 9 dB(A) einen zu hohen Abfall im Bassbereich. Ergebnis ist ein schwachbrüstiger Klang.

Frequenzgang Iriver

iPod mini, H10 & Zen micro

Iriver H10: Zwar fällt auch hier der Bass bei Belastung ab, allerdings deutlich geringer als beim iPod. Was bleibt, ist eine leichte Bassschwäche bei ansonsten ausgewogenem Klangbild.

Frequenzgang Zen

iPod mini, H10 & Zen micro

Zen micro: Der Frequenzgang bei 24 Ohm Belastung gleicht dem des Iriver. Auch beim Zen micro schwächelt deshalb der Bass etwas. Allerdings wirkt das Klangbild etwas aufdringlicher als beim Iriver.

Rauschabstand iPod

iPod mini, H10 & Zen micro

Ausgezeichnet schlagen sich alle drei Kandidaten bei den restlichen Audiokriterien. Ob Rauschabstand, Kanaltrennung oder Klirrfaktor die Geräte liegen allesamt innerhalb der geforderten Werte, teilweise sogar nahe an den Bestmarken. Mit einer Nasenlänge Vorsprung lief beim Test der H10 von Iriver als Bester ins Ziel. Seinen Sieg bei der Audioqualität verdankt er der harmonischen Kombination aus Sennheiser-Kopfhörer und besonders niedrigem Klirrfaktor. Doch edles Design nicht objektiv messbar gehört ebenso wie die intuitive Bedienung in die Reihe der Testkriterien. Je nach Einstellung und angesichts der sonst sehr ähnlichen Eigenschaften der Player steht es für viele Interessenten vielleicht sogar im Vordergrund der Kaufentscheidung.

Bild:
iPod mini: Das Diagramm dokumentiert einen sehr geringen Klirrfaktor. Lediglich die erste Harmonische ist von allen drei Kandidaten beim iPod am stärksten ausgeprägt.

Rauschabstand Iriver

iPod mini, H10 & Zen micro

Iriver H10: Sowohl die erste gerade als auch die erste ungerade Harmonische sind deutlich geringer als beim iPod und erzeugen einen ausgewogenen Klang.

Rauschabstand Zen

iPod mini, H10 & Zen micro

Zen micro: Obwohl die erste ungerade Harmonische beim auffallend stärker als bei den beiden anderen Kandidaten ausgeprägt ist, klingt das Gerät recht gut.

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Autor: swasi