Web-Editoren für Linux
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Web-Editoren für Linux

Wer unter Linux seine Webseiten erstellen und verwalten will, hat die Auswahl unter vier Editoren, die alle Werkzeuge für ein effektives Webdesign enthalten und eine rationelle Verwaltung von Websites erlauben. Bluefish, Composer und Quanta können schon auf eine längere Entwicklungstradition zurückblicken und präsentieren sich zwischenzeitlich als ausgefeilte Werkzeuge mit hoher Benutzerfreundlichkeit. Der Neuling NVU hat seine Wurzeln ebenfalls im Netscape/Mozilla-Umfeld und hat sich innerhalb kurzer Zeit viele Freunde geschaffen. Nicht zuletzt deswegen, weil es sich hier um eine Parallelentwicklung für Windows, Linux und MacOS (und sogar OS/2) handelt.

Alternative Open Office

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Wem diese Auswahl noch nicht genügt, der kann auch Open Office zur Gestaltung seiner Webseiten nutzen. Die Office-Suite auf Open-Source-Basis bietet neben einem integrierten Wysiwyg-Web-Editor in der neuesten Version 2.0 auch noch eine ganze Reihe von fürs Web relevanten Features, die das Programm für professionelle Web-Entwickler äußerst attraktiv machen. Zu nennen ist hier vor allem die extensive XML-Unterstützung der Open-Source-Suite. Aber auch der integrierte HTML-Editor und besonders der Webseiten-Assistent dieser Office-Suite eignet sich hervorragend zum Erstellen und Publizieren von Webseiten. Vor allem eine Kombination von Open Office und einem der nachfolgenden HTML-Editoren kann interessante Entwicklungs- und Designperspektiven eröffnen.

Das Fehlen von Entwicklungs-Boliden wie Dreamweaver oder Golive unter Linux lässt sich verschmerzen. Zwar kommt keines der hier vorgestellten Linux-Programme an den Feature-Umfang von Dreamweaver heran, sie haben jedoch andere Vorteile: Sie sind schlank, schnell und einfach zu bedienen. Die Verfügbarkeit des Quellcodes bietet darüber hinaus für Entwickler und Programmierer noch eine Flexibilität, die man bei kommerziellen Pendants unter Windows vergeblich sucht. Und wenn finanzielle Aspekte eine wichtige Rolle spielen, ist die Linux-Phalanx der Web-Editoren ohnehin unschlagbar, da sie kostenlos und inklusive Source-Code zur Verfügung stehen.

Nicht uninteressant ist auch die hohe Plattformunabhängigkeit, die zum Beispiel NVU bietet. Mit diesem Werkzeug steht Web-Entwicklern und -Designern eine einheitliche Umgebung und Bedienoberfläche für alle gängigen Betriebssysteme zur Verfügung.

Amaya vom W3C

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Eine Sondervariante stellt die Browser-Editor-Kombination Amaya dar. Es handelt sich dabei um eine Applikation, die vom W3C entwickelt wurde, um neue Webtechniken zu demonstrieren. Vom Leistungsumfang her bietet die Editor-Komponente kaum mehr als zum Beispiel der Mozilla Composer. Webseiten lassen sich damit einfach manipulieren. Man kann Texte, Bilder und Links verändern oder hinzufügen. Interessant sind hier vor allem die zahlreichen Standards, die das Programm unterstützt. Dazu zählen HTML 4.01, XHTML 1.1, HTTP 1.1. MathML 2.0, CSS 2 und SVG. Er bildet daher in erster Linie eine hervorragende Testumgebung, in der ein Entwickler die Konformität seiner Applikation oder seiner Webseiten mit den neuesten W3C-Vorgaben checken kann.

Auch Amaya ist ein Open-Source-Projekt und kann von der W3C-Seite unter www.w3c.org/amaya kostenlos heruntergeladen werden.

Bluefish 1.0

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Bluefish ist, obwohl er auf Wysiwyg völlig verzichtet, einer der leistungsstärksten HTML-Editoren für Linux. Neben vielen Funktionen bietet er auch eine Projektverwaltung. Das Programm unterstützt den Anwender mit zahlreichen Assistenten, zum Beispiel für Javascript, CSS und Metatags. Individuell einstellbares Syntax-Highlighting sowie Syntax- und Spell-Checker erleichtern Designern die Arbeit. Die Möglichkeit, Seiten aus dem Web als Quelltext direkt in den Editor zu laden, ist eine weitere interessante Option des Programms. Der Programmierer kann sich immer wiederkehrende Tags oder Befehlssequenzen auf Shortcuts legen. Außerdem steht eine mächtige Suchen-und-Ersetzen-Funktion zur Verfügung.

Bluefish ist nicht nur ein HTML-Editor, der standardkonformen Code erzeugt, sondern ein umfassendes Programmier-Tool, das vordefinierte Befehlssequenzen für C, die Apache-Konfiguration, DHTML, Docbook, PHP und SQL über Menüs bereitstellt. Diese sind individuell konfigurierbar und können für jede avisierte Aktivität erweitert werden. Ebenso ist die komplette Referenz für PHP, HTML, CSS2 und Python verfügbar. Bluefish ist eine Art Schweizer Messer für den Webmaster, der ein Universal-Tool zum schnellen Erstellen von Skripts, Konfigurationsdateien und Webseiten benötigt. Auch Webdesigner, die vorwiegend codebasiert arbeiten, können mit Bluefish komplexe Sites anlegen und verwalten.

Internet: bluefish.openoffice.nl

Mozilla Composer

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Der Composer gehört zur Mozilla-Suite. Er führt damit die alte Netscape-Composer-Tradition fort. Er ist ein einfaches Programm zum Erstellen von Webseiten, das sowohl professionellen als auch weniger erfahrenen Benutzern zahlreiche Funktionen bietet. Die Handhabung und die grafische Oberfläche entsprechen weitgehend der eines Textverarbeitungsprogramms.

Das Programm zeichnet sich weniger durch Funktionsvielfalt, sondern eher durch seine einfache Bedienung aus. Der Composer liefert korrektes HTML und besteht in manchen Situationen wie zum Beispiel beim Seitentitel und beim alt-Attribut bei Bildern darauf, dass sich der Designer daran hält. Für die Übertragung der fertigen Seiten bietet das Programm einen integrierten FTP-Client, Features für ein Site-Management gibt es jedoch nicht.

Die gängigsten Formatierungen für eine Webseite lassen sich über Menü-Optionen oder Icons auf der Werkzeugleiste aufrufen. Allerdings werden darüber bei weitem nicht alle HTML-Möglichkeiten abgedeckt. In diesen Fällen, zum Beispiel wenn es um Frame-Konstruktionen geht, bleibt nur die direkte Codierung. Ein Profi-Tool ist der Composer sicher nicht, jedoch reicht er durchaus für die Pflege kleiner Sites oder einen schnellen Patch einer Webseite aus. Stärken kann er an anderer Stelle ausspielen: Programmierer können das Modul in eigene Applikationen einbauen, um zum Beispiel Formular-Editoren mit Wysiwyg-Fähigkeiten auszustatten.

Internet: www.mozilla.org/editor

NVU 0.9

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Basierend auf der Gecko-Engine von Netscape und Mozilla stellt NVU eine Weiterentwicklung des Composer dar. NVU steht in deutscher Sprache und für die Plattformen Windows, Linux, MacOS X und sogar für OS/2 zur Verfügung. Dieser Editor ist ein vollwertiges Entwicklungs-Tool, mit dem HTML-Dateien genauso einfach erstellt werden können wie ein Word-Dokument. Dabei steht jede HTML-Seite sowohl in der Vorschau als auch in verschiedenen anderen Darstellungen bis hin zum reinen HTML-Quellcode zur Verfügung. Wird in der Layout-Ansicht formatiert oder geändert, trägt die Software den zugehörigen HTML-Code automatisch ein. Doch können auch jederzeit im Quellcode Änderungen durchgeführt werden, die dann wiederum in der Layout-Ansicht angezeigt und verändert werden können.

Im Gegensatz zu vielen anderen Tools hält sich das System streng an die W3C-Normen und erzeugt einen sehr kompakten Code. Mit Rechtschreib-Wörterbüchern, die bereits in Deutsch vorliegen, Themen zur individuellen Gestaltung der
Oberfläche und Erweiterungen des Funktionsumfangs mit Plug-ins lässt sich NVU beliebig konfigurieren und erweitern. NVU besitzt ein Vorlagen-System. Dessen Idee ist, dass sich Änderungen an der Vorlage auf alle HTML-Dateien auswirken, die auf dieser Vorlage beruhen, wie es etwa bei Dreamweaver und Frontpage der Fall ist.

Internet: www.nvu.com

Quanta Plus 3.4

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Quanta erhebt den Anspruch, eine umfassende Webdevelopment-Umgebung unter KDE zur Verfügung zu stellen. Das Programm bietet die typische Oberfläche von KDE-Anwendungen: Im oberen Bereich finden sich zunächst die Titel- und die Menüleiste, gefolgt von der Symbolleiste für den Schnellzugriff auf häufig verwendete Funktionen. Der Arbeitsbereich ist dreigeteilt: Der Bereich auf der linken Seite kann wahlweise die Navigation im Verzeichnisbaum, die Projektverwaltung für Webprojekte, ein Verzeichnis für Vorlagen, die Dokumentenstruktur oder aber eine ausführliche Dokumentation zu HTML, CSS, Javascript, PHP und Quanta selbst anzeigen. Der übrige Bereich ist die eigentliche Arbeitsfläche zu Bearbeiten von Dokumenten. Dieser Bereich wird außerdem durch eine zusätzliche Symbol- und Werkzeugleiste ergänzt.

Quanta bietet eine sehr ausgereifte Projektverwaltung, über die eine zentrale Verwaltung komplexer Webprojekte möglich ist. Zum schnelleren Auffinden von Code-Passagen kann die angezeigte Dokumentenstruktur sehr hilfreich sein. Ein Klick auf den entsprechenden Eintrag der Dokumentenstruktur genügt, um direkt zur passenden Quellcode-Passage zu springen. Quanta bietet eine Vorschauoption über ein internes Anzeigemodul oder einen externen Browser. Syntax-Highlighting und -Check gehören ebenfalls zum Leistungsspektrum des Programms.

Internet: quanta.kdewebdev.org

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