Drahtlos Geld gemacht
Das Big Business entscheidet sich für “schlanke” Access Points
Drahtlos Geld gemacht
Vor drei Jahren gab es drei Startup Firmen, die einer skeptischen Welt die Idee von “schlanken” Access Points (“thin access points”) für drahtlose LANs schmackhaft machen wollten.
Ein Thin Access Point ist nichts als ein Gerät, das funkt. Und das war’s dann auch schon. Überraschenderweise ist es meistens so, dass bei der Installation eines drahtlosen LANs zu Hause der Kasten, der als drahtloser Transceiver arbeitet, in Wirklichkeit ein sehr hoch entwickelter Computer ist und viel von der Systemlogik bewältigt. Alle drei Startup Firmen waren sich jedoch einig, dass diese Art des Herangehens für die Bedingungen in einem Unternehmen nicht geeignet ist.
Zu der Zeit, als diese Technologie bei der Gemeinschaft der Analysten auf kein Interesse traf, saß ich einmal in einer Präsentationsveranstaltung von Trapeze und nahm dann noch an einer von Airespace teil. Der Analyst der ebenfalls anwesend war, nahm mich hinterher zur Seite und sagte:” Schenken Sie ihnen nicht zuviel Beachtung. Das ist alles nur ein Trick, damit sie von Cisco gekauft werden.” Über Aruba, die dritte Startup Firma haben wir noch nicht einmal gesprochen.
Zwei Jahre später scheint sich die Ahnung des Analysten zu bewahrheiten: Airespace, mit Leichtigkeit das erfolgreichste Unternehmen von den dreien, wird jetzt von Cisco geschluckt.
Natürlicherweise würde man erwarten, dass die anderen beiden Firmen irgendwelche Erklärungen abgeben (in Anlehnung an Apple’s historische “Willkommen IBM! Werbung von 1981, als Big Blue in die PCs eingestiegen ist), dass dies für sie gute Neuigkeiten sind; auch würden Sie erwarten, dass ich skeptisch bin. Tatsächlich bin ich das aber nicht.
Wenn Cisco eine Firma übernimmt, kann sie diese entweder als wachstumsfähigen Partner betreiben (Linksys kommt mir da in den Sinn) oder die Firma kann ganz geschluckt werden. Das scheint gerade mit Airespace zu passieren. Infolgedessen haben die Konkurrenten von Cisco wie Nortel und Alcatel und der gesamte Rest Airespace natürlich fallengelassen und sich auf geschäftlicher Ebene den beiden anderen Anbietern zugewandt.
Sowohl Trapeze als auch Aruba behaupten – öffentlich – dass Cisco an sie herangetreten wäre und sie abgelehnt hätten. Ich habe den Verdacht, dass dies durchaus wahr ist; aber wie dem auch sei, die Technologie von Airespace trifft nun das Schicksal, einfach ein weiteres “technisches Feature” zu werden, das Cisco kontrolliert, während es bei den beiden anderen so aussieht, dass sie darauf ausgerichtet sind, erfolgreiche Unternehmen aufzubauen.
Wenn es irgendeine Moral von dieser Geschichte gibt, dann die, dass es toll ist, Geld zu machen und auszusteigen – aber es ist keine Lösung, um wirklich etwas zu bewegen.
Andererseits: Sieht man sich an, worauf die Aktienmärkte zusteuern, so kann es durchaus sein, dass dort herumzuhängen nicht gerade der kürzeste Weg ist, um zu fantastischem Reichtum zu gelangen.