Datenspeicher fürs Soho-LAN
Zentrallager

Data & StorageStorage

Die richtige Dimension

Datenspeicher fürs Soho-LAN

Für ein kleines Heim- oder Büronetzwerk sind professionelle NAS-Systeme (Network Attached Storage) für mehrere tausend Euro nicht nur zu teuer, sondern mit einer Vielzahl von Festplatten in einem Raid-Verbund auch überdimensioniert. In der Regel genügt eine externe Festplatte, die mittels Ethernet-Anschluss unkompliziert ins LAN integriert werden kann und dort als zentraler Datenspeicher den Austausch von Dateien erleichtert sowie regelmäßige Backups der Client-PCs aufnimmt.

Zwar ist es auch möglich, einen separaten Rechner als Fileserver aufzusetzen ? allerdings ist dann mehr Arbeit in Einrichtung und Wartung zu investieren. Zudem sind in der Regel Platzbedarf, Stromverbrauch und Geräuschpegel höher als bei kompakten Netzwerkfestplatten.

Wer regelmäßig große Datentransfers plant, sollte sich jedoch vor Augen halten, dass die LAN-Speicher bei der Geschwindigkeit keineswegs mit externen USB-2.0-Festplatten mithalten können. Diese sind mit einem Datendurchsatz von rund 25 MBte pro Sekunde fast drei Mal so schnell. Mit internen Lösungen können die Netzwerkfestplatten ohnehin nicht konkurrieren.

Nicht im Test

Datenspeicher fürs Soho-LAN

Außer den getesteten fünf Geräten bieten auch die beiden Speicherspezialisten Maxtor (www.maxtor.com) und LaCie (www.lacie.com) Festplatten für das Netzwerk an. Allerdings waren zum Redaktionsschluss weder die Maxtor Shared Storage noch die LaCie Ethernet Disk Mini auf dem deutschen Markt verfügbar. Erstere gibt es in Kapazitäten von 200 und 300 GByte, Letztere in Ausführungen mit 250, 400 und 500 GByte.

Maxtor hat sein Laufwerk zudem mit zwei USB-2.0-Schnittstellen ausgestattet, über die sich Drucker oder weitere Festplatten anschließen lassen. Über ein Web-Frontend sollen private und auch für alle Nutzer des Netzwerks zugängliche Verzeichnisse eingerichtet werden können.

Auch LaCie hat seinem Gerät eine Benutzerverwaltung spendiert. Dazu kommt ein USB-Port, der jedoch nur für den direkten Anschluss an einen PC gedacht ist.

Mit der Wireless Storage 60 soll zudem in der nächsten Zeit von Yakumo (www.yakumo.de) eine externe Festplatte auf den Markt kommen, die neben dem Netzwerkanschluss auch über WLAN für den Drahtlos-Zugriff verfügt. Das Laufwerk im 2,5-Zoll-Format ist angenehm klein, bietet aber mit 60 GByte auch nur vergleichsweise wenig Speicherplatz. Nett ist die Idee, über den USB-Port angeschlossene Speicher auf Wunsch automatisch auszulesen und auf dem Yakumo-Laufwerk zu sichern. Wenig erbaulich dürfte dabei allerdings die Geschwindigkeit sein, da nur USB 1.1 unterstützt wird.

Alternativen

Datenspeicher fürs Soho-LAN

Wer einen Netzwerkspeicher sucht, muss jedoch nicht zwangsläufig zu einer Festplatte mit Ethernet-Port greifen. Externe Festplatte mit USB-Anschluss lassen sich etwa über entsprechende Adapter, wie es sie mit dem Linksys Network Storage Link (www.linksys.de) und dem Ovislink MU-5000FS (www.ovislink.de) gibt, ins LAN integrieren. Beide besitzen zwei USB-2.0-Schnittstellen, so dass neben einer Festplatte beispielsweise auch ein USB-Stick verwendet werden kann, und erlauben es, Verzeichnisse mit unterschiedlichen Zugriffsrechten zu versehen.

Ähnliches leisten einige Router, wie der Siemens SX541 (www.siemens.de) und der Netegar WGT634U (www.netgear.de). Sie besitzen einen USB-Anschluss ? auch wenn es sich im Fall des Siemens-Geräts nur um USB 1.1 handelt, was im Zusammenspiel mit Festplatten in der Größenordnung von mehreren GByte kaum sinnvoll ist.

Zu guter Letzt kann man natürlich auch zu einem Gehäuse wie dem Allnet ALL6200 (www.allnet.de) greifen und dieses selbst mit einer geeigneten Festplatte bestücken.

Ximeta Netdisk Wireless

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Darüber, dass die Netdisk Wireless auch DSL-/Kabel-Router mit integrierter Basisstation ist, schweigt sich das auf CD mitgelieferte Handbuch aus. Lediglich die Funktion und Inbetriebnahme des Netzwerkspeichers wird abgehandelt. Wer die Router-Funktion nutzen will, benötigt das passende Handbuch von der Ximeta-Webseite. Mit dessen Hilfe gelingt es problemlos, das Gerät einzurichten. Für das Funknetz stehen als Sicherheitsmechanismen lediglich WEP und MAC-Adresslisten bereit.

Bei der Ersteinrichtung muss sich der Benutzer entscheiden, ob er das Laufwerk im Mehrfach-Betriebssystem-Modus oder im Multi-Write-Modus betreiben möchte. Der Erstere liefert eine höhere Performance, da immer nur ein Client Schreibzugriff erhält, Letzterer erlaubt mehreren Clients das gleichzeitige Schreiben von Daten, setzt aber eine reine Windows-2000/XP-Umgebung voraus.

Jeder Client, der auf die Festplatte zugreifen will, muss diese über einen 20-stelligen Code für Lesezugriffe und einen weiteren fünfstelligen Code für Schreibzugriffe registrieren. Die Codes befinden sich an der Geräteunterseite und bilden eine Art grundlegenden Zugriffsschutz. Für das Backup lokaler Daten liefert Ximeta Symantec Powerquest V2i Protector mit, mit dem sich regelmäßige Laufwerksicherungen durchführen lassen.

Fazit. Vor allem die hervorragende Performance macht die Ximeta Netdisk zu einer guten Wahl. Zudem kann sie nicht nur die Aufgabe eines Netzwerkspeichers übernehmen, sondern für per LAN oder WLAN angebundene Client-PCs auch die Internet-Verbindung herstellen.

Ranking: 84%
Hersteller: Ximeta
Internet: www.ximeta.com
Preis: 388 Euro

Linksys EFG120

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Im Standardlieferumfang des Gerätes ist eine Festplatte mit 120 GByte enthalten, über einen zweiten Laufwerkschacht kann der Speicher erweitert werden. Wahlweise lässt sich die zweite Festplatte als Backup für die erste einsetzen oder zur Vergrößerung des Gesamtspeichers. Das EFG120 ist weit größer als die übrigen Testteilnehmer und besitzt einen Lüfter, der leider gut hörbar vor sich hin summt. Wer nicht ausgesprochen geräuschresistent ist oder ohnehin einen lauten PC hat, stellt das Gerät besser nicht mitten im Büro auf.

Auf Wunsch sucht ein Setup-Tool den Speicher im LAN und erlaubt das Anpassen der Netzwerkeinstellungen. Alles Weitere wird über das Web-Frontend erledigt: Dort lassen sich beliebige Nutzer und Nutzergruppen anlegen, jeweils mit privaten und öffentlichen Verzeichnissen, auf Wunsch inklusive eines Speicherplatzlimits. Darauf zugreifen können die Anwender nicht nur über ein Netzlaufwerk, sondern auch per FTP und Browser.

Für den Zugriff auf das Web-Frontend werden Benutzername und Passwort benötigt. Wie diese per Default lauten,verschweigt das Handbuch. Nach ein wenig Probieren stellt sich admin/admin als die richtige Kombination heraus. Als einziges Gerät im Test beherrscht die EFG120 Gigabit-Ethernet, wird aber damit von Freecom und Ximeta im Geschwindigkeitstest abgehängt. Auch wenn wohl in der Mehrzahl der Soho-Umgebungen noch auf Fast Ethernet gesetzt wird, fließen die Messwerte im 1000-MBit-Netzwerk in die Bewertung in der Katagorie L
eistung ein.

Fazit. Für 599 Euro erhält man durchdachte Features. Der laute Lüfter und der geringe Datendurchsatz trotz Gigabit-Ethernet rechtfertigen den Preis jedoch nicht.

Ranking: 83%
Hersteller: Linksys
Internet: www.linksys.de
Preis: 599 Euro

Buffalo Link Station

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Das Buffalo-Laufwerk besitzt ein internes Netzteil und ist daher etwas größer als die Geräte von Iomega, Freecom und Ximeta. Auch ein interner Lüfter ist vorhanden, dessen Geräuschpegel minimal ist. Für den unbedarften Nutzer findet sich auf der mitgelieferten CD eine praktische Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie das Laufwerk in Betrieb zu nehmen ist. An deren Ende ist die Festplatte als Netzlaufwerk eingerichtet und alle wichtigen Konfigurationsdaten sind in einer Textdatei abgelegt.

Standardmäßig lässt sich das Gerät eine IP-Adresse per DHCP zuweisen, über das mitgelieferte IP-Setup-Utility können die Netzwerkeinstellungen jedoch geändert werden. Das Tool öffnet dann auch die Webkonfiguration. Wer Zugriff auf seinen DHCP-Server hat, kann die dafür notwendige IP des Geräts aber auch dort ermitteln und sich die Software-Installation sparen.

Buffalo hat dem Gerät eine eigene Benutzerverwaltung spendiert, so dass gemeinsam genutzte und private Verzeichnisse angelegt werden können. Über das Web-Frontend lässt sich zudem der integrierte FTP-Server starten, um etwa aus dem Internet auf Daten zuzugreifen.

Das Gerät besitzt zwei USB-Ports, über die sich ein Drucker und eine externe Festplatte anschließen lassen ? Letzteres setzt aber voraus, dass die angeschlossene Platte von der Link Station formatiert wird. Sie dient dann als Speicherweiterung oder Backup-Laufwerk für die Link Station. Um Daten der Clients auf der Link Station zu sichern, liefert Buffalo ein einfach zu bedienendes Tool mit.

Fazit. Buffalo hat die Link Station mit einer Fülle praktischer Funktionen wie einer Benutzerverwaltung und einem Printserver ausgestattet. Dennoch ist die Bedienung nicht allzu schwierig.

Ranking: 82%
Hersteller: Buffalo
Internet: www.buffalo-technology.de
Preis: 260 Euro

Freecom Classic SL Network Drive

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Das Freecom-Laufwerk kann sowohl per Ethernet-Anschluss im Netzwerk betrieben werden als auch am Client als externes Laufwerk per USB. Es setzt auf Ximetas NDAS-Technologie (Network Direct Attached Storage), weshalb die Einrichtung analog zum Ximeta-Gerät erfolgt. Wie dieses wird es vom Client-PC wie ein externes Laufwerk behandelt und muss vor dem Ausschalten deaktiviert werden. Gleiches gilt, wenn der Rechner in den Ruhezustand oder Standby-Modus versetzt werden soll.

Sind zwei Freecom-Netzwerkfestplatten vorhanden, können diese zu einem logischen Laufwerk zusammengefasst werden oder eines der Laufwerke als Backup auf das andere gespiegelt werden. Die Leistungswerte sind wie beim Ximeta-Laufwerk ausgezeichnet und sorgen dafür, dass auch bei größeren Datentransfers kaum Wartezeiten auftreten.

Eine Hürde gilt es allerdings beim Anschluss des Network Drives zu nehmen. Im Test verweigert das Gerät an allen Ports des Switches die Arbeit, erst nachdem es mit dem Uplink-Port oder direkt mit dem Client-PC verbunden wird, verrichtet es seinen Dienst. Offensichtlich werden die Sende- und Empfangsleitung des LAN-Ports nicht automatisch angepasst (Auto MDI/MDI-X), was sich auch hätte umgehen lassen, wenn Freecom an Stelle des normalen Patch-Kabels ein gekreuztes beigelegt hätte.

Fazit. Von der Geschwindigkeit her ist das Classic SL Network Drive absolut top, doch mancher unbedarfte Anwender dürfte über das Anschlussprozedere stolpern.

Ranking: 78%
Hersteller: Freecom
Internet: www.freecom.de
Preis: 219 Euro

Iomega Network Hard Drive

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Ist die Iomega-Festplatte mit dem Netzwerk verbunden, lässt sie sich vom DHCP-Server eine IP-Adresse zuweisen. Um das Gerät von Client-Seite ansprechen zu können, kommt das Tool Iomega Discovery zum Einsatz. Dieses findet die Festplatte im LAN und bindet sie automatisch als Netzlaufwerk ein ? einfacher geht es wirklich nicht.

Alternativ zum Discovery-Tool kann man das Gerät aber auch in der Netzwerkumgebung suchen, was dem Arbeitsplatzrechner eine Software-Installation erspart, aber zumindest in größeren Netzwerken nicht ganz einfach ist. Über das Discovery-Tool kann unkompliziert der Buchstabe für das Netzlaufwerk geändert werden. Darüber hinaus gewährt es Zugriff zu einem Web-Frontend, mit dessen Hilfe der Festplatte unter anderem auch eine feste IP-Adresse zugewiesen werden kann.

Iomega liefert ein Backup-Tool mit, mit dem sich Verzeichnisse nach einem festen Stundenplan oder nach jeder Änderung der Daten sichern lassen ? sei es vom lokalen Rechner auf die Netzwerkfestplatte oder von der Netzwerkfestplatte auf ein anderes Laufwerk.

Größter Kritikpunkt ist die extrem schlechte Übertragungsleistung. Der Hersteller bestätigt den Testern auf Anfrage, dass die gemessenen Werte für das Gerät normal sind. Im Vergleich zu den anderen Testteilnehmern tröpfeln die Bytes geradezu durch die Leitung.

Fazit. Vor allem die einsteigertaugliche Einrichtung des Iomega-Laufwerks vermag zu gefallen. Schade, dass man sich dann aber mit zähen Datentransfers quälen muss.

Ranking: 64%
Hersteller: Iomega
Internet: www.iomega.de
Preis: 249 Euro

Empfehlung der Redaktion

Datenspeicher fürs Soho-LAN

Als Schaltzentrale eines kleinen Netzwerks stellt die Ximeta Netdisk Wireless nicht nur Speicherplatz zur Verfügung, sondern übernimmt auch die Aufgaben eines WLAN-Routers. Obendrein stimmt die Leistung: Alle Datentransfers sind angenehm flott.

Budget-Empfehlung

Datenspeicher fürs Soho-LAN

Bei der Leistung kann die Buffalo Link Station nicht ganz mit dem Testsieger mithalten. Dafür verfügt sie jedoch mit einer eigenen Benutzerverwaltung und dem integrierten Printserver über interessante Zusatzfunktionen.

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