Vergleichstest: Prozessoren
Prozessor-Welten
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Platzhirsche
Vergleichstest: Prozessoren
Früher war alles einfacher: Prozessoren trugen ihre Taktfrequenz in der Typenbezeichnung und mehr Megahertz bedeuteten eine höhere Leistung. Heute hat die Taktrate ihre Bedeutung als wichtigster Leistungsindikator verloren, sie taucht oft nicht einmal mehr in den Bezeichnungen der CPUs auf. Stattdessen zählen Faktoren wie der Takt des Systembusses und die Größe des Level-2-Caches. Intels Hyperthreading oder die Anzahl der Kanäle im Memorycontroller bei AMD-CPUs beeinflussen die Leistung ebenfalls. Daneben werden Stromverbrauch, Sicherheitsfunktionen oder die 64-Bit-Fähigkeit für die Auswahl einer CPU wichtig. Dass AMD und Intel zudem noch jeweils verschiedene Sockel für ihre aktuellen Prozessoren nutzen, macht die Sache nicht einfacher.
PC Professionell lüftet das Dickicht aus GHz, FSB und L2-Cache. 50 Prozessoren werden auf Herz und Nieren getestet, um die passende CPU für jeden Zweck zu ermitteln.
Die Spitze der Leistungsskala belegt der Intel Pentium 4 Extreme Edition mit 3,73 GHz Taktrate. Der Unterschied zu den Pentium-4-Prozessoren der 600er-Serie liegt in der höheren Taktfrequenz und dem schnelleren Front Side Bus (FSB) mit 1066 MHz. Der Pentium 4 660 begnügt sich mit 800 MHz FSB. Gemessen am Preisunterschied von etwa 400 Euro zum 660er (3,6 GHz Taktrate) ist der Geschwindigkeitsvorsprung der Extreme Edition gering, zudem fehlt ihr die Stromsparfunktion EIST (Enhanced Intel Speed Step Technology). Die Funktion senkt Taktrate und Kernspannung des Prozessors auch unter Last. Beide Prozessoren besitzen 2 MByte L2-Cache und sitzen im Sockel 775.
Highend-Klasse
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Pentium 4 Extreme Edition 3,73 GHz
Die beste Gesamtleistung aller derzeit erhältlichen PC-Prozessoren bietet der Pentium 4 Extreme Edition mit 3,73 GHz. Mit hoher Rechenleistung und Hyperthreading glänzt der 1000-Euro-Prozessor vor allem beim Encodieren von digitalen Videos oder beim professionellen 3D-Rendering.
Schneller Weg zum Speicher
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Das Testfeld setzt sich aus 50 Prozessoren zusammen, die auf drei verschiedenen Prozessorarchitekturen basieren: dem Intel Pentium 4 und Celeron mit ihren extrem hohen Taktraten, dem Mobilprozessor Pentium M und den AMD-Prozessoren mit ihren integrierten Speichercontrollern.
Die Architektur des Athlon 64 ist für eine gute Leistung bei niedrigeren Taktraten ausgelegt. Die Ursache für seine gute Leistung bei Office und 3D liegt aber im integrierten Speichercontroller. Der erlaubt kürzere Latenzzeiten als beim Pentium 4, durch den Umweg über die Northbridge des Chipsatzes dauert es bei der Intel-CPU länger, bis die angefragten Daten vom Arbeitsspeicher bereitgestellt werden. Besonders schnell beim Speichertransfer sind der Athlon FX-55 und der Athlon 64 4000+ (ehemals: FX-53).
Der Grund dafür ist der im Clawhammer-Kern integrierte Speichercontroller mit zwei Kanälen und dem 1 MByte großen Level-2-Cache. Bei den darunter angesiedelten Athlon-64-Typen mit Newcastle- oder Winchester-Core sind nur 512 KByte des schnellen Pufferspeichers vorhanden. Das drückt die Leistung. Den Athlon 64 mit Clawhammer-Kern bremst der einzelne Speicherkanal. Welche Auswirkung ein zu kleiner Level-2-Cache hat, zeigen AMDs Sempron-Chips mit 256 oder 128 KByte L2-Cache: Trotz relativ hoher Taktraten liegen deren Leistungswerte deutlich unter denen ihrer großen Geschwister. Wie klein der Cache ist, macht dabei kaum einen Unterschied.