Mediacenter-Software
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Mediacenter-Software

Einen PC mit Mediacenter-Software soll bald jeder im Wohnzimmer stehen haben. Als Ersatz für Videorekorder, DVD-Player und Stereoanlage hat er viele Vorteile: Er zeichnet analoges und digitales Fernsehen auf Festplatte auf, erkennt und entfernt Werbung und brennt Video-DVDs. Mit der eingebauten elektronischen Programmzeitschrift EPG (Electronic Program Guide) plant er Aufnahmen, egal ob per Fernbedienung, Webzugriff oder via SMS. Auch exotische Filmformate können ihn nicht aus dem Tritt bringen. Der Mediacenter-PC hat alle nötigen Codecs bereits installiert oder holt sie sich per Internet-Update. Genauso flexibel verwaltet er die Musiksammlung und präsentiert digitale Fotos.
So weit die Theorie. Wie der Vergleichstest zeigt, sieht die Praxis anders aus: Wer heute Mediacenter-Software einsetzen will, muss mit knallharter PC-Technik umgehen und an vielen Stellen nachkonfigurieren.

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Microsofts Media Center Edition 2005 blendet mittels Fernbedienung praktische Kontextmenüs ein das spart Zeit.

Bedienoberfläche

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Im Test treten sechs Programme gegeneinander an, die von sich behaupten, dass sie einen PC in die ultimative und vor allem einfach zu bedienende Unterhaltungsmaschine verwandeln können: Windows MCE 2005, Sceneo TV Central, My HTPC, Showshifter, Sage TV und Mediaportal.
Da ein Computer schon lange alle wünschenswerten Multimediafunktionen beherrscht, aber im Vergleich zu Stereoanlage oder DVD-Player schwer zu bedienen ist, gehen die Mediacenter-Programme folgenden Weg: Sie bieten eine einheitliche Bedienoberfläche für TV, Videorekorder, Videoplayer, Musik und digitale Bilder, die sich per Fernbedienung steuern lässt. Im Hintergrund wickeln die Programme aber den Zugriff auf die bekannten PC-Applikationen ab, zum Beispiel den Mediaplayer oder die installierte TV-Software.

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Zeitversetztes Fernsehen (Timeshifting) gehört bei Media-centern wie dem Testsieger TV Central zum Standard.

Alle Testwerte der Mediacentersoftware im der Übersicht

Die optimale Lösung

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Am besten schneidet Sceneo TV Central ab, der kommerzielle Nachfolger des My-HTPC-Projekts. Zwar kann auch der Testsieger die Idealvorstellungen eines Wohnzimmer-PCs nicht erfüllen, er macht es aber besser als die Konkurrenz. Vor allem die breite Unterstützung von TV-Karten und die einfache Einrichtung überzeugen. Knapp dahinter rangiert Microsofts MCE 2005 in der System-Builder-Version. Sie ist sehr gut ausgestattet und einfach zu bedienen.
Die Testkandidaten müssen folgende Anforderungen erfüllen: Die Software muss allein erhältlich sein, Bundles aus TV-Karte und Software (zum Beispiel Cyberlink Power-Cinema TV Plus) sowie komplette Multimediarechner (etwa von Sony) werden nicht berücksichtigt. Unterstützung für analoges und möglichst auch digitales Fernsehen (DVB-C, DVB-S, DVB-T) mit Timeshifting (zeitversetztem Fernsehen) und elektronischer Programmzeitschrift (EPG) sind ebenfalls Pflicht. In diesem Test sind daher nur Windows-Lösungen berücksichtigt, die im Prinzip out of the box funktionieren.

TV-Funktionen

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Der Wert eines Mediacenters steht und fällt mit den TV-Funktionen. Umso wichtiger ist es daher für die Software, dass sie sich im Test bei den TV-Funktionen keine Schwächen leistet. Unterstützt werden sollen analoger Empfang sowie digitales Fernsehen über Kabel (DVB-C), Satellit (DVB-S) und Antenne (DVB-T). Bis auf Sage TV, Mediaportal (beide nur analog) und die MCE 2005 (analog und DVB-T) leisten das auch alle.
Testsieger TV Central unterstützt rund 45 TV-Karten aller Couleur mehr bietet kein anderes Programm. Interessenten sollten vor der Entscheidung für eine Mediacenter-Software die Webseiten der Hersteller besuchen und nachsehen, ob auch die eigene TV-Karte unterstützt wird.

Einstellung der TV-Kanäle

Die automatische Sendersuche ist bei allen Testkandidaten eingebaut. Sie schließt sich meist an die Erkennung der TV-Karte an. Die Ergebnisse unterscheiden sich aber erheblich: Am elegantesten meistert TV Central diese Aufgabe. Zwar ist die Software nicht allzu schnell der Scanvorgang dauert mehr als 12 Minuten , das Ergebnis kann sich aber sehen lassen: Eine umfangreiche Kanalliste mit Sendernamen und einer Checkbox, die dazu dient, unwichtige Programme gleich am Anfang auszusortieren. Die Kanalliste lässt sich editieren und umsortieren. Schwächen zeigt hier Mediaportal: Die Kanäle muss der Nutzer mühselig per Hand zuweisen und die Autoscanfunktion liefert überhaupt keine Ergebnisse.

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Die Sortierung der Senderlisten löst TV Central elegant. Sonderzeichen in Sendernamen zeigt es aber falsch an.

Fazit

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Der Test zeigt, dass der PC noch nicht reif dafür ist, Videorekorder und DVD-Player aus dem Wohnzimmer zu verdrängen. Die heutigen Mediacenter schaffen es nicht, PC-Technik unter einer Oberfläche zu bündeln, die wirklich einfach zu bedienen ist. Obendrein gibt es immer wieder Probleme, bei denen der Nutzer mit der Fernbedienung überhaupt nicht weiterkommt.

Bild: Die elektronische Programmzeitschrift (EPG) ist bei der Windows Media Center Edition nicht für alle Sender vorhanden.

Alle Testwerte der Mediacentersoftware im der Übersicht

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