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Programmpaket für kleine Betriebe

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Trotz gewohnter grafischer Oberfläche sind Windows-Server und deren Applikationen schwer zu administrieren. Mit dem Small Business Server 2003 hat Microsoft ein Programmpaket für die Anforderungen kleiner Betriebe geschaffen. Er beinhaltet das Betriebssystem und Standard-Anwendungen, die jede Firma braucht, wie zum Beispiel File- und E-Mail-Server, den Internetzugang und Überwachungsprogramme.

Die Installation

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Nach dem Booten des Windows-üblichen Setups geht es an das Partitionieren der Festplatten. Unabhängig davon, ob ein oder mehrere Datenträger in dem Server eingebaut sind: Es empfiehlt sich, die Systempartition und den Speicherbereich für die Daten zu trennen. Dadurch werden eine verbesserte Systemleistung und eine einfachere Administration der späteren Datensicherung erreicht.

Ideal ist eine Systempartition mit rund sechs Gigabyte Kapazität. Um sie einzurichten, folgen Sie einfach dem Bildschirmdialog. Bei der Auswahl des angewendeten Dateisystems ist NTFS ein Muss. Nur so lassen sich später die Datei-Zugriffsrechte bis auf die Ebenen von einzelnen Dateien festlegen.

Während der Installation erkennt Windows in der Regel die im System eingebaute Netzwerkkarte und fordert Sie auf, einige Netzwerkeinstellungen zu tätigen. Die wichtigsten hierbei sind die IP-Adresse und die Subnetzmaske des Servers. Nehmen Sie hierzu eine Adresse beispielsweise aus dem Bereich 192.168.x.x. Nach der Windows-Anmeldung prüft das Installationsskript, ob die Mindestanforderungen an die Installation erfüllt sind und zeigt fehlende Ressourcen an.

Bevor Sie weitermachen, müssen Sie fehlende Funktionen ergänzen. Wissen Sie nicht direkt, was zu tun ist, hilft ein Doppelklick auf den Eintrag. Daraufhin öffnet sich die kontextsensitive Hilfe, in der alle notwendigen Schritte erklärt sind.

Nach der optionalen Eingabe Ihrer Kontaktdaten geben Sie den DNS-Namen der neuen Domäne sowie den NetBIOS-Domänennamen ein. Beide Angaben sind notwendig, um die Anmeldung der Clients beziehungsweise die gesamte Kommunikation der Computer untereinander zu steuern.

Verwenden Sie zum Beispiel als DNS-Namen Ihre Internet-Domain, jedoch nicht gefolgt von .de oder .com, sondern von .local. Damit werden Verwechslungen zwischen öffentlichen DNS-Angaben und die für die interne Abwicklung generierten Einträge verhindert. Der NetBIOS-Domänenname ist der Gruppenname, an dem sich die Arbeitsplatzrechner später am System anmelden.

Auswahl der benötigten Windows-Komponenten

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Die Auswahl der Server-Komponenten erlaubt es, die Installation und Konfiguration des Servers entsprechend Ihren Bedürfnissen vorzunehmen. Bis auf Outlook 2003 das auf einem Server wenig sinnvoll ist und den Faxdienst, der noch immer lediglich analoge Modems unterstützt, bleibt bei der Installation alles ausgewählt.

Im folgenden Fenster bietet das Setup die Festlegung der Datenordner an. Die reinen Daten sollten auf getrennten Laufwerken zum Betriebssystem gespeichert sein. Wählen Sie im aktuellen Setupfenster die erste Komponente aus und wechseln Sie mit dem Button Ordner wechseln den Laufwerksbuchstaben. Nach dem abschließenden Neustart und Ihrer Anmeldung erscheint die Aufgabenliste, welche Sie zunächst wegklicken können wir kommen später darauf zurück.

Rufen Sie die Ereignisanzeige auf, um zu prüfen, ob der Server komplett gestartet ist. Je nach Ausstattung kann es sein, dass im System- und/oder Anwendungslog Fehler gemeldet werden, die auf den missglückten Start des Exchange-Servers verweisen.

Dies ist nicht unüblich, da der Exchange Server gleichzeitig mit dem Domain Controller beziehungsweise dem Global Catalog Server startet, aber erwartet, dass dieser Dienst schon verfügbar ist. Je nach Umfang des Startprozesses ist der Domain Controller noch nicht einsatzbereit.

Erhalten Sie einen entsprechenden Hinweis, so wechseln Sie über Start Verwaltung Dienste in den Dienste-Manager und suchen Sie den Microsoft-Exchange-Dienst.

Klicken Sie nun mit der rechten Maustaste auf den Eintrag und starten den Dienst nachträglich durch Klick auf Starten. Wenn mehrere voneinander abhängige Dienste nicht gestartet sind, und ein Dienst sich nicht manuell starten lässt, probieren Sie eine andere Startreihenfolge der Dienste aus.

Wenn sämtliche Dienste laufen, rufen Sie die Serververwaltungskonsole auf, die Ihre Schaltzentrale zur Administration des Servers ist. Wählen Sie den Eintrag Aufgabenliste. Je nach Anforderung des Servers müssen Sie nicht alle Aufgaben durchführen. Für den einfachen Betrieb des SBS als File- und Kommunikations-Server klicken Sie auf Aufgabe 2: Verbindung mit dem Internet herstellen. Der Assistent hilft Ihnen dabei, eine DFÜ- oder Breitbandverbindung einzurichten und alle externen Zugriffseinstellungen sowie die E-Mail- und wahlweise die Firewall- und VPN-Einstellungen vorzunehmen. Die Frage, ob die Kennwortrichtlinien aktiviert werden sollen, verneinen Sie.

Benutzer einrichten

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Im nächsten Konfigurations-Schritt fügen Sie Benutzer und Computer zum lokalen System hinzu. Hierzu klicken Sie in der Aufgabenliste auf Start hinter dem entsprechenden Eintrag es öffnet sich der Assistent zum Hinzufügen von Benutzern.

Er nimmt alle Einstellungen vor, die im Zusammenhang mit einem neuen Benutzer wichtig sind. Wählen Sie eine der vorgeschlagenen Benutzervorlagen aus, die die Rechte des jeweiligen Users abbilden. Die gängigen Fälle sind bereits vorgegeben: So gibt es das User Template für Anwender, die an einem Arbeitsplatz im Büro tätig sind, und das Mobile User Template für Anwender, die auch von außerhalb auf Daten zugreifen müssen. Übergehen Sie zunächst das Einrichten des Client-Computer-Kontos. Dies wird in einem späteren Schritt vorgenommen.

Da Sie auch externe E-Mails senden und empfangen möchten, muss der Mail-Server eingerichtet werden. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste in der Serververwaltungskonsole unter Erweiterte Verwaltung auf den Eintrag Erste Organisation (Exchange). Dort steht schon der Name Ihrer Domäne. Wählen Sie im Kontextmenü Internet Mail-Assistent und folgen Sie den Anweisungen.

Nun fehlen noch die POP3-E-Mail-Konten. Wechseln Sie dafür in der Serververwaltungskonsole in dem Baum Erweiterte Verwaltung in den POP3-Connector-Manager. Hinterlegen Sie die Benutzerdaten der E-Mail-Konten, die extern abgerufen werden sollen, und weisen Sie jedes einzelne POP3-Konto seinem Exchange-Benutzer zu. Bestimmen Sie außerdem den Zeitplan, wann die E-Mails abgeholt werden sollen.

Serverüberwachung

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Im Regelfall beobachtet beim Einsatz des SBS kein Administrator den ganzen Tag den Status des Servers. Richten Sie deshalb noch eine Systemüberwachung ein, um täglich eine Status-E-Mail des Servers zu erhalten.

Klicken Sie in der Aufgabenliste auf Überwachung konfigurieren. Daraufhin öffnet sich ein Assistent. Die Nachrichten bei schwerwiegenden Laufzeitfehlern sollten an ein Konto gehen, dessen Eingang Sie auch als SMS weitergeleitet bekommen. So können Sie bei Alarmen schnell reagieren.

Datensicherung

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Als Letztes richten Sie die Datensicherung ein. Dazu wählen Sie in der Aufgabenliste Sicherung konfiguriere
n. Der Assistent fragt nach dem Speicherort. Ist im System kein Bandlaufwerk eingebaut, so ist als Backup-Medium ein externes Festplattenlaufwerk zum Beispiel eine Wechselplatte oder eine USB-Festplatte zu empfehlen. Geben Sie den Pfad an und definieren im folgenden Fenster den Sicherungszeitplan.

Einbinden der Client-Computer

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Ist der Server eingerichtet, muss der Client-Computer an das System angebunden werden. Dies erfolgt bei Windows 2000 und Windows XP ähnlich, wobei mindestens die Professional-Version Einsatz finden muss.

Am Beispiel von Windows XP Pro zeigen wir, wie ein Client-Computer in das System einzubinden ist. Führen Sie einen Doppelklick auf das System-Icon in der Systemsteuerung aus. Wechseln Sie in die Karte Computername und klicken auf Netzwerkerkennung. Bestätigen Sie alle Dialoge, bis Sie zur Netzwerkanmeldung kommen. Tragen Sie nun den Benutzernamen eines auf dem Server eingerichteten Benutzers ein. Bei Domäne geben Sie den Server-Domänennamen ein. Im folgenden Fenster tragen Sie im Feld Computerdomäne erneut den Domänennamen ein den Computernamen lassen Sie unverändert. Nun werden Sie aufgefordert, die Zugangsdaten des Administrators anzugeben als berechtigter User, um auf dem Server notwendige Angaben vorzunehmen.

Nach der Anmeldung am Server will der Assistent das entsprechende Benutzerkonto auch auf Ihrem PC anlegen. Bestätigen Sie die Angaben im Dialog und bestimmen die Zugriffsstufe des Benutzerkontos im nächsten Fenster. Soll der Benutzer auf dem PC alles dürfen, so geben Sie ihm Administrator-Rechte. Diese sind unabhängig von den Berechtigungen am Server. Nach dem Neustart melden Sie sich mit Ihrem Benutzernamen an der neuen Domäne an.

Outlook 2003

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Um die Kommunikationseinrichtung Exchange zu nutzen, muss auf dem Client-Computer das Frontend Outlook 2003 installiert sein. Die entsprechende CD finden Sie im Lieferumfang des SBS.

Nach der Installation wechseln Sie mit dem Windows-Explorer am Client in das freigegebene Server-Verzeichnis clients\Setup. Von dort starten Sie die Datei sbsdefault. Das Outlook-Setup startet. Bei der Einrichtung der E-Mail-Konten wählen Sie als Servertyp Microsoft Exchange Server aus. Geben Sie im folgenden Dialog die IP-Adresse oder den Namen Ihres Servers an. Tragen Sie den Benutzernamen ein und prüfen Sie die Schreibweise mit Klick auf Namen prüfen. Die IP und der eingegebene Namen werden geprüft und vollständig dargestellt. Das Setup stellt die Einrichtung fertig und startet Outlook.

Verzeichnisfreigabe

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Als letzte Funktion gilt es, den Dateiserver einzurichten. Wählen Sie in der Serververwaltungskonsole unter Standardverwaltung den Eintrag Freigaben (Lokal). In der rechten Fensterhälfte rufen Sie Einen freigegebenen Ordner hinzufügen auf. Tragen Sie nun den freizugebenden Verzeichnispfad der lokalen Festplatte ein. Relevant ist nun, die Berechtigung der Benutzer zu setzen, die das Verzeichnis nutzen dürfen. Es empfiehlt sich die Benutzerdefinierte Freigabe.

Darüber hinaus ist es sinnvoll, im Verzeichnis Netlogon ein Boot-Skript für den Client zu schreiben, welches die freigegebenen Verzeichnisse am Client-Rechner auf einen Laufwerksbuchstaben mappt. Auf diese Weise sind die Verzeichnisse als Laufwerk im Dateiexplorer zu sehen.

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