IT-Projekte: Länger und teuerer als geplant

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Bei ihren IT-Projekten haben die Unternehmen im vergangenen Jahr seltener die Kosten und Zeitvorgaben eingehalten als im Jahr zuvor. Lediglich ein Prozent der Projekte liegen insgesamt (2004 Umfrage = 6 Prozent) und 15 Prozent der geschäftskritischen IT Projekte (2004 Umfrage = 36 Prozent) in der Zeit. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor, die die Analysten von Capgemini heute in Berlin präsentiert haben.

Ähnlich – wenn auch etwas besser – sieht es bei den Budgets aus. Bei den allermeisten der befragten Unternehmen werden Zeit und Budget bei bis zu 30 Prozent aller Projekte überschritten. Fast ein Viertel der Unternehmen berichtet sogar, dass zwischen 30 und 60 Prozent aller Projekte nicht im gesetzten Zeitrahmen durchgeführt werden. “Die Unternehmen müssen sich fragen lassen, ob hier nicht strukturelle Probleme vorliegen. Zufall kann diese Häufung von Zeit- und Budgetüberschreitung jedenfalls nicht sein”, so Martin Bettels, Director Alliances bei Capgemini Zentraleuropa.

Viele IT-Chefs erwarten in diesem Jahr etwas mehr Budget für ihre Aufgaben zur Verfügung zu haben. Rund 38 Prozent rechnen mit steigenden Ausgaben, ein Drittel muss mit dem gleichen Geld wie 2004 auskommen und rund 18 Prozent wurde das Budget gekürzt. “Die erwarteten Steigerungen sind aber weniger euphorisch als in den letzten Jahren und damit vielleicht etwas realistischer”, sagt Bettels. Zu den Gewinnern im abteilungsinternen Verteilungskampf um die Geldtöpfe gehört der Sicherheitsbereich. Mehr als die Hälfte aller IT-Verantwortlichen möchte in den kommenden Jahren für Security mehr Budget zur Verfügung stellen. “Damit tragen die CIOs den gestiegenen Sicherheitsanforderungen durch komplexere und vernetztere Systeme Rechnung”, erläutert Bettels.

Nur drei Prozent plant bei der IT-Sicherheit Einschnitte. Auch für Mobility-Lösungen oder Portale steht relativ mehr Geld zur Verfügung, wobei gleichzeitig viele Befragte keine Prognose abgegeben haben. Verlierer bei den Budgets ist die IT-Infrastruktur. Mehr als ein Drittel möchte hier die Gelder in den nächsten Jahren zusammenstreichen. “Resources-on-demand ermöglicht, IT Ressourcen nur bei Bedarf einzukaufen”, so Bettels. “Das macht die IT flexibler und spart Kosten, vor allem für die Infrastruktur. Auch liefen früher Ausgaben für die Sicherheit häufig unter Infrastrukturmaßnahmen, heute werden diese Kosten separat ausgewiesen.”

Serviceorientierte Architekturen im Kommen

Jedes fünfte Unternehmen setzt bereits eine serviceorientierte Architektur (SOA), wie sie beispielsweise SAP Netweaver, IBM Websphere oder Microsoft .Net darstellen, ein oder plant ihre Nutzung. Darunter sind vor allem große Organisationen mit einem Umsatz von mehr als fünf Milliarden Euro. “Da diese Konzerne meist mit sehr heterogenen Systemen arbeiten, ist der Druck zur Integration innerhalb der eigenen Landschaft und mit Partnern sehr groß. Sie läuten bereits den Paradigmenwechsel von der Client-Server-Welt zur SOA ein”, so Bettels. 14 Prozent der Befragten werden innerhalb der nächsten zwei Jahre eine SOA aufsetzen, für 30 Prozent ist SOA derzeit allerdings kein Thema. Hat sich eine Organisation vorgenommen, mit einer serviceorientierten Architektur zu arbeiten, sind die Pläne häufig weit gediehen: In dieser Gruppe befinden sich 46 Prozent der IT- Leiter in der Realisierungsphase, bereits fast jeder fünfte ist mit dem Rollout beschäftigt. Die am häufigsten genutzten Produkte sind Java-Derivate, Microsoft.Net, SAP Netweaver und IBM Websphere, wobei die drei großen Anbieter in der Gunst der Anwender fast gleich aufliegen. (dd)

(de.internet.com – testticker.de)

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