Mobile Computing
Noch schneller als UMTS – O2 prüft neue Technik für 3G-Telefonie
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Der Dienstleister O2 will einen neuen Hochgeschwindigkeitsdienst im Bereich der 3G-Technologie auf der Isle of Man testen. Das Unternehmen hat angekündigt, noch in diesem Sommer ein schnelleres 3G-Netzwerk auf der Isle of Man zu testen. Das läuft unter dem Patronat von
Manx Telecom ab, einer Tochtergesellschaft von
O2 Großbritannien. Das neue Netzwerk soll mit der
HSDPA-Technologie (High-Speed Downlink Packet Access) ausgestattet werden.
O2 vertritt die Meinung, dass dieses System mit Geschwindigkeiten arbeiten kann, die denen eines stationären Breitbandnetzes gleichkommen. Damit ergibt sich für die Nutzer der mobile Zugang auf Hochgeschwindigkeitsbasis zu den gleichen Anwendungen, die die Leute normalerweise im Büro nutzen.
“Ursprünglich sollte die Übertragungsrate bei 3,6Mbit/s liegen, aber wir wollen uns nicht ausschließlich auf die Geschwindigkeit konzentrieren”, sagte Mike Short, Vizepräsident für Forschung und Entwicklung bei 02 .
“Wir müssen nur noch Feedback der Testkunden sammeln, denn wir wissen, dass es für diese Art Dienst bereits einen Bedarf gibt”, fügte er hinzu.
Vincent Poulbre vom Branchen-Analysten Ovum kommentiert: “HSDPA ist vorzugsweise für die Breitbandnutzung unterwegs gedacht, das heißt, es ist gut für Leute, die viel auf Achse sind. Die Technologie sollte anfangs nur rund 2Mbit/s bereitstellen, aber ich glaube, wir folgen einem ähnlichen Fahrplan wie UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) – und somit wird es wohl erst 2007 zu einer Markteinführung von 3G-Services unter Verwendung von HSDPA kommen.
Datenübertragung mit Spitzenraten bis zu 14,4 MBit/s – na und?
Theoretisch bietet HSDPA Spitzenraten in der Übertragungsleistung von 14,4Mbit/s im Downlink und bis zu 5,8Mbit/s im Uplink. “HSDPA nutzt die Bandbreiten wesentlich besser aus als herkömmliche 3G-Dienste, damit kann man viel mehr Nutzer in eine Funkzelle bringen und sie erhalten eine viel höhere Datanrate”, erklärt Victoria Braughton , Produktmanagerin für Entwicklungswerkzeuge beim Anbieter von Kommunikationssoftware Anite.
Nach Shorts Meinung betrachten die Hersteller die Jahre 2006 und 2007 als Zeitpunkte für eine mögliche Markteinführung. Die Dienstleistungen könnten auf Geräte mit größerem Display, mehr Speicher und Verarbeitungskapazität ausgerichtet sein, um die Anwendungsmöglichkeiten zu erweitern.
Tolle Technik, viele Hindernisse
Als Reaktion auf Andeutungen, dass es Betreibern an 3G-Kapazität fehlen könnte, sagte Lance Hill, Anite’s Marketingdirektor: “Es sollte mich wundern, wenn es im nächsten Jahr irgendwelche Fragen in Bezug auf die Kapazität geben sollte. Es scheint doch seltsam, einen Dienst aufrüsten zu müssen, den die Mehrheit des Landes noch nicht einmal nutzt”. Ein Einwand, der so für UMTS und seine Nacholger in Deutschland auch gelten könnte.
Doch er merkt an, dass Betreiber wie O2 aus Marketinggründen erkennen lassen müssen, dass sie schon jetzt etwas tun. Das Unternehmen sei sich sehr wohl der anderen alternativen drahtlosen Technologien bewusst, die ihnen beim schnellen Datenfunk in die Parade fahren könnten.