Die Windows-Upgrade-FalleKein Service-Pack für Windows 2000

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Die Windows-Upgrade-Falle

Wie der Softwarekonzern
aktuell bestätigt, wird es für Windows 2000 und ältere Betriebssystemversionen keine Security-Updates mehr geben. Für vollen Schutz durch die regelmäßigen Patches des Herstellers müsse man auf Windows XP migrieren, wie Microsoft-CEO Steve Ballmer schon im Oktober 04 angekündigt hatte.

Nahendes Verfallsdatum

Damit bleiben rund die Hälfte der Microsoft-Kunden erst einmal im Regen stehen, da die von ihnen verwendete Betriebssystemvariante langsam aber sicher jede Unterstützung durch den Hersteller verliert und damit anfällig gegen die bekannten Bedrohungen wird. Brandeilig ist es allerdings noch nicht, da die bestehenden Support-Zeiträume eingehalten werden – nur ein Sicherheitspaket vom Umfang eines
SP 2 für Windows XP
wird es für ältere Systeme nicht geben.

Das sagt Microsoft

Detlef Echert, leitender Sicherheitsberater für Microsoft Europa, drückte das unseren britischen Kollegen von Vnunet.com gegenüber so aus:
“Sie können ein äquivalentes Servive Pack nicht für Windows 2000 erwarten, die Technik hat einfach ihre Grenzen.”
Der Herstellersupport für Windows 2000 in Personal und Server Editionen endet am 30. Juni diesen Jahres. Gegen Aufpreis können Firmen allerdings verlängerten Support erhalten.
“Man müsste die Struktur von Windows XP im Programmcode von Windows 2000 nachbilden, was aber keinen Sinn ergibt. Wir glauben, dass Technik aus der Zeit vor der Blüte des Internet da immer ihre Schwierigkeiten haben wird.”
Der Support für Windows 98 und NT ist offiziell beendet, auch wenn noch einzelne Patches
veröffentlicht werden
.

Widerspruch aus der Branche

Analysten wie Graham Titterington von der
Consulting-Firma Ovum
haben da ihre eigene Meinung: “Diese Entscheidung soll die Leute zum Upgrade auf Windows XP zwingen. Microsoft hat zunehmend Schwierigkeiten damit, die Kunden zu einem Upgrade zu bewegen, da die aktuell verwendete Software bereits genug Features bietet. Ausserdem wurde schon Windows 2000 von Grund auf für maximale Sicherheit optimiert – das haben sie uns zumindest damals erzählt.”

Echert bestätigte Vnunet.com gegenüber auch, dass es definitiv bis zum Erscheinen von Windows Longhorn keine neue Version des Internet Explorer geben werde. Dieser, so der Sicherheitsberater, sei durch das SP 2 für Windows XP derartig aufgewertet worden, dass man eigentlich bereits von einem neuen Browser sprechen könne. Die neuen Features wie Pop-Up-Blocker sind allerdings auch in Toolbars von Dritt-Anbietern wie
Google
oder
Yahoo
und den Konkurrenzprogrammen wie
Firefox
oder
Opera
zu finden.

Ballmer: Einfach Upgraden

Longhorn, ursprünglich für 2004 angekündigt, ist von Microsoft auf 2006 verschoben worden. Branchenkenner wie die Firma
Gartner Dataquest
allerdings sehen keine Chance für eine Verfügbarkeit vor 2007. Diese Verzögerungen wurden von Microsoft-CEO
Steve Ballmer mit dem hohen Sicherheitsbewusstsein des Unternehmens erklärt. So habe man Entwickler vom Longhorn-Team abziehen müssen um das Service Pack 2 beschleunigt fertig stellen zu können. Entsprechende Service Packs für ältere Windowsversionen seien daher unwahrscheinlich und auch nicht im Interessen des Nutzers, da diese ja nur ein Sicherheits-Upgrade und nicht die zahlreichen Zusatz-Features aktueller Software böten. Das eigentliche Sicherheitsproblem für Unternehmen, so erläuterte Ballmer bei dieser Gelegenheit, seien die Tele-Arbeiter und Notebook-Nutzer, die potentielle Gefahren einschleppen können, weil sie die äußere Verteidigungslinie eines Firmennetzwerks unterlaufen.

Davon abgesehen müssen Unternehmen nun früher als geplant über Alternativen zu bisher eingesetzten Betriebssystemen nachdenken und sich entweder mit Windows XP oder mit Linux auseinandersetzen.

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