Netobjects Fusion 8 vs. Namo Webeditor 6
Die Herausforderer

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Nicht W3C-konform

Netobjects Fusion 8 vs. Namo Webeditor 6

Dass Editoren wie Namo und Fusion nicht den besten Ruf bei XHTML-Puristen genießen, ist verständlich. Denn XHTML ist nicht ihre Stärke. Der Code, den beide produzieren, besteht die Validierung nach W3C-Standards ganz klar nicht. Selbst die zum Beispiel von Namo angebotenen Vorlagen entsprechen nicht dem strikten HTML-4.0-Standard, wie ein Check mit dem in den Editor eingebauten Validierungs-Tool beweist. Auch die Prüfung der von Fusion 8 angelegten HTML-Dateien mit dem W3C-Validator bringt das Ergebnis »This Page is not valid HTML 4.0«. Beide Editoren haben bei Code-Puristen also schlechte Karten. Aber dies ist wohl auch nicht die Intention der beiden Hersteller. Sowohl Netobjects Fusion 8 wie auch Namo Webeditor 6 sind daraufhin optimiert, Webseiten und komplette Web-Auftritte komfortabel zu produzieren, ohne fundierte HTML-Kenntnisse beim Anwender vorauszusetzen.

Das Vehikel, mit dessen Hilfe sich dieses Ziel erreichen lässt, sind Assistenten, Vorlagen und Drag-and-Drop-Technik. Kombiniert werden diese Techniken durch ein Site-Management, das bei beiden Editoren für die nahtlose Verbindung der zahlreichen Einzelkomponenten sorgt, aus denen sich eine Site zusammensetzt. Außerdem erfolgt mit Hilfe der Site-Manager die Veröffentlichung der fertigen Site im Web. In beide Editoren ist zu diesem Zweck ein FTP-Client integriert. Allerdings bietet hier Fusion 8 mit Secure FTP und WebDAV zwei nützliche Optionen mehr als der Konkurrent von Namo.

Assistenten und Vorlagen

Netobjects Fusion 8 vs. Namo Webeditor 6

Das Prinzip zum Erstellen eines kompletten Web-Auftritts ist bei beiden Editoren identisch. Der Webdesigner startet den Assistenten und wählt als Erstes eine Vorlage aus. Beide Programme bieten dafür eine reiche Auswahl. Rein optisch macht dabei jedoch Fusion 8 den professionelleren Eindruck. Irgendwie hat man bei den meisten Namo-Vorlagen den Eindruck, ein verspielter Homepage-Bastler wäre hier am Werk gewesen.

Beide Editoren warten mit einer Vielzahl von Funktionen auf. Im Vergleich mit Dreamweaver und Frontpage können die beiden Herausforderer in dieser Hinsicht mithalten. Beide legen bei der Anwendung dieser Funktionen großen Wert auf einfache Bedienung. Design-Aspekte stehen klar im Vordergrund. In der Regel hat der Designer bei seiner Arbeit immer das Aussehen der Seite im Blick, weniger den dahinter stehenden Code. Allerdings lässt sich bei beiden Programmen ein deutlicher Hang zu Microsofts Internet Explorer feststellen. Nicht immer ist gewährleistet, dass das auf der Arbeitsfläche präsentierte Bild einer Seite genau so in allen gängigen Browsern dargestellt wird. Ganz deutlich wird dies beim Einbau von Videoclips in eine Seite mit dem Medien-Assistenten von Namo Webeditor. Auch die Präsentation der im Wysiwyg-Editor pixelgenau angeordneten Ebenen erfolgt im Test bei Internet Explorer und Firefox teilweise unterschiedlich.

Preiswerte Alternativen

Netobjects Fusion 8 vs. Namo Webeditor 6

Das Hauptargument, das die beiden Editoren gegenüber Frontpage und Dreamweaver ins Feld führen, ist der Preis. Zu Frontpage 2003 für rund 230 Euro fällt der Unterschied bei Fusion (195 Euro) und Namo (137 Euro) nicht so groß aus wie zu Dreamweaver MX für 555 Euro. Der Preis kann also nur ein Argument für eine Kaufentscheidung pro oder contra Frontpage/Dreamweaver sein. Klar muss sein, dass für Code-Puristen, die Wert auf Einhaltung von W3C-Standards legen, Namo und Fusion keine wirklichen Alternativen darstellen.

Das Einsatzgebiet liegt vielmehr im Einsteiger-Segment und im KMU-Umfeld, wo einfache Bedienung, effektives Arbeiten und schnelle Ergebnisse im Vordergrund stehen. Dort stellen Namo und Fusion echte Alternativen zu Dreamweaver und Frontpage dar.

Namo Webeditor 6

Netobjects Fusion 8 vs. Namo Webeditor 6

Wie der Konkurrent Netobjects Fusion arbeitet auch Namo Webeditor mit Vorlagen, aus denen sich schnell komplette Web-Auftritte zusammenstellen lassen. Allerdings können die Namo-Vorlagen in Sachen Professionalität mit denen von Fusion nicht ganz mithalten. Die oft kunterbunten und verspielten Designs sind für professionelle Web-Auftritte kaum geeignet.

Funktionen bietet Namo reichlich. In diesem Punkt muss sich der Editor auch vor den Konkurrenten Dreamweaver, Golive oder Frontpage nicht verstecken. Hinzu kommt noch, dass sich diese Funktionsvielfalt dank der zahlreichen Assistenten auch sehr schnell und komfortabel beim Webdesign einsetzen lässt. Beispiel Skript-Assistent: Mit wenigen Mausklicks lassen sich damit Menüs, Laufschriften, Rollover-Effekte, Überblendungen oder Animationen auf eine Seite zaubern, ohne auch nur eine Zeile Code schreiben zu müssen.

Im Gegensatz zu Fusion bietet Namo auch für HTML-Freaks ausreichend Betätigungsmöglichkeiten. Wie Dreamweaver bietet Namo verschiedene Bearbeitungsmodi. Neben der Wysiwyg- gibt es auch eine Code-Ansicht, wahlweise lassen sich auch beide gleichzeitig untereinander anordnen. Zwischen den Ansichten schaltet der Anwender einfach über Karteireiter im unteren Bereich des Arbeitsfensters um. W3C-konform ist der Quellcode zwar nicht, doch dafür lässt er sich bequem bearbeiten.

Für die Site-Verwaltung und das Publishing stellt Namo einen komfortablen Site-Manager zur Verfügung. Da Formatkonvertierungen hier nicht notwendig sind, arbeitet er wesentlich schneller als das Pendant von Fusion 8.

Drei Zusatz-Tools werden in der Suite mitgeliefert: Mit Webcanvas ist es möglich, skalierbare Bilder basierend auf Vektoren zu erstellen. Das Webboard ist eine vollwertige Forensoftware, die den Webserver gleich mitliefert. Auch hier stehen zahlreiche Vorlagen für eine schnelle Einrichtung zur Verfügung. Zu guter Letzt vereint das Zusatzpaket Webutilities ein nützliches Screenshot-Tool, einen Image-Slicer und ein Programm zum Erstellen von GIF-Animationen.

Fazit. Namo bietet zum kleinen Preis einen hervorragenden Funktionsumfang, gepaart mit einfacher Bedienung. Auch die Zusatz-Tools haben es in sich.

Netobjects Fusion 8

Netobjects Fusion 8 vs. Namo Webeditor 6

Zu den Pluspunkten von Netobjects Fusion 8 zählt vor allem der umfangreiche Baukasten voller Vorlagen mit Profi-Designs, aus dem sich mit wenigen Mausklicks umfangreiche Websites zusammenklicken lassen. Die damit produzierten Web-Auftritte sehen professionell und attraktiv aus. Mit Hilfe des Site-Assistenten und -Managers lassen sich so schnell komplette Web-Auftritte aufbauen und im Web publizieren. Während der Produktionsphase arbeitet das Programm mit eigenen Datenformaten, die erst beim Publizieren in HTML-Dokumente konvertiert werden. Das kostet natürlich Zeit und führt gelegentlich zu unfreiwilligen Arbeits-pausen. Der Anwender muss die Site zuerst lokal publizieren und kann sie dann erst ins Web übertragen.

Pluspunkte sammeln kann Fusion mit seinen Komponenten, mit deren Hilfe sich komplexe Anwendungen wie Bildergalerien, Shop-Kataloge und Datenbanken in eine Site mit ein paar Mausklicks einbinden lassen. Für Shop-Betreiber besonders interessant: Es stehen vordefinierte Schnittstellen zu zahlreichen Shop-Lösungen zur Verfügung, darunter auch eine zu den 1&1-Shops.

Aber auch bei den Komponenten gibt es Anlass zu Kritik und Abzüge in der Wertung. Der Grund: Zahlreiche Komponenten sind nur gegen Aufpreis erhältlich. Darunter fallen so interessante Dinge wie Gästebuch, Umfragen und Besucherzähler. Dass er bezahlen muss, erfährt der Designer allerdings erst, wenn er die Komponente per Drag and Drop auf seine Seite gezogen hat.

Dass Fusion mit HTML auf Kriegsfuß steht, merkt der Anwender auch an den arg eingeschränkten Bearbeitungsfunktionen. Auf der Positivseite sind dagegen die integrierten Bildbearbeitungsfunktionen zu verbuchen. Sie reichen für Standardmanipulationen wie Helligkeit, Kontrast, Größe oder Farbsättigung aus. In den meisten Fällen kann man dank dieser Funktionen auf den Aufruf eines externen Bildbearbeitungsprogramms verzichten. Die Bilddateien können in den Formaten GIF, JPG und PNG optimiert gespeichert werden.

Fazit.
Einfache Bedienung und ein professionelles Vorlagenset sind die herausragenden Merkmale des Programms.

Testsieger

Netobjects Fusion 8 vs. Namo Webeditor 6

Der größere Funktionsumfang, die schnellere Verarbeitungsgeschwindigkeit, der günstige Preis und der einfachere Umgang mit HTML machen den Namo Webeditor 6 zum Sieger im Vergleichstest. Die weniger professionellen Designs der Vorlagen, die für den Web-Auftritt eines kleinen Unternehmens einfach zu verspielt sind, sind die Hauptkritikpunkte bei Namo. Mit den Zusatzmodulen Webboard, Web-Canvas und Webutilities können sich auch Profis anfreunden.


Fazit.
Ein Web-Editor, der trotz zahlreicher professioneller Funktionen einfach zu bedienen ist und dem Designer schnell zu vorzeigbaren Ergebnissen verhilft.

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