E-Commerce
Erfolglose Suchaktionen kommen Online-Anbieter teuer zu stehen

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Da kann sich David Neal nur wundern: Warum muten uns so viele Firmen Websites zu, die sich durch eine geradezu labyrinthartige Komplexität auszeichnen?

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Entgegen dem Wunsch meiner Verlagsleitung habe ich beschlossen, einmal nichts für die Manager, Marketing-Leute, Verkäufer oder Technikexperten von IT-Anbietern zu tun. Und weil es mir am Herzen liegt – sei es vernünftig oder nicht – für den kleinen Mann eine Bresche zu schlagen.

Wenn ich heute jemanden interviewe und jemand stellt mir dabei eine Frage wie “was halten Ihre Leser von Software zur Umwandlung von fälschlicherweise getippten Großbuchstaben in Kleinbuchstaben?”, dann sage ich “stopp, hier stelle ich die Fragen.” Wenn er darauf besteht, werfe ich wahrscheinlich meinen Notebook in die Luft und plärre ein bisschen rum, bis er verschwinden….. Das ist allerdings bis jetzt noch nicht vorgekommen.

Was ich sagen will ist: Warum sollte ich etwas für Firmen tun, die mir und einem größeren Publikum von Kunden, Interessenten, Anwendern und oder Surfern in keinster Weise dabei behilflich sind, online an irgendwelche Informationen heranzukommen?


Viele Unternehmen machen es einem wirklich unnötig schwer, sich auf ihren Websites zurechtzufinden.

Erinnern wir uns doch einmal an die Zeit, als Kinder sich vor alten Frauen fürchteten – und nicht umgekehrt. Damals verwendeten Hänsel und Gretel Brotkrumen, um eine Spur durch den Wald zu legen. Auf vielen Websites findet man dagegen nichts Vergleichbares, und wenn, dann ist es ungefähr so hilfreich wie das Ausstreuen von Brotkrumen, um seinen Weg aus einem Wildvögel-Reservat wieder zu finden.

Heutzutage mag sich ein rechtschaffener Angestellter, der online nach Informationen sucht, vielleicht wie Theseus fühlen, der bei der Suche nach dem Minotaurus im Labyrinth ein Garn auslegte und, als er seinen Heimweg antreten wollte, das Garn nicht mehr antraf, sondern stattdessen seine Großmutter, mit einem Strickpullover im Arm.

Natürlich gibt es sie, die Tools, Navigationsleisten und virtuellen Brotkrumen, aber verdammt oft erfüllen sie nicht ihre Funktion: Die gesuchte Information ist nicht vorhanden, schwer zu finden oder der Weg dorthin ist nur hinlänglich “beschildert”. Der Nutzer kann heilfroh sein, dass die Suchmaschinen für das Internet, Intranet oder auch das mysteriöse Extranet immer cleverer werden.


IT-Einkäufer haben heute die Qual der Wahl bei Such-Tools.

Neulich erschienen von Google neue Suchprogramme für Unternehmen, und ISSD brachte seine intelligente OmniQmax-Suchplattform für mittelständische Unternehmen heraus. Auch Produkte von Automony, Factiva und ein paar anderen sind am Markt.

Da ich meinem Vater, meinen Freunden und aller Welt ständig nur Ratschläge gebe, habe ich es eigentlich satt, Kaufempfehlungen auszusprechen. Trotzdem würde ich einigen Firmen raten, die Entwicklung der neuesten Suchsysteme genau zu verfolgen. Wenn zum Beispiel Online-Anbieter feststellen, dass sie mehr leere Einkaufskörbe auf ihrer Site stehen haben als ein Supermarkt am Sonntag, sollten sie sich vielleicht etwas mehr Gedanken machen über die Navigations-Tools in ihrem Online-Laden.

Freilich sind nicht immer die Such-Tools an allem schuld. Auch Zahlungsverfahren, Sicherheitsfragen, Preisangaben und vieles andere tragen zum Unmut bei.

Doch Firmen sollten wach bleiben. Nichts zu tun könnte riskant sein und unterm Strich zu Verlusten führen, wenn schlechte Systeme die Produktivität verringern und die Kunden verjagen.

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