USB-Sticks mit WLAN
USB spart Aufschrauben

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Abwechselnd WLAN

USB-Sticks mit WLAN

Eine Wireless-Netzwerkkarte für jeden Zweck: Dank der weit verbreiteten USB-Ports bringt ein und derselbe WLAN-Stick heute ein Notebook und morgen einen Desktop-PC ins drahtlose Netz. Ideal für kostenbewusste Anwender, die per WLAN abwechselnd mit ihrem Mobil-PC oder dem an den Tisch gefesselten Gerät auf ihren DSL-Anschluss zugreifen wollen.


Karten für Notebooks

Speziell für Notebooks konzipierte Einsteckkarten im PC-Card-Format leisten das ebenso wenig wie fest im PC verschraubte PCI-Karten. Somit, meinen die Anbieter der Adapter, sind die funkenden USB-Sticks in Sachen Flexibilität nicht zu schlagen. Zumal die kleinen Adapter oft auch noch einen 128 MByte großen Flashspeicher mitbringen und so zur mobilen Allzweckwaffe mutieren.

Im Verhältnis zu teuer

So weit die Theorie. Und wie so oft klafft auch bei den sieben getesteten Sticks eine große Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Das selbst erklärte Ziel, vor allem preisbewusste Heimanwender und kleine Büros anzusprechen, verfehlen die Hersteller bereits bei den Preisen: Mit Angeboten zwischen 60 (SMC 2862W-G) und 100 Euro (Pretec i-Disk WLAN, mit 128 MByte Flashspeicher) bewegen sich die Kandidaten allesamt jenseits der Schnäppchengrenze.

USB 1.1. bremst Datentransfer

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Zum Vergleich: 11g-Karten für Notebooks oder PCs gibt es bereits für 40 Euro. Dafür bekommt der Käufer dann zwar nur eine WLAN-Karte ohne praktische Speicherfunktion. Legt er aber noch 30 Euro drauf, wandert zusätzlich noch ein 128-MByte-USB-Stick über den Ladentisch. Und diese Kombination aus Einzelgeräten ist höchstwahrscheinlich leistungsfähiger als die Kombisticks und vor allem weit weniger fehlerbehaftet. Denn wie sich während der Tests zeigt, leiden viele der Adapter unter den gleichen Kinderkrankheiten wie PC- und PCI-Karten vor zwei Jahren: holprige Installationen, schlechte Dokumentationen und instabile WLAN-Verbindungen.

USB 2.0 ist der gängige Standard
Die Sticks mit Speicher setzen noch auf den unzeitgemäßen USB-1.1-Standard. Darunter leiden vor allem die Datentransfers aus und in den Flashspeicher, der mit USB 2.0 deutlich flotter wäre: Während USB-2.0-Sticks Daten mit bis zu 7 MByte pro Sekunde verarbeiten, werden die Testkandidaten durch das langsame USB-1.1-Interface auf 900 KByte pro Sekunde heruntergebremst. Der Gigabyte GN-WLBZ201 bricht beim Schreiben gar auf 470 KByte/s ein und braucht so über vier Minuten, um den Speicher zu füllen.

Windowstool stört

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So hilfreich das auf Deutsch sperrig ?Konfigurationsfreie drahtlose Verbindung? genannte XP-Programm in dieser Situation auch ist, so sehr erweist es sich sonst als Stolperstein für die WLAN-Konfiguration.

Das Tool des Netgear-Adapters weist beim Start auf den drohenden Konflikt mit dem XP-Modul hin und schafft auf Wunsch des Users Abhilfe. Notebooks mit Intels Centrino-Technik und dem zugehörigen Pro-Set-Treiber tun dies übrigens auch. Die Dokumentation des Transcend-Adapters weist den Anwender gar ausdrücklich darauf hin, wie er XP die Kontrolle über den Stick entziehen kann. Absurderweise beraubt der Hersteller den Funkadapter so einer essentiellen Eigenschaft für den sicheren Betrieb eines WLANs, da die WPA-Verschlüsselung dann nicht mehr funktioniert.

WLAN-Tool zurückholen

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In manchen Fällen fehlt das Windows-Konfigurationsutility WZC völlig. Das ist fatal, wenn Sticks wie die von Netgear, Pretec oder Transcend WPA nur mit diesem Tool beherrschen und gerade diese Technik zum Einsatz kommen soll.
Treiber wie der des 3Com-Sticks befördern bei der Installation das Windowstool ins Aus: Der Reiter Drahtlose Netzwerke ist dann nicht mehr zu sehen. Verantwortlich hierfür ist die Installationsroutine des Adapters. 3Com spielt auf PCs mit aktivierter Auto-Play-Funktion ohne Nachfrage beim User Treiber und Kontroll-Utility auf und lässt gleichzeitig WZC verschwinden.

Zuerst deinstallieren
Um es zurückzubekommen, muss erst das Herstellertool deinstalliert werden, ohne allerdings den Treiber des Adapters zu entfernen. Zur Vorbereitung im Windows Explorer unter Extras/Ordneroptionen den Reiter Ansicht wählen und Inhalte von Systemordnern anzeigen sowie Alle Dateien und Ordner aktivieren.
Anschließend Rechtsklick auf das Icon einer beliebigen Netzwerk-Karte unter Systemsteuerung/Netzwerkverbindungen mit anschließendem Klick auf Eigenschaften. Dann auf Installieren und im folgenden Fenster auf Dienst klicken. Durch Anwählen von Datenträger rechts unten zum Ordner Inf im Windowsverzeichnis wechseln. Der Ordner ist nur sichtbar, wenn vorher im Explorer die versteckten Ordner aktiviert wurden.
Im Ordner Inf die Datei netwzc.inf doppelklicken und den Dialog mit OK verlassen. Dann die Konfigurationsfreie drahtlose Verbindung wählen, das Fenster schließen und den Rechner neu starten. Danach sollte unter Eigenschaften des WLAN-Adapters der Reiter Drahtlose Netzwerke erscheinen.

Weitere Informationen

www.mobileaccess.de

Frei zugängliche Datenbank mit hauptsächlich deutschen WLAN-Hotspots


http://support.microsoft.com/default.aspx?scid=kb;de;815485

Informationen über das WPA-Upgrade von Microsoft für Windows XP; inklusive Download


www.wirelesssecurity.com

Kostenloser WLAN-Client, der auch Windows 2000 WPA-fähig macht

Testübersicht

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Adapter mit Gelenk

Mit einer Reichweite von 30 Metern setzt sich der Pretec an die Spitze. Überragend ist dies aber nicht, da WLAN-Sets wie das Trust Speedshare Turbo Pro dank besserer Antennen Distanzen von bis zu 44 Metern innerhalb von Gebäuden überbrücken.
Negativ auf die Reichweite wirkt sich bei den Modellen von Netgear, Pretec, SMC und Transcend aus, dass sie starr im USB-Port stecken. Anders als 3Com, Ashton Digital und Gigabyte verzichten die übrigen Hersteller auf ein flexibles Gelenk, das es erlaubt, den Stick zu drehen und zu kippen. Ein solches Gelenk ist besonders beim Einsatz am Desktop-PC Gold wert, da die Ausrichtung der Antenne im Adapter so optimal zum Access-Point hin möglich ist andernfalls muss im schlimmsten Fall gar der ganze Rechner zur Seite gekippt werden. Ein USB-Verlängerungskabel hilft nur selten weiter, weil eine ordentliche Arretierung des Sticks mit der flexiblen Strippe nicht möglich ist.
Bei Adaptern ohne flexibles Gelenk können bestenfalls noch Notebook-Besitzer ein wenig mit der Ausrichtung experimentieren, indem sie das Gerät aus verschiedenen Positionen zum Access-Point zeigen lassen. Wer dies mit einem Desktop-PC versucht, wird schnell schweißgebadet aufgeben zumal das Drehen von PCs um ihre eigene Achse nur schlecht möglich ist.

USB-Sticks-Test im
Detail

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