Bootbare Linux-DVD
Dieses Linux macht richtig Spaß
Windows-Konkurrenz
Bootbare Linux-DVD
Von CD oder DVD bootende Linux-Systeme sind mittlerweile eine echte Konkurrenz zum installierten Windows. Schwächen und Inkompatibilitäten schwinden: Das neue Knoppix kann NTFS-Partitionen nicht nur lesen, sondern auch beschreiben. Und: Obwohl es nicht ein Byte Festplattenkapazität belegt, ist es möglich, bestimmte Programme nachzuinstallieren. Dazu gehört etwa der aus der Windows-Welt bekannte Virenscanner F-Prot.
Linux als Retter
Kombiniert machen diese beiden Funktionen Knoppix 3.5. zum rettenden Helferlein. Immerhin ist das Scannen nach Viren so auch problemlos bei NTFS-Partitionen möglich; außerdem können erfahrene User beschädigte Windows-Dateien austauschen oder ein Backup auf CD oder DVD brennen.
Open Office, Gimp sowie Audio- und Videoplayer sind mittlerweile selbstverständlich, allerdings benötigt die kostenlose Bürosuite einige Zeit zum Laden. Läuft das Programm, ist ruckelfreies Arbeiten problemlos möglich. Dank des Common Unix Print Systems, CUPS, ist Drucken auf angeschlossenen oder sogar im Windows-Netzwerk freigegebenen Druckern kein Problem.
Captive emuliert Win32
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Wer über einen Router verfügt, kann direkt mit dem Browser seiner Wahl lossurfen. ISDN- oder Modembenutzer finden das jeweils entsprechende Einwahlprogramm im Startmenü. Treiberprobleme sollte es nicht geben. Stolze Notebookbesitzer können sogar per Handy und Bluetooth online gehen. Genial ist die Technik, die hinter Captive steckt, dem Programm, das NTFS-Zugriffe ermöglicht. Das Programm lädt von der Microsoft-Website die Treiberdateien herunter, die Windows selbst einsetzt, und emuliert die für die DLLs nötige Win32-Umgebung. Ist kein Internet-Zugang verfügbar, durchsucht das Programm die Festplatten nach einer Windows-Partition mit den nötigen Dateien. Allerdings ist eine gültige Windows-Lizenz die Voraussetzung, um diesen Workaround nutzen zu dürfen. Wer aber auf NTFS zugreifen muss, hat ein aktuelles Windows zumindest im Einsatz.
Stolperfallen umgehen
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Bootreihenfolge im Bios ändern
Damit der Rechner beim Start die Linuxe-CD bootet, muss im Bios eingestellt sein, dass das CD-Laufwerk vor der Festplatte auf ein Boot-Image geprüft werden soll. Ins Bios kommen Sie durch Drücken von [Entf], [F2] oder [Strg Esc] direkt nach einem Neustart. Sie sollten allerdings nur Einstellungen ändern, wenn Sie wissen, was sie tun.
Heft-DVD einlegen und starten
Nun ist der Rechner in der Lage, von optischen Laufwerken zu starten. Verfügt ein PC über DVD- und CD-Laufwerk oder Brenner, hilft ausprobieren, von welchem er bootet.
Sollte es wieder Erwarten zu Problemen beim Bootvorgang kommen, helfen unter Umständen verschiedene Parameter, die der Anwender dem System vor dem eigentlichen Startvorgang mitteilen kann. Direkt nach den ersten Zugriffen auf die DVD erscheint ein Menü, das durch Druck auf die Entertaste verschwindet und die Standardkonfiguration von Knoppix lädt.
Treiberprobleme
Schaltet sich etwa der Bildschirm gegen Ende des Bootvorgangs ab, gibt es vermutlich Treiberprobleme mit der Grafikkarte. Eine Möglichkeit ist es, den verwendeten Grafikchip anzugeben. Wer über ein Nvidia-Board verfügt, gibt knoppix xmodule=nv an, bei ATI-Karten ist der Parameter ati statt nv. Intel-Karten funktionieren mit i810 und Karten von Matrox mit mga. Ansonsten hilft der simple Vesa-Modus, der mit dem Parameter knoppix xmodule=vesa anstelle von direktem Bestätigen mit der Returntaste lädt.
Fehlersuche
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Sollte es dann immer noch zu Grafikproblemen kommen, ist der Framebuffer-Modus eine Lösung. Er startet mit knoppix xmodule=fbdev. Das System ist dann allerdings ziemlich langsam, da die CPU die gesamte Grafik berechnet.
Bildwiederholfrequenz
Hin und wieder stimmen auch Auflösung und Wiederholfrequenz nicht. Wenn der Monitor flimmert, sich abschaltet oder ein TFT nur ein verzerrtes Bild präsentiert, kann der Anwender die gewünschten Einstellungen per Parameter angeben:
knoppix screen=1024×768 xvrefresh=60 etwa setzt die für 15-Zoll-TFTs richtige Auflösung von 1024 x 768 Pixeln bei einer Wiederholfrequenz von 60 Hz.
Für den Fall, dass es Probleme mit einzelnen Anwendungen gibt, startet der Task-Manager mit [Strg Esc]. Wie unter Windows kann man mit ihm hängende Prozesse beenden.
Sichern der Einstellungen
Sind alle Einstellungen richtig gesetzt, kann der Anwender seine Konfiguration auf Diskette oder USB-Stick sichern. Das dafür nötige Programm findet sich im Knoppix-Menü in der Taskleiste.
Home-Verzeichnis
Wer regelmäßig mit Knoppix auf einem Rechner arbeiten möchte, sollte sich ein Home-Verzeichnis auf der Festplatte einrichten. Dann ist es kein Problem mehr, Software nachzuinstallieren, die der CD-Installer nicht anbietet. Außerdem sind eigene Dateien dann dauerhaft verfügbar. Auch hier hilft der entsprechende Eintrag im Knoppix-Menü.