Musik übers Netzwerk
PDA als Radio
PDAs mit Stereoausgang
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Die MP3-Sammlung auf der Festplatte ist meist mehrere GByte groß. Aber wer will sich schon zum Musikhören vor den PC setzen? Portable M3-Player sind dafür zu klein, und mickrige 256 MByte kosten schon 60 Euro. Spezielle WLAN-Lösungen sind letztlich eine zusätzliche Anschaffung, die sonst nichts kann. Die Lösung: Wo ein PDA mit WLAN und ein Funknetz vorhanden sind, kann der tragbare Rechner so konfiguriert werden, dass er endlos viele MP3-Dateien spielen kann und das ohne nerviges Hin- und Herkopieren.
Fast alle PDAs haben nämlich einen Stereoausgang, auf dem ein 16-Bit-Audiosignal ausgegeben wird. Ist das Gerät also soundfähig, dann ist es möglich, sich durch die ganze Wohnung zu bewegen und ungebunden Musik zu hören, ganz als ob eine teure portable Hifi-Anlage in Betrieb wäre.
Wireless-Breitbandrouter
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Die Grundvoraussetzung ist ein Pocket-PC mit Wireless LAN und ein Funknetzwerk. Für den Test wurde ein HP iPAQ H5550 mit integriertem WLAN verwendet, es sollte aber mit jedem Pocket-PC mit einer eingebauten WLAN-Karte funktionieren. Das Netzwerk basiert auf einem Wireless-Breitbandrouter, einem Netgear WGR614, der auch kabelgebundene Verbindungen ermöglicht. Alternative Netzwerkkomponenten sind ebenso denkbar, die den Kontakt erfolgreich herstellen: Der PC wird mittels eines Netzwerkkabels mit dem Router verbunden. Der Router wiederum kommuniziert mit dem PDA kabellos.
Zuletzt wird noch die Kodiersoftware benötigt, die auf dem PC ausgeführt wird. Den Windows Media Encoder 9 gibt es kostenlos unter
www.microsoft.com.
Playlisten funken und abspielen
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Neues Projekt im Media Encoder starten
Zuerst einen beliebigen MP3-Player und eine Wiedergabe starten. Bei laufendem Player den Media Encoder ausführen. Automatisch öffnet sich ein Fenster mit einem Assistenten falss dies nicht geschieht, einfach über das Menü New Session auswählen. Aus den fünf angebotenen Optionen Broadcast life event starten. Mit einem Doppelklick wird der Prozess-Assistent in Gang gesetzt.
Soundkarte konfigurieren
Das Fenster zeigt die Optionen für die Soundgeräte. Im Audio-Pull-down-Menü muss die eingebaute Soundkarte in der Liste verfügbar sein. Dieses Gerät auswählen. Das kann etwas kompliziert sein, da in vielen PCs mehrere Elemente in der Auswahl aufgelistet sind. Die richtige Wahl ist der Ausgang, an dem die Boxen angeschlossen sind. Ist unklar, welcher Ausgang das ist, hilft eine Überprüfung über die Windows-Lautstärkeregelung: Unter den Mixgeräten ist die richtige Soundkarte aufgeführt. Dieselbe Bezeichnung nun im Media Encoder unter den angebotenen Optionen wählen. Dann das Konfigurationsmenü aufrufen. Beim Audio-Input-Mixer im Pull-down-Menü die Option Waveausg.-Mix oder Ähnliches aktivieren. Die exakte Bezeichnung variiert von Soundkarte zu Soundkarte. Auch den Auswahlkasten Aktivieren anwählen. Das nächste Fenster fragt nach der Übertragungsmethode. Da im lokalen Netzwerk gearbeitet wird, ist die zweite Option Pull from the Encoder richtig.
Kommunikationsport wählen
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Dieses Fenster ist verwirrend, doch es legt eigentlich nur den Port fest, über den der PDA für die Übertragungen mit dem PC kommunizieren soll. Dieser Port muss immer geöffnet bleiben, damit ihn der Pocket-PC auch erreicht. Bei PCs ohne Firewall ist keine Änderung der Voreinstellungen notwendig. Ist eine Firewall aktiviert, muss der angezeigte Port freigeschaltet werden. Bei den beiden angezeigten Adressen handelt es sich um dieselbe, die auf zwei unterschiedliche Arten angezeigt wird. Diese Adressen aufschreiben, denn sie werden später für die Konfiguration des PDAs gebraucht. Die erste URL zeigt die Encoder-Session auf dem PC, diese Anzeige ist IP-basierend. Bei der zweiten Anzeige basiert die Adresse auf dem PC-Namen. Jede davon erlaubt eine Anbindung des PDAs an den PC für die Audio-Übertragung.
Bitrate auswählen
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Jetzt wird die Bitrate (Qualitätsstufe) für die Audio-Übertragung festgelegt. Hier mit Bedacht eine eher geringe wählen. Dadurch wird verhindert, dass der PDA Probleme mit der Verbindung bei zu hohen Transferraten hat. Die Wahl von FM quality audio ist für den Anfang ausreichend, danach kann immer noch mit höheren Übertragungsraten experimentiert werden. Das nächste Fenster fragt, ob die übertragenen Daten in einem Archiv gesichert werden sollen. In diesem Fall ist dies nicht sinnvoll diesen Schritt ohne Änderungen überspringen. Jetzt wird nach dem Inhalt gefragt. Dieser Name wird später auf dem PDA angezeigt. Die Eintragungen hier sind beliebig. Das letzte Fenster zeigt eine Zusammenfassung der gemachten Einstellungen an. Hier die Auswahl Begin broadcasting when I click Finsh treffen und auf Fertigstellen klicken.
Lautstärke festlegen
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Ein Warnfenster weist darauf hin, dass die Übertragungen nur in eine Richtung gehen. Diesen Hinweis mit einem Klick auf OK verschwinden lassen. Die zwei Balken auf der linken Seite zeigen das Volumen der Streaming-Übertragung. Die Ausschläge dieser Balken sollten sich immer im grünen Bereich bewegen und bei maximalen Ausschlägen in den gelben Bereich gehen, aber niemals in den roten! Denn wenn die Übertragung zu laut ist, kommt es zu Übersteuerungen beim Empfang. Der Mixer-Button reguliert mit den Reglern Master und Wav so, dass sich die Balken im gewünschten Bereich bewegen.
Wiedergabe am PDA starten
Jetzt kommt der aufregende Teil. Am Pocket-PC wird der Media Player gestartet. Jetzt die Option open URL auswählen und die vorher im Media Encoder notierte Adresse eintragen. Ab diesem Moment beginnt die Musik, die auf dem PC abgespielt wird, auch auf dem PDA zu laufen. Und weil sie kabellos übertragen wird, ist der Walkman-Effekt perfekt. Natürlich ist dies auch von jedem anderen Windows-PC aus möglich, der im Netz eingebunden ist. Nur die Änderung der URL ist nötig.