Mediaplayer im Wohnzimmer
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Grafik mit TV-out

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Möchte man seinen Freunden mal eben einen Videoclip oder einen Ausschnitt aus einem neuen Film zeigen, nimmt das oft ein peinliches Ende. Wie üblich klappt das Abspielen auf keinem Player. Man müsste erst neu kodieren und brennen, doch dabei vergeht trotz schneller Prozessoren und Brenner erst einmal viel Zeit.
Zwar sind DVD-Brenner und Rohlinge bezahlbar geworden, und Videos, die auf der Festplatte des PCs liegen, lassen sich brennen und dank DivX-Player sogar am Fernseher betrachten. Doch trotz allem Komfort, den man dadurch genießt, ist der Umgang damit nicht immer einfach.

Fast jede aktuelle Grafikkarte und jedes Notebook verfügt heutzutage über einen TV-Ausgang. Es liegt also durchaus nahe, ihn dazu zu nutzen, Filme am Fernseher zu betrachten. Aus verschiedenen Gründen ist es jedoch nicht jedermanns Sache, im Wohnzimmer einen PC neben den Fernseher zu stellen. Sei es, dass die bessere Hälfte ihr Veto einlegt, weil das Ding zu hässlich ist, sei es, dass die diversen Lüfter einen hohen Lärmpegel verursachen. Oft ist es auch einfach die pure Größe des Rechners, die einen davon abhält, den PC neben dem Fernsehgerät zu platzieren. Wie gelangen aber dann die Daten zum Fernseher im Wohnzimmer?

Kurze Standardkabel

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Hier gibt es mehrere Alternativen. Am einfachsten geht es natürlich per Videokabel. Selbst wenn der PC im Nebenraum steht, sind aber die Standardkabel mit Längen zwischen 1,5 und zwei Metern nicht lang genug. Auch ein fünf Meter langes Kabel kann schnell zu kurz sein, falls nicht gerade eine fliegende Verkabelung quer durch Raum und Tür gewählt wird.
Im Fachhandel gibt es die Kabel in Längen bis zu 15 Metern und teilweise sogar noch länger. Bei solchen Dimensionen ist es allerdings von großer Wichtigkeit, auf die Qualität zu achten. Denn die Übertragung des Bildes erfolgt durch hochfrequente Signale, die durch allerlei Einflüsse gestört werden können. Kabel und Stecker mit guter Abschirmung sowie einer geringen Verlustleistung sind Voraussetzung für den Erfolg. Bei Billigware aus ganz einfachem Material kommt durch Bildstörungen wie etwa Streifen sowie verfälschte oder schwache Farben und Kontraste keine rechte Freude auf. Und auch Audiosignale sollen ja sauber am Verstärker ankommen. Dabei kann es selbst bei geringeren Entfernungen oder bei kleinen Zwischenstreckern wegen einfachen Materials oder schlechter Verarbeitung zu Problemen kommen.

Funkverbindung

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Für die unterschiedlichen Verbindungsarten wie Scart, S-Video oder Cinch gibt es Kabel, die über die benötigten Stecker und Buchsen verfügen, oder aber Adapter, die von einer Steckernorm auf die andere umsetzen. Wer sich in der Steckernorm nicht festlegen will, der greift zu einem Universalset. Ein solcher Musterkoffer enthält einen zehn oder 15 Meter langes S-Video-Kabel, ein ebenso langes mehrpoliges Cinch-Kabel und einen Scart-Adapter, um eine Verbindung zu den gängigsten Anschlüssen herzustellen.
Das Übertragen von digitalen Signale ist mit dem richtigen Kabel ebenfalls kein Problem. Der Zubehörspezialist Hama hat dafür beispielsweise ein 15 Meter langes optisches Audio-Verbindungskabel mit Toslink-Steckern im Angebot. Mit einer solchen Verbindung lässt sich der Dolby-Sourround-Sound über den SPDIF-Ausgang der Soundkarte an einen etwas entfernteren Verstärker ausgeben.

Guten Draht gibt es ab 40 Euro
Die hohe Qualität spiegelt sich in teilweise hohen Preisen. So kostet bei Amazon zum Beispiel ein zehn Meter langes S-Video Kabel der Home-Theater-Serie von Hama knapp 40 Euro. Dafür erhält man aber ein Kabel, das aus ausgewählten Materialien hergestellt und mit Metallsteckern und vergoldeten Kontakten versehen ist. Das 15 Meter lange optische Kabel schlägt gar mit 55 Euro zu Buche, bietet dafür aber Knickschutz und perfekte Signalübertragung zum Verstärker. Ein Scart-Adapter kann in besserer Ausführung mit vergoldeten Kontakten auch mal eben 15 Euro kosten ohne Kabel, wohlgemerkt.

Kabel-Alternativen

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Statt Kabel gibt es zwei Alternativen: Übertragung per Funk oder Mediabox beziehungsweise Media-Center-PC.

Funkübertragung
Für die Video- und Tonübertragung per Funk gibt es im Handel diverse Angebote. Ein Sender überträgt dabei die Video- und Tonsignale des PCs an einen am Fernseher angeschlossenen Empfänger. Komfortmodelle dieser Kombination sind empfängerseitig zusätzlich mit einem Infrarotempfänger für Fernbedienungssignale ausgestattet. Diese werden per Funk an den Videosender übertragen, der sie über einen Infrarotgeber ausgibt. Eine PC-Fernbedienung kann somit auch vom Wohnzimmer aus genutzt werden. Die Qualität der Video- und Tonübertragung ist dabei stark von der Umgebung abhängig. So kann es zu Empfangsstörungen kommen, wenn in der Nähe ein Babyfon verwendet wird oder eine Mikrowelle in Betrieb ist. Die Funklösung hat aber den Vorteil, dass alles, was am PC abgespielt werden kann, auch am TV zu sehen ist.

Mediaboxen
Mediaboxen hingegen sind netzwerkfähige Hardware-Lösungen, die Video- Bild- und Ton von einer auf dem PC laufenden Anwendung an Fernseher und Stereoanlage ausgeben. Welche Formate dabei genutzt werden können, hängt vom jeweiligen Hardware-Encoder der Box ab. Zur Übertragung ist eine Netzwerkverkabelung oder der Aufbau eines WLANs nötig. Die Installation ist in wenigen Minuten erledigt, und die Kosten bleiben auch im Rahmen.
Alternativ lässt sich mit geeigneter Hardware und kostenloser Software ein Media-Center-PC bauen, der im Wohnzimmer eine gute Figur macht und auch als Videorekorder arbeitet.

Netgear WGE101

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Um Geräte im Wohnzimmer ans Internet oder Heimnetzwerk anzuschließen, gibt es zwei Methoden: Entweder ein Netzwerkkabel ziehen oder ein WLAN aufbauen. Der Aufwand einer festen Verkabelung ist nicht jedermanns Sache. Gegen eine fliegende Verkabelung sprechen unschöne Optik und Stolpergefahr. Die ideale Lösung ist der Aufbau eines WLANs. Dazu werden im Handel diverse Startersets angeboten, bestehend aus Accesspoint oder Router sowie Netzwerkkarte (PCI, USB oder PC-Card). Ein neben dem Fernseher stehender PC ist damit schnell am Netz. Sollen dagegen Spielekonsolen, die hier vorgestellten Mediaboxen oder die bald verfügbaren DVD-Player mit Netzwerk-Interface im WLAN funken, ist eine so genannte WLAN Ethernet Bridge notwendig. Für ruckelfreies MPEG 2 in DVD-Qualität muss das WLAN dem 802.11g-Standard mit 54 MBit/s entsprechen, 802.11b ist mit maximal 11 MBit/s zu langsam.
Die Optik der Netgear WGE101 Ethernet Bridge passt zu den vorgestellten Mediaboxen. Mit 54 MBit/s ist sie schnell genug, um die Geräte auch mit hochauflösendem Material zu versorgen. Die Einrichtung mittels Webbrowser ist schnell geschehen. Dank WEP-Verschlüsselung sieht und hört der Nachbar nicht mit.

Media-Center im Eigenbau

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Die Basis bildet ein XPC-SN41G2-Barebone von Shuttle. Es sieht schick aus, braucht wenig Platz und verfügt über alle wichtigen Schnittstellen und Funktionen. Die Onboard-Grafik erfordert keine Grafikkarte und besitzt einen TV-Ausgang, die integrierte Sechskanal-Audiokarte hat einen SPDIF-Ausgang. Zusätzlich benötigen wir noch Prozessor, RAM, Festplatte, DVD-Laufwerk, TV-Karte und Fernbedienung.
Da der MCP zwar ab und zu als Spielekonsole dienen, aber trotzdem noch bezahlbar bleiben soll, kommt ein 1,6-GHz-Duron-Prozessor zum Einsatz. 512 MByte DDR-333 RAM und 80 GByte Systemplatte von Samsung mit 2 MByte Cache bieten viel Platz. Eine 200-MByte-Platte mit 8 MByte Cache von Western Digital kommt als Speicher für Filme, Musik und Fotos in ein externes USB-2.0-Gehäuse. Da der Hauptrechner bereits mit DVD-Brenner ausgestattet ist, reicht für den MCP nur ein Laufwerk. Wegen der etwas geringen Prozessorleistung kommt eine Hauppauge WinTV PVR 250 mit Hardware-MPEG-Encoder hinein. Die Fernbedienung PN31 aus dem Zubehörprogramm von Shuttle komplettiert das System. Inklusive Windows XP Home kostet der MCP damit knapp 750 Euro. Die Oberfläche bildet das Freeware-Projekt MyHTPC, das bequem über die Fernbedienung steuerbar ist. Zusätzliche Plugins erlauben neben Video-, Sound- und Musikgenuss unter anderem auch das Surfen im Internet mit einem angepassten Browser. EPG-Funktionalität steuert komfortabel die Aufnahme von TV-Show.

Serien aufnehmen

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Ein Media-Center-PC, kurz MCP besteht im Prinzip aus Windows XP mit einer speziellen Oberfläche, der Windows XP Media Center Edition (MCE) und ?zertifizierter? Hardware für Aufnahme und Wiedergabe von TV, Video, Musik und Foto. Ein MCP wird in der Regel nicht an einen PC-Monitor sondern direkt am Fernseher angeschlossen daher auch die eigene Bedienoberfläche. Ein paar Meter entfernt ist der Windows-Bildschirm nämlich nur noch schwer zu erkennen. Die Oberfläche eines MCP fasst nicht nur die nötigen Funktionen und darauf abgestimmte Programme zusammen, sondern bietet eine fernbedienbare Oberfläche mit entsprechend lesbaren Icons und Beschriftungen.
Bis auf Weiteres wird es die Windows XP Media Center Edition von Microsoft nur in Verbindung mit einem Komplettsystem geben. Doch mit einfachen Mitteln lässt sich aus jedem Windows-XP-Rechner ein Media-Center-PC selber bauen, der sogar bei empfindlicheren Mitwohnern als zimmertauglich durchgehen dürfte.

Pinnacle Showcenter

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Auch Pinnacle hat eine Mediabox entwickelt. Das Showcenter ist ebenfalls schnell installiert und integriert sich mit seiner flachen Bauform und silberfarbenen Optik ideal in eine moderne Home-Theater-Landschaft. Der Encoder verarbeitet eine ganze Fülle verschiedener Formate: MP3, MPEG 1, MPEG 2, DivX, Xvid, JPG, PNG und GIF. Andere Formate wie etwa WMA, WMV, DV AVI werden von der auf einem Windows-XP-Rechner zu installierenden Serveranwendung im Hintergrund konvertiert.
Die Installation und Bedienung der Hardware ist leicht: Mitgeliefertes Scartkabel an den Fernseher anschließen, Strom- und Netzwerkkabel anstecken, und schon kann es losgehen. Die Steuerung erfolgt ausschließlich über die mitgelieferte Fernbedienung. Neben den Tasten für Vor- und Rücklauf lässt sich mit der aktuellen Software-Firmware-Kombination ebenfalls durch Druck auf die entsprechende Zifferntaste in Prozentschritten springen: Taste 1 für 10 Prozent, Taste 2 für 20 Prozent und so weiter. Dank der Datenbankfunktion der Host-Anwendung ist es möglich, nach Dateinamen, Beschreibung und Verschlagwortung zu suchen. Der Suchbegriff wird über die Zifferntasten wie bei einem Telefon eingegeben.

Ton für die Anlage

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Der Ton kann zusätzlich an den Chinch-Buchsen abgegriffen und an eine Stereoanlage geleitet werden. Für optimalen Genuss verfügt die Box über eine optische Schnittstelle. Videos mit Dolby-Surround können damit über einen angeschlossenen Surround-Verstärker im Originalklang wiedergegeben werden.
Um auf eine Netzwerkverkabelung verzichten zu können, ist das Gerät mit einer PCMCIA-Schnittstelle und WLAN-Unterstützung im Betriebssystem ausgestattet. Allerdings arbeitet das Interface lediglich mit 16-Bit-Karten. 32-Bit-Karten nach 802.11g mit 54 MBit/s werden nicht unterstützt. Die 11 MBit/s nach 802.11b reichen für eine Übertragung von MPEG 2 in DVD-Qualität nicht aus. Daher haben wir auch für das Showcenter die 54-MBit/s-WLAN-Bridge verwendet.

Hauppauge Media MVP

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Die Media MVP des durch seine TV-Karten bekannten Herstellers Hauppauge ist innerhalb weniger Minuten installiert und lauffähig. Obwohl der Hardware-Decoder bislang lediglich MPEG-1- und MPEG-2-Videos abspielt, bei Musik nur MP3 verträgt und Bilder in den Formaten JPG, PNG und GIF anzeigt, konnte er begeistern: Das kleine silberne Kästchen aus der Verpackung nehmen, mitgeliefertes Netzteil, Scartkabel und Netzwerkkabel anschließen, Software installieren, Fernbedienung in die Hand nehmen, zurücklehnen und genießen es funktioniert auf Anhieb. Dabei ist die Bedienung so einfach, dass die beiliegende Kurzinstallationsanleitung vollkommen ausreicht. Nachdem der auf einem Windows-PC installierten Hostsoftware mitgeteilt wurde, wo sich Video-, Sound- und Bilddateien befinden, stehen diese sofort zum Betrachten am Fernseher zur Verfügung. Wenn sich am Speicherplatz oder den Verzeichnissen der Dateien nichts ändert, braucht man die Software nicht mehr weiter zu beachten.

Fernbedienung

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Die Bedienung der Box erfolgt ausschließlich über die mitgelieferte kompakte Fernbedienung. Mit ihrer Hilfe wechselt man zwischen den Funktionen Video, Audio und Foto, wählt abzuspielende Dateien und Optionen wie etwa Zufallsreihenfolge, Sortierung der Listen nach Alphabet und andere. Neben den Pfeiltasten für Vor- und Rücklauf ist das Springen in Prozentschritten über die Nummerntasten hilfreich. Beispielsweise springt man mit der Taste 2 an eine Stelle, die 20 Prozent de
r Datei entspricht, die Taste 3 geht zu 30 Prozent und so fort. Die Lautstärke lässt sich ebenfalls über die Fernbedienung regulieren. Wer besseren Ton möchte, der schließt die Box einfach über die zusätzlichen Chinch-Anschlüsse an eine Stereoanlage an. Obwohl die Box keinen Digitalausgang besitzt und somit kein Raumklang möglich ist, ist die Tonqualität zufrieden stellend.
Wir haben die Box über eine WLAN-Ethernet-Bridge mit 54 MBit/s an unser Netzwerk angebunden. Die damit erzielten Geschwindigkeiten reichen aus, um auch Videodateien in DVD-Qualität ruckelfrei abzuspielen. Durch Software-Update soll die Box bald auch DivX-fähig sein.

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