Klagen der Film-Industrie treiben Hersteller von Kopier-Software in den Ruin
Mehrere Klagen der Medienindustrie haben den ersten Software-Hersteller in den Ruin getrieben. 321 Studios aus St. Charles im US-Bundesstaat Montana will in Kürze Konkurs anmelden, teilte President und Gründer Robert Moore gestern am Firmensitz mit. Das Unternehmen bot Programme an, mit denen Kopien von Film-DVDs und Spiele-CDs erstellt werden konnten. Filmstudios und Spieleproduzenten sahen darin eine Beihilfe zur Urheberrechtsverletzung und überzogen 321 Studios mit Klagen.
Zuletzt wurde Ende Mai der weitere Vertrieb des Programms DVD X Copy verboten, mit dem auch CSS-codierte DVDs kopiert werden konnten. Die Filmstudios sahen in der Software einen Verstoß gegen das US-Urheberrechtsgesetz DMCA, dass das Umgehen eines Kopierschutzes verbietet. Die Anwälte der 321 Studios hatten dagegen argumentiert, CSS sei nicht als Kopierschutz, sondern als Technologie zur Zugangskontrolle entwickelt worden. DVD X Copy sei außerdem für die Anfertigung von Sicherheitskopien gedacht und nicht für die Raubkopirerei in größeren Stückzahlen geeignet. Die Konkursankündigung erfolgte, als gestern auch Spielehersteller wie Atari, Electronic Arts und Vivendi Universal Games Klage gegen das Produkt GameXCopy einreichten.
Zum Jahresbeginn waren noch 400 Beschäftigte für das Unternehmen tätig, die Umsatzprognose lag bei 100 Millionen Dollar. Mehrere Prozesse ließen die Geldreserven jedoch schnell dahin schmelzen. Das verbleibende Kapital soll nun unter den Gläubigern und Investoren aufgeteilt werden, die nach mehreren Entlassungswellen noch verbliebenen Mitarbeiter werden das Unternehmen abwickeln, hieß es weiter. (mk)
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321Studios